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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar
Autoren: Julie Garwood
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ziehen. Sie widersetzte sich seinem sanften Drängen.
    »Aber der Rat, Patrick«, stieß sie hervor. »Wie hat er auf deine Erklärung reagiert?«
    »Sie schnappen noch nach Luft!«
    »O Gott!« Sie versteifte sich in seinem Arm.
    Patrick verfluchte sich, daß er so ehrlich zu ihr war. Er zog sie näher an sich heran. »Alles wird gut«, wiederholte er mit leiser, beruhigender Stimme. »Du wirst sehen. Und wenn ich selbst nach England reiten muß, um deine Freundin zu holen. Du vertraust mir doch?«
    »Ja, ich vertraue dir. Sonst hätte ich dich nicht geheiratet. O Patrick, verstehst du, wie wichtig es für mich ist?«
    Er küßte sie auf die Stirn und sagte: »Ja, und das weißt du. Willst du mir eins versprechen?«
    »Alles, was du willst.«
    »Wenn deine Freundin hier ist, wirst du dann wieder fröhlich sein?«
    Sie lächelte. »Versprochen«, flüsterte sie. Dann schlang sie die Arme um seine Taille und drückte sich an ihn. So standen sie lange. Patrick wollte ihr Zeit lassen, ihre Fassung wiederzufinden, und sie versuchte, im Geist die Worte zu formulieren, mit denen sie den Rat überzeugen wollte.
    Eine Frau mit einem Korb Wäsche blieb einen Moment stehen und betrachtete lächelnd die beiden Liebenden.
    Patrick und Frances Catherine waren ein schönes Paar: er war sehr dunkel, sie sehr rothaarig, beide schlank und groß gewachsen, obwohl Patrick seine Frau noch um gut einen Kopf überragte. Nur neben seinem Bruder wirkte Patrick klein; beide besaßen jedoch breite Schultern und das gleiche schwarzbraune Haar. Das Grau von Patricks Augen war etwas dunkler, und weitaus weniger Narben zeichneten sein schönes Gesicht.
    Neben ihrem kräftigen Mann wirkte Frances Catherine zierlich. Sie hatte große braune Augen, und Patrick schwor, daß sie wie Feueropale funkelten, wenn sie lachte. Ihr Haar jedoch war ihr ganzer Stolz. Es reichte ihr bis zur Taille und schimmerte in einem satten, dunklen Rot.
    Zuerst war Patrick von ihrer Erscheinung fasziniert gewesen. Doch es war ihr Wesen, das ihn schließlich gefangennahm. Sie verzauberte ihn immer wieder aufs neue: ihre urwüchsige Art, das Leben zu betrachten, und die innere, brennende Leidenschaft, die sie begierig machte auf jedes neue Abenteuer. Sie tat alles mit Haut und Haaren. Und so war auch ihre Liebe zu ihm ausschließlich.
    Patrick spürte, wie sie schauderte, und fand, daß es höchste Zeit war, die Sache hinter sich zu bringen.
    »Komm mit, Liebes. Sie warten auf uns.«
    Sie holte tief Atem, wand sich aus seinem Arm und trat schnell ein. Patrick blieb mit einem langen Schritt an ihrer Seite. Als sie die Stufen erreichten, die in die Große Halle hinabführten, hielt sie ihn plötzlich zurück und flüsterte: »Dein Cousin Steven hat gesagt, daß Iains wütender Blick ein Herz zum Stillstand bringen kann. Also sollten wir wirklich alles vermeiden, was ihn wütend macht, ja?«
    Nur weil sie so ernst und so ängstlich klang, lachte Patrick nicht laut auf. Aber seine Stimme konnte seine Ungeduld nicht verbergen. »Frances Catherine, wir müssen wirklich etwas gegen deine unsinnige Angst tun. Mein Bruder …«
    Sie drückte schnell seinen Arm. »Ja, Geliebter, das tun wir später«, brachte sie hervor. »Aber jetzt versprich es mir.«
    »Einverstanden«, seufzte er. »Wir werden Iain nicht verärgern.«
    Sofort entspannte sich ihre Haltung. Patrick schüttelte seufzend den Kopf. Sobald sie sich wieder besser fühlte, mußte er ihr wirklich helfen, diese törichte Angst zu überwinden. Mit seinem Cousin Steven würde er allerdings sehr bald zu reden haben und ihm verbieten, den Frauen derartig schwachsinnige Geschichten einzureden.
    Iain war allerdings auch ein geeignetes Objekt für die Entstehung solcher Schauermärchen. Er sprach nur selten mit Frauen, höchstens dann, wenn er gezwungen war, besondere Instruktionen zu geben. Sein harsches Benehmen wurde oft als Zorn mißdeutet. Steven wußte genau, daß die meisten Frauen vor Iain Angst hatten, und es machte ihm Spaß, die Furcht von Zeit zu Zeit zu schüren.
    Iain wußte nicht, welche Panik er Frances Catherine einjagte. Er stand allein vor der Feuerstelle, hatte die Arme vor seiner mächtigen Brust verschränkt und sah sie an. Seine Haltung war locker, entspannt, der scharfe Blick seiner grauen Augen und sein düsterer Gesichtsausdruck verrieten jedoch das Gegenteil.
    Frances Catherine wollte gerade die Stufen hinabgehen, als sie quer durch den Raum seinen Blick auffing. Prompt stolperte sie. Patrick konnte sie
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