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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar
Autoren: Julie Garwood
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wußte sie es plötzlich! »Was für eine gute Idee, Graham«, schrie sie begeistert. Sie lächelte dem Alten zu, nickte eifrig, als sie seine Verwirrung erkannte, und lief dann zu Iain hinüber. Sie knuffte ihn in die Seite und sagte: »Ist das nicht eine phantastische Idee, liebster Mann?«
    Er hatte keine Ahnung, was sie meinte. »Judith, wenn jede meiner Entscheidungen in Frage gestellt wird …«
    »Aber doch höchstens einmal im Jahr«, unterbrach sie ihn. »Oder sieht Euer Plan öfter Vertrauenswahlen für Euren Clansherrn vor?« fragte sie Graham. Grahams Überraschung war überdeutlich. Endlich begriff er, was sie vorschlug. Er nickte schnell, und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Nein, einmal im Jahr wird reichen. Dann wirst du dich rechtfertigen müssen, bei Gott. Und du könntest abgewählt werden, Iain.«
    Er ließ diese leere Drohung in der Luft hängen. Jeder wußte, daß dies niemals geschehen würde. Der Clansherr hatte gerade Macht bekommen, und er würde sie behalten.
    »Wir werden ein starkes Gegengewicht bilden«, kündigte Graham mit nun kraftvoller, entschlossener Stimme an. »Der Rat wird einmal im Monat zusammentreffen, um sich Klagen und Gesuchen der Mitglieder anzuhören. Wir werden dir auch ebenso unseren Rat mitteilen, Iain, wann immer wir es für nötig halten.«
    »Wird der Rat sich die Ersuchen aller Mitglieder anhören? Auch die der Frauen?« drängte Judith.
    Graham nickte. »Aye, Kind«, sagte er. »Besonders von den Frauen. Sie mußten lange genug schweigen. Nun wird es Zeit, daß sie ihre Stimmen erheben.«
    »Nichts ist entschieden, bevor die anderen Ratsmitglieder nicht zugestimmt haben«, ermahnte Iain den Alten.
    »Ich werde ihnen den Vorschlag unterbreiten«, sagte Graham. »Du wirst innerhalb einer Stunde das Ergebnis für oder wider haben.«
    Es dauerte nur eine halbe Stunde, bis die Ratsmitglieder wieder nach draußen traten und ihr einstimmiges ›Ja‹ zu Grahams grundlegend neuem Plan verkündeten.
    Laute Jubelrufe hallten von den Hügeln wider. Iain war umringt von seinen Anhängern, und jeder wollte ihm auf die Schulter klopfen. Ein Weinfaß wurde herausgeschleppt, und bald schon wurden die Kelche erhoben und Trinksprüche ausgetauscht.
    Die Ratsmitglieder zogen sich nicht etwa zurück, sondern schlenderten durch die Menge und feierten und zechten eifrig mit den fröhlichen Menschen.
    Iain konnte sich endlich von den Gratulanten losmachen und versuchte, seine Frau zu finden. Er wollte sie an irgendeinen stillen Platz fuhren, wo sie gemeinsam – und nur sie beide – die Ereignisse feiern konnten.
    Er entdeckte sie auf einem Pfad, der den Hügel hinabführte. Als er ihr gerade folgen wollte, hinderten Owen und Vincent ihn daran. Sie wollten mit ihm über Grahams kluge Idee sprechen und taten dies ausgiebig und weitschweifig. Als Iain endlich weiterlaufen konnte, waren gut zwanzig Minuten vergangen.
    In diesem Moment fingen ihn Ramsey und Brodick ab. »Habt ihr Judith gesehen?«
    »Sie ist bei Frances Catherine und Patrick«, antwortete Ramsey. »Iain, du bist nicht mehr verärgert, weil ich das Amt des Clansherrn an deiner Statt abgelehnt habe?«
    »Nein«, sagte Iain.
    »Wir müssen etwas mit dir besprechen«, warf Brodick ein. »Es wird nicht länger als eine Minute dauern.«
    Brodicks Minute entwickelte sich zu einer vollen Stunde. Ihre seltsame Bitte brachte Iain kräftig zum Lachen, aber schließlich willigte er ein, und wünschte ihnen sogar noch viel Glück.
    Als es Iain endlich gelungen war, Patricks Haus zu erreichen, war Judith längst wieder fort. Frances Catherine und die Zwillinge schliefen fest, und Patrick sah aus, als hätte auch er ein Nickerchen dringend nötig. Er gähnte, als er in die Richtung wies, die Judith eingeschlagen hatte.
    Er fand sie ein paar Minuten später in einem kleinen Wäldchen in der Nähe des Bachs.
    Sie sah entspannt aus, hatte ihre Schuhe ausgezogen und saß auf dem Boden an einen Baum gelehnt. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Hände im Schoß gefaltet.
    Iain setzte sich neben sie. »Hast du das Fest verlassen, weil plötzlich getrunken wurde?«
    Sie schlug die Augen nicht auf, lächelte aber. »Nein. Ich wollte nur ein paar Minuten bei Frances Catherine verbringen und dann ein stilles Plätzchen finden. Ich brauchte Ruhe … und Zeit zum Nachdenken. Es ist ziemlich schwer, hier mal allein zu sein, findest du nicht?«
    »Allerdings«, stimmte er mit einem Lachen zu. »Aber du wolltest ja unbedingt
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