Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
verschränkte sie die Arme vor der Brust und nickte, um ihm zu bedeuten, daß sie meinte, was sie gesagt hatte.
    Die Frauen reihten sich hinter ihr auf und stimmten augenblicklich ihrerseits mit einem Kopfnicken zu.
    »Ich kann keinen Widerspruch dulden, Judith.«
    Die Krieger, die hinter ihm standen, stimmten augenblicklich mit einem Kopfnicken zu.
    Sie trat einen weiteren Schritt zurück. »Du hättest mir wirklich die Gelegenheit geben müssen, vor deinem Rücktritt meine Meinung zu äußern«, kündete sie an. »Ich bin deine Frau, und ich sollte bei Dingen, die auch mich betreffen, ein Wort mitzureden haben. Auch unsere Zukunft geht mich etwas an.«
    Iain versuchte, sein Lächeln zu unterdrücken. Bei jedem von Judiths entschiedenen Worten nickten die Frauen hinter ihr eifrig.
    Judith hatte sich immer wie eine Fremde gefühlt. Doch was jetzt geschah, mußte man gesehen haben, dachte Iain. Sie war umgeben von ihren Maitland-Schwestern, ihrer Familie. Sie hatte ihre Herzen gewonnen, so, wie sie seins gewonnen hatte.
    Iain begriff, daß er und seine Frau unmöglich irgendwo allein hingehen konnten. Himmel, der gesamte Clan schien entschlossen, sich ihnen anzuschließen. Patrick hatte bereits seine Absicht verkündet, mit Frances Catherine und den Babys nachzukommen, sobald sie wieder reisefähig war. Iain hatte das schon erwartet. Nicht allerdings, daß die Krieger alle zu ihm halten würden. Es war beschämend, daß seine Gefolgsmänner ihm so treu ergeben waren. Und es brachte ihn in eine unmögliche Lage. Er war als Clansherr zurückgetreten, und niemand akzeptierte seine Entscheidung.
    Nicht einmal seine Frau.
    Er sah Graham an. Er wußte, was der alte Mann nun durchmachen mußte. Seine Männer ließen ihn im Stich. Sie kehrten den überkommenen Pfaden den Rücken zu.
    Iain suchte in seinem Kopf eine Möglichkeit, den Stolz des Alten zu retten. Es wäre eine ungeheure Demütigung für Graham, wenn er mit dem Clan ziehen würde. Und Graham war ihm stets wie ein Vater gewesen. Er konnte ihm diese Schande nicht antun.
    Klein beigeben konnte er jedoch auch nicht. Dazu war diese Sache zu wichtig.
    »Judith, ich kann nicht ändern, was beschlossen worden ist«, sagte er schließlich.
    »Das stimmt nicht. Du hast mir einmal etwas anderes gesagt«, widersprach sie.
    Er schüttelte den Kopf. Offenbar erinnerte er sich nicht an ihre Unterhaltung, die sie damals auf dem Friedhof führten. Nun, sie würde ihn daran erinnern.
    »Einmal jammerte ich über all die Ungerechtigkeiten in dieser Welt, und ich kann mich noch ganz genau an deine Worte erinnern. Du hast gesagt, wenn mir etwas nicht gefallen würde, sollte ich versuchen, es zu ändern. Ein Flüstern, zusammen mit tausend anderen, wächst zu einem Gebrüll heran … weißt du noch? Ja«, fügte sie hinzu. »Das waren genau deine Worte. Hast du es dir etwa anders überlegt?«
    »Judith, es ist … komplizierter«, sagte Iain.
    »Nay, ist es nicht«, murmelte Graham. »Es ist das Spiel jung gegen alt. Und mehr nicht.«
    Judiths Herz flog dem Alten zu. Er sah besiegt und müde aus.
    »Nein«, widersprach sie ihm. »Darum geht es überhaupt nicht.«
    »Judith …«
    Sie ignorierte Iains warnenden Tonfall. Sie rückte näher an Graham heran und ergriff seinen Arm. Sie beabsichtigte, ihm zu zeigen, daß sie zu ihm stand, denn ihrer Meinung nach brauchte Iains Stolz ihren Zuspruch nicht. Die Männer standen jetzt alle auf einer Seite. Grahams Stolz war eine ganz andere Angelegenheit. Und sie war wild entschlossen, einen Weg zu finden, bei dem er einlenken konnte, ohne seine Ehre oder seine Würde zu verlieren.
    »Ich denke, daß Weisheit und Erfahrung die Jugend und die Kraft fuhren sollten«, sagte sie zu dem Ratsmitglied. »Ihr seid gewiß meiner Meinung, Graham.«
    »Da ist etwas Wahres dran«, gab er zu.
    Judith holte tief Atem und platzte dann heraus: »Bitte laßt mich direkt zum Rat sprechen!«
    Zustimmendes Gemurmel wurde hinter ihr laut. Graham machte ein Gesicht, als hätte sie ihm gerade gedroht, ihm die Kehle durchzuschneiden. Er war schlichtweg sprachlos.
    »Und was willst du mit dem Rat besprechen?« fragte Iain.
    Sie wandte ihren Blick nicht von Graham, als sie Iain antwortete.
    »Zuerst würde ich ihnen sagen, wie nachlässig sie bisher in ihren Pflichten den wichtigsten Clansmitgliedern gegenüber gehandelt haben. Sie haben Frauen und Kinder einfach übergangen. Ja, so würde ich beginnen.«
    Graham wartete, bis die Hochrufe der Frauen, die sich hinter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher