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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar
Autoren: Julie Garwood
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flüsterte sie zurück.
    Sie standen gleichzeitig auf, um ihre Männer zu erwarten, und lehnten sich dann gegeneinander, um sich beim anderen zu stützen.
    »Es kümmert mich nicht, wie ich aussehe«, gestand Isabelle. »Winslow will … will unbedingt … du weißt schon, und ich glaube nicht, daß ich schon sollte. Es ist ja erst sieben Wochen her, und ich finde, wir sollten noch sieben weitere warten … Aber manche Nächte möchte ich ja auch …«
    Judith war nicht sicher, was Isabelle mit ihrem Gestammel sagen wollte, aber als sie sah, wie die junge Frau errötete, begriff sie endlich. »Maude hat mir gesagt, daß man etwa sechs Wochen warten sollte, bevor man … mit seinem Mann schläft!«
    Isabelle versuchte augenblicklich, ihr Erscheinungsbild zu verbessern, und Judith brach in Gelächter aus. Isabelle stimmte in ihr Lachen ein.
    Helen schüttelte nur den Kopf über den traurigen Zustand der jungen Frauen, während Winslow und Iain überzeugt waren, die beiden hätten den Verstand verloren. Schließlich klärte Helen sie über die guten Neuigkeiten auf. Beide Krieger freuten sich zwar, ließen sich aber nicht von ihren undisziplinierten Frauen anstecken.
    »Isabelle, reiß dich zusammen«, befahl Winslow. »Du benimmst dich, als wärst du betrunken?«
    Sie biß sich auf die Unterlippe, um ihr Gelächter einzudämmen. »Was tust du hier um die Nachtzeit?« fragte sie. »Warum bist du nicht bei unserem Sohn zu Hause?«
    »Meine Tante ist da«, antwortete er.
    »Wird sie die ganze Nacht bleiben?«
    Winslow fand die Frage an sich schon merkwürdig.
    »Natürlich«, gab er zurück. »Ich schlafe in der Festung.«
    Isabelle sah ihren Mann finster an, und er hob erstaunt die Augenbrauen. »Isabelle, was in Gottes Namen ist los mit dir?« fragte er verärgert.
    Isabelle gab keine Antwort. Judith ging zu ihrem Mann hinüber.
    »Warum bist du nicht im Bett?«
    »Ich habe auf dich gewartet.«
    Sein Eingeständnis überwältigte sie, und ihre Augen füllten sich augenblicklich mit Tränen. Iain legte ihr den Arm um die Schultern und wandte sich zum Gehen. Helen wünschte allen eine gute Nacht und ging ins Haus zurück.
    Isabelle war vor ihren Mann getreten und hatte, ohne es zu bemerken, den Eingang zum Hof versperrt. Sie war sich nicht bewußt, daß Judith und Iain direkt hinter ihr warteten, als sie mit ihrer Klage herausplatzte: »Ich will nicht mit deiner Tante schlafen. Ich will mit dir schlafen! Judith hat gesagt, wir hätten bloß sechs Wochen warten müssen, und nun sind schon sieben vergangen!«
    Winslow zog sie in seine Arme, damit Judith und Iain vorbeigehen konnten, und beugte sich dann herab, um seiner Frau etwas ins Ohr zu flüstern.
    Judith wurde von Alex, Gowrie und Ramsey abgelenkt, die den Hügel herunterkamen. Als sie nah genug waren, daß sie ihre Mienen ausmachen konnten, verschlug es ihr fast den Atem. Die Krieger sahen unglaublich zornig aus.
    Judith rückte näher an Iain heran. »Und warum sind sie noch auf?« flüsterte sie.
    »Sie waren bei einer Versammlung«, antwortete er. »Und es hat länger als erwartet gedauert!«
    Iain schien keine Lust zu haben, Näheres zu erklären, und sie war zu erschöpft und auch zu ängstlich, ihn danach zu fragen. Und nachdem sie sich noch lange in ihrem Bett herumgewälzt hatte, fiel sie endlich in einen unruhigen Schlaf.

15. Kapitel
    »Judith, wach auf. Es ist Zeit, zu gehen.«
    Iain schüttelte sie sanft wach. Sie öffnete die Augen und sah ihren Mann, der neben ihr auf der Bettkante saß. Ein Blick auf seine düstere Miene reichte, um den Schlaf aus ihrem Kopf vollständig zu verscheuchen.
    Sie setzte sich auf und zog die Decken schützend zu sich heran.
    »Gehen?« flüsterte sie verständnislos. »Ich muß jetzt gehen?«
    »Ja.« Seine Stimme klang hart, und sein Gesichtsausdruck war entschlossen.
    Warum tat er nur so kalt? Judith ergriff seinen Arm, als er aufstehen wollte. »So bald schon, Iain?«
    »Ja«, antwortete er. »Wenn möglich innerhalb der nächsten Stunde.« Er entzog sich ihrer Hand, beugte sich zu ihr, um sie auf die Stirn zu küssen, dann stand er auf und ging zur Tür.
    Sie rief hinter ihm her. »Ich möchte Frances Catherine Lebewohl sagen!«
    »Dazu ist keine Zeit«, sagte er. »Pack nur eine Tasche und bring sie zu den Ställen. Ich treffe dich dort.«
    Die Tür schloß sich hinter ihm, und Judith brach augenblicklich in Tränen aus. Sie wußte, daß sie sich jämmerlich angehört haben mußte, aber es kümmerte sie nicht. Sie
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