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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes
Autoren: Sydney Croft
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Bauch daran rieb. Um ihn nicht zu berühren, musste sie ihre Hände ballen.
    Mit einem wispernden Geräusch schloss sich die Wunde, und Wyatt rang nach Luft. »Gott, du bist eine verdammte Agentin.«
    Seine Augen glühten wieder wie Bernstein, die Ketten, die ihn festhielten, begannen erneut zu klirren.
    »Bitte, nicht«, murmelte sie und ließ die Finger ihrer übersinnlichen Wahrnehmung über seinen Körper nach unten gleiten. »Lass dich von mir führen.«
    Stöhnend knirschte er mit den Zähnen, bekämpfte die Gefühle, die Faith zwischen seine Schenkel sandte.
    »Du musst schreien, Wyatt. Schrei – als würde ich dich zu töten versuchen.«
    Sein Penis begann anzuschwellen, stimuliert von all den virtuellen Liebkosungen tief im Innern seines Körpers. Aus seinen Augen sprühte grünes Feuer. »Genau das tust du, Faith.« Dunkel und gefährlich dröhnte seine Stimme. »Durch das Tor der Hölle bin ich gegangen, und ich habe es überlebt. Aber irgendwie glaube ich, du bist die Teufelin, die mich vernichten wird.«

2
    Zwei Tage zuvor
     
     
    W YATT KENNEDY WAR EIN TOTER MANN. Und abgesehen von ein paar Problemen – wie etwa, dass er seine Kreditkarten nicht benutzen konnte – hatte er das gar nicht so schlimm gefunden.
    Natürlich war er schon einmal für tot erklärt worden, vor langer Zeit. Also kannte er die Regeln. Sich ruhig verhalten, Bargeld benutzen, den Rücken decken.
    Als er vor all den Jahren von der Erdoberfläche verschwunden war, hatte ACRO ihm zur Seite gestanden – die Agency for Covert Rare Operatives, eine Art Geheimdienst, dessen Mitglieder wie er seltene Fähigkeiten besaßen. ACRO hatte ihn rekrutiert, seinen Namen geändert und ihn getötet, um ihm eine Gefängnisstrafe wegen Mordes an seinem Halbbruder zu ersparen.
    Und nebenbei wusste er noch immer nicht genau, ob er wirklich für die Tat verantwortlich war, dank eines Gedächtnisverlusts, der seit fünf Jahren andauerte, obwohl ACRO alles tat, um seiner Erinnerung auf die Sprünge zu helfen.

    Diesmal durfte er wenigstens denselben Vornamen behalten. Und bei diesem Auftrag war an seinem Tod das Wichtigste, alle bei ACRO glauben zu lassen, er wäre getötet worden – aus Gründen, die er zwar nicht ganz verstand, aber wenn Befehle erteilt wurden, galt es diese zu befolgen.
    Der Rest der Welt und Itor Corporation, ACROs schlimmste Nemesis, hatten sowieso niemals von Wyatts Existenz erfahren. Und er wusste, dass es bei seiner Mission – die Wettermaschine zu finden, die Itor gebaut hatte und auf einer Ölplattform vor der Küste versteckte – um irgendeinen verdammten Plan ging, die Welt zu zerstören.
    Er würde da mit der nötigen Gelassenheit rangehen. Sicher sah er nicht so aus, als hätte er besondere Talente. Aber er war groß genug, so dass die meisten Männer einen weiten Bogen um ihn machten, und das war ihm nur recht. Er neigte ohnehin dazu, hauptsächlich in seinem eigenen Kopf zu leben. Und er brauchte Platz für sich selber, sehr viel Platz. Selbst wenn er in einem Raum voller Leute war, so wie jetzt.
    An diesem Abend trieben sich rüde Typen in der Bar herum, vor allem Handlanger, die gerne Bohrarbeiter sein wollten, und Bohrarbeiter, die wiederum Bohrgeräteführer werden wollten. Entweder bereiteten sie sich darauf vor, wieder zu der Crew auf der Plattform zu stoßen, oder sie kamen gerade von ihrer Vierzehn-Tage-Schicht zurück.
    Soeben hatte Wyatt seine zweiwöchige Pause beendet. Nun würde er auf die Bohrinsel zurückkehren und den Auftrag für ACRO abschließen. Er war bereits auf
den Bohrturm geklettert und hatte nach der Wettermaschine Ausschau gehalten – denn ACRO wollte sichergehen, dass nicht noch mehr solche Dinger da draußen existierten. Während der ersten Tage hatte er den Code eruiert und an Haley bei ACRO weitergeleitet. Und jetzt hatte Oz ihn beauftragt, die Maschine zu zerstören.
    In diesem Ambiente war Wyatt aufgewachsen, unter dem Namen James Jasper. Zum Zeitpunkt seiner Geburt war sein Vater Besitzer einer Ölfirma mit mehreren Ölplattformen, und zwei andere Söhne stammten bereits aus erster Ehe.
    Als die ganze verrückte Scheiße angefangen hatte, war Wyatt dreizehn gewesen.
    Solange er denken konnte, hatte er jene Fähigkeiten besessen, die für ihn seine geheimen Kräfte waren. Er erinnerte sich, wie er schon im Alter von zwei Jahren diverse Gegenstände mit seinem Gehirn bewegt hatte. In der Pubertät war es noch schlimmer geworden. Das Talent geriet außer Kontrolle. Wann immer er sich
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