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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes
Autoren: Sydney Croft
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dass die Kerle ständig in seine Zelle einzubrechen und über ihn herzufallen versuchten, und brach die Lehre ab. Der Abt war mit Wyatts Entscheidung auch ganz einverstanden. Was ihn jedoch nicht daran gehindert hatte, ihm zum Abschied ein unmoralisches Angebot zu machen.
    Noch immer war Wyatt dabei zu lernen, seine Pheromone im Zaum zu halten. Meistens wirkten sie sich nur auf Personen aus, auf die er auch entsprechend wirken wollte – außer er war schon zu lange abstinent oder aber er begegnete dem Objekt seiner Begierde inmitten zu vieler anderer Leute. In solchen Situationen mussten alle Anwesenden – und deren Mütter – buchstäblich auf der Hut sein.
    Für seine magische Anziehungskraft musste er sogar einen noch größeren Preis zahlen. Denn die Frauen, mit
denen er zusammen gewesen war, erinnerten sich nicht mehr an den Sex, sobald er das Zimmer verlassen hatte. Klar, ganz großartig, wenn er mal eine langfristige Beziehung eingehen wollte und morgens neben einer Frau aufwachte, die bald vergessen würde, dass sie mit ihm geschlafen hatte.
    Nun ließ er das Problem erst mal auf sich beruhen, nachdem er sich am Vortag mit zwei Frauen vergnügt und diese ménage à trois die ganze Nacht bis in den Nachmittag hinein gedauert hatte. Sex schwächte ihn zwar nicht in seiner Körperkraft, wohl aber im Kopf.
    Beim Sex fängt die Fassade an zu bröckeln, pflegte Dev zu bemerken. O ja, die reine Wahrheit, schlicht und ergreifend. Und Dev sprach mit genau demselben britischen Akzent wie die Stimme, die gerade in sein Ohr gurrte: »Schon irgendwelche Pläne für heute Nacht, Darling?«
     
     
    FAITH BLACKS PLÄNE FÜR DIE NACHT hatten eigentlich nichts mit einem großen, dunkelhaarigen, attraktiven Typen zu tun gehabt, aber wenn jemand versucht, einen zu töten, muss man eben flexibel sein.
    Der Fremde, dem sie im Pub den Antrag gemacht hatte, schlang einen Arm um ihre Taille. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, klemmte er sie zwischen seine langen Beine. Die Kanten des Barhockers gruben sich in die Vorderseiten ihrer Schenkel wie die Finger des Mannes in ihre Hüften, und aus irgendwelchen Gründen konnte sie nur noch daran denken, wie sich ihre Zähne in ihm vergraben würden.

    »Für eine schöne Frau finde ich immer eine Lücke in meinem Terminkalender«, erklärte er mit tiefem, whiskeyweichem Südstaatenakzent, der einem Lust darauf machte, ihn zu trinken. Und diese Augen – sogar im trüben Licht der Bier-Reklamen leuchteten sie in klarem Grün. So etwas hatte sie noch nie gesehen.
    Und ihr war schon so manches begegnet, als Biokinetikerin – eine spezialisierte Telekinetikerin, die lebendes Gewebe manipulieren konnte und die zudem mit Leuten aufgewachsen war, die noch viel unglaublichere Talente besaßen. Besonders viel begegnete ihr, seit sie zusammen mit ihrem Partner die von der britischen Regierung finanzierte Organisation TAG gegründet hatte – The Aquarius Group –, eine kleine Spionagefirma, für die Leute mit speziellen Begabungen wie sie selbst arbeiteten.
    »Normalerweise bin ich nicht so direkt«, sagte sie und riss ihren Blick von ihm los, als die Eingangstür aufschwang. »Sehen Sie den Mann, der gerade reinkommt?«
    Kaum merklich bewegte der Fremde den Kopf, als würde er gar nicht hinschauen, und sie gestand ihm einige Pluspunkte für seine scharfsinnige Einschätzung der Situation zu. Noch mehr Pluspunkte bekam er für sein dunkelbraunes Haar, das den Kragen seines T-Shirts nur knapp streifte.
    »Mein Ex-Lover«, log sie. »Ziemlich durchgeknallt. Ein totaler Stalker, komplett wahnsinnig. Ich habe ihm erzählt, ich hätte einen Neuen.«
    »Und ich war der erste Typ, der Ihnen ins Auge stach?«
    »Ja.« Nein, aber als sie den Plankenweg entlanggegangen war, hatte sie im Licht des Mondes bemerkt, wie sie verfolgt wurde und sich ins nächstbeste Pub voller
Männer geflüchtet. Glücklicherweise waren das nicht bloß Männer, sondern Biker und raubeinige Bohrarbeiter. Und der Kerl, der sie jetzt festhielt, sah besonders hartgesotten aus.
    Zudem war er der attraktivste aller Anwesenden.
    Marco blieb beim Eingang stehen und beobachtete Faith von dort. Er bemühte sich erst gar nicht, seinen Ärger zu verhehlen.
    »Nun«, murmelte der Fremde, strich ihr durchs Haar und zog ihr Gesicht näher an seines, »entweder kümmere ich mich um Sie – oder um ihn.«
    Was für ein zauberhaftes Angebot … Aber so kompetent er auch aussah, nämlich sehr kompetent mit stählernen Muskeln und breiten
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