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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)
Autoren: Marty Tolstoy
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ist?“
    „Meinst du den mit der Halbglatze?“, fragte diese und blickte suchend durch den Raum.
    „Nein, dieser eine da in dem komischen grünen Anzug, der sich grad am Arsch kratzt.“ Andrea drehte sich ein bisschen zur Seite und kicherte. „Gott, was für’n peinlicher Kerl.“
    „Ach so, DER!“, stieß Tina amüsiert hervor. „Der a rbeitet schon ewig hier, hockt aber die meiste Zeit nur in seinem Büro, isst da auch sein Mittagessen. Er soll sogar schon mal in seinem Büro geschlafen haben.“
    Andrea schaute Tina entsetzt an. „Der a rbeitet echt schon länger hier? Länger als ich?“
    „Natürlich länger als du, er war einer der ersten Mi tarbeiter, die eingestellt wurden ... ich glaube, mit der Zeit wird man einfach seltsam, wenn man hier arbeitet.“
    „Hm .“ Andrea nickte zustimmend.
    „Erinnerst du dich noch an diesen Blo nden, bei dem wir immer meinten, der schmiert sich Schweineschmalz in die Haare?“
    Andrea hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht lauthals loszulachen. „Ja klar erinnere ich mich an den!“
    „Der soll letztens angeblich in eine Klinik eingewiesen worden sein, weil er den Druck hier in der Firma nicht mehr ausg ehalten hat.“
    „Welcher Druck denn?“, fragte An drea.
    So lästerten die beiden noch eine Weile über Arbeit skollegen, Chefs, das Essen und nicht zuletzt über das Gebäude. Als sie bei dem Thema Hygiene mancher Frauen während ihrer Periode ankamen, machte ich mich lieber aus dem Staub und verkroch mich für ein paar Minuten aufs Klo. Ich frage mich, wie einem so viel zum Lästern einfallen kann, wenn man sich sowieso jeden Tag sieht. Na ja, Frauen halt!
    Nach zehn Minuten traute ich mich wieder aus der Klokabine raus. Länger hätte ich es auch nicht ausgehalten, denn in den letzten zwei Minuten hatte neben mir jemand den Vogel abgeschossen. In der ganzen Zeit waren einige dagewesen, die gewisse Töne von sich gegeben hatten, aber DAS war echt zu viel! Boah! Was hatte der Typ gegessen?! Das hörte sich an wie Dünnschiss Stufe 10! Und gerochen hatte es wie ... nee, ich sag es lieber nicht.
    Endlich war ich gerettet! Endlich raus aus dieser Gaskammer!
    Andrea schien meine Abwesenheit nicht bemerkt zu haben, sie plauderte immer noch munter mit einigen Arbeitskolleginnen. Ich gesellte mich wieder dazu und lauschte den Gesprächen. Mittlerweile waren sie bei dem Thema angekommen, ob Schweiß beim Sex eklig oder sexy sei. Ich persönlich hatte mir über so etwas noch nie Gedanken gemacht. Andrea und ihre Kolleginnen schienen sich aber über wirklich alles den Kopf zu zerbrechen.
    Gegenüber von uns unterhielten sich zwei Männer, die jeweils i rgendeinen Drink in der Hand hielten. Einer von denen hatte ein bisschen Ähnlichkeit mit einem der beiden Kerle, die Marco in die Kette gezogen hatten. Und da kam alles wieder hoch. Jeder einzelne Moment des Abends schoss mir durch den Kopf. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie Marco da stand und sich unterhielt und dabei genüsslich seinen Drink schlürfte. Leise bettelte ich vor mich hin: „Oh, bitte bitte bitte schau zu mir rüber.“
    Mitten in meinen Gedanken stieß Andrea mich an. „Hey, Jan, bist du noch da?“
    Ich drehte mich zu ihr. „Häh? Ja klar bin ich da.“
    Besorgt fragte sie: „Ist alles in Ordnung?“
    „Ja“, antwortete ich, aber Andrea konnte es damit natürlich nicht gut sein lassen.
    „Komm mit, wir holen dir erstmal was zu trinken, dann geht ’s dir gleich wieder besser.“
    Ich wollte ihr nicht widersprechen, also hakte ich mich bei ihr ein und wir gingen zu dem Tisch mit den Getränken. Ich b ekam einen Maracujasaft und sie eine Art Erdbeer-Shake, in dem aber noch andere Früchte mit drin vermixt waren.
    „Ist es noch wegen neulich, wegen des Überfalls? Oder machen dir die Träume noch zu schaffen?“, fragte sie fürsorglich, wä hrend sie meine Schulter streichelte.
    Ich überlegte, wie ich ihr das am besten erklären sollte. Dabei ließ ich mir sehr viel Zeit, in der Hoffnung, dass irgendwas passieren würde, was sie von mir ablenkte. Und tatsächlich ließ die Ablenkung nicht lange auf sich warten.
    Die Musik, die mir vorher gar nicht aufg efallen war, wurde ausgeschaltet und ein älterer Herr schnappte sich ein Mikro und sprach in die Menge: „Dürfte ich bitte für einen Moment um Ihre Aufmerksamkeit bitten?“
    Sofort wurde es ruhiger und der ältere Herr da oben auf dem Podest holte einen Zettel aus seiner Hemdt asche.
    „Ich freue mich, dass Sie heute Abend so zah
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