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Gelassenheit lernen

Gelassenheit lernen

Titel: Gelassenheit lernen
Autoren: Elke Nuernberger
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finden Sie hier zehn empfehlenswerte Verhaltenstipps:
Die Aggression frühzeitig im Keim ersticken durch entsprechendes nonverbales Verhalten: Vermeiden Sie Ihrerseits wilde Gesten, Drohgebärden, Türenschlagen. Nehmen Sie eine aufrechte, selbstbewusste Körperhaltung an („Fels in der Brandung“), halten Sie Blickkontakt und beobachten Sie die Situation.
Negative Reize vermindern: z. B. überflüssige „reizende“ Aussagen unterlassen, selbst kein aggressives Verhaltenzeigen und Unklarheiten vermeiden. Teilen Sie Ihrem Gesprächpartner ruhig und klar mit, dass Sie etwas ausdiskutieren und Lösungen finden wollen. Sagen Sie auch das, was Sie dabei nicht tolerieren, z. B. sein Gebrüll oder seine Drohungen.
Konflikt deutlich ansprechen, z. B.: „Es geht um X. Sie machen X, ich möchte das nicht und es ärgert mich, dass Sie dennoch damit fortfahren.“
Positiv verhalten, z. B. motivieren, Positives hervorheben, Empathie bzw. Verständnis zeigen: „Ich verstehe gut, dass Sie das aus dem Gedanken X heraus machen. Ich erkenne auch den Druck, der auf Ihnen lastet. Dennoch ist es für mich schlecht/ärgerlich/nicht tolerabel usw.“
Eigene Erregungslage beobachten.
Vertrauen herstellen: „Ich glaube Ihnen, dass Ihre Motive ehrenwert sind. Deshalb ist es für uns beide ein Vorteil, kooperativ zusammenzuarbeiten. Schließlich sitzen wir in einem Boot.“
Eingehen auf den anderen: Was konkret möchte/braucht er? „Was kann ich dazu beitragen, damit Sie Y bekommen und X nicht mehr tun müssen?“
Eigene Betroffenheit ansprechen, etwa: „Ich bedauere es, dass wir auf diesem Niveau miteinander gesprochen haben.“ „Es tut mir leid, dass Sie sich das so zu Herzen genommen haben.“
Gemeinsame Problemlösung anstreben: „Wir wollen beide ein Ergebnis. Worin sind wir uns bisher einig? WelchePunkte müssen wir noch besprechen? Womit können wir beide leben? Was ist zu tun?“
Konkrete Vereinbarungen treffen, z. B.: „Wir einigen uns darauf, dass Sie X ab sofort unterlassen. Dafür bekommen Sie zuverlässig von mir jeden Donnerstag Y.“
Hinter Aggressionen liegen Bedürfnisse
    Denken Sie daran: Hinter jeder Aggression steckt ein Bedürfnis. Bei vielen Bedürfnissen sind wir Menschen voneinander abhängig. Und alle diese Bedürfnisse dienen unserem „Überleben“ (psychisch oder körperlich). Wenn Sie wissen, was Ihr Gegenüber braucht (z. B. Anerkennung, Lob, Wertschätzung, Aufmerksamkeit usw.) und dieses unerfüllte Bedürfnis ggf. bedienen können, entziehen Sie seiner Aggression automatisch den Nährboden.
    Mit unbequemen Gesprächspartnern umgehen
    Es gibt weitere Hürden im Miteinander, bei denen leicht die Gelassenheit abhanden kommt: schwieriges Verhalten unserer Gesprächspartner. Das kann uns ebenfalls gefühlsmäßig aus dem Gleichgewicht bringen, obwohl es nichts mit Aggression oder Angriff zu tun hat.
    Bei Streit oder Aggression sind uns die Reaktionen bekannt und daher berechenbar. Meistens wird versucht,
die eigene Meinung, den Willen durchzusetzen,
das Gesicht zu wahren oder
als Gewinner aus der Schlacht hervorzugehen.
    Verhält sich der Gesprächspartner aber unterwürfig, vereinnahmend oder emotional, um diese Ziele zu erreichen, ist das manchmal schwieriger zu handhaben als ein hartes Streitgespräch. Solches Verhalten ist ungewohnter und damit unberechenbarer. Es zielt zudem direkt auf unsere eigenen Gefühle. So geschieht es, dass wir nervös werden oder unsere Balance verlieren, weil wir die versteckte Manipulation hinter diesem Benehmen nicht wahrnehmen. Betrachten wir vier typische Verhaltensmuster in Problemgesprächen:
der Empfindliche, der Weinen als Druckmittel einsetzt,
der verstockte Schweiger, der auf stur stellt,
der maßlose Vielredner, der alle niederredet,
der Schmarotzer, der Ihr Mitleid ausnutzt.
    Die weinerliche Mimose
    Ihr Gegenüber blickt, z. B. weil Sie etwas kritisiert haben, jämmerlich drein und beginnt zu weinen. Natürlich ist es ist eine Frage der Fairness, Gefühlsausbrüche ernst zu nehmen. Man spricht momentan nicht weiter über den diskutierten Sachverhalt und legt erst einmal eine Pause ein. An dieser Stelle kommt auch noch eigene Betroffenheit ins Spiel: Wir machen uns Vorwürfe, weil wir annehmen, der Verursacher dieser Missstimmung des anderen zu sein. Gewissensbissemachen sich breit und sofort neigen wir dazu, das Gesagte zu relativieren. Doch: Cool down! Wenigstens Sie sollten gelassen bleiben. Behalten Sie das Ruder in der Hand. Lassen Sie die Probleme dort,
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