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Gelassenheit lernen

Gelassenheit lernen

Titel: Gelassenheit lernen
Autoren: Elke Nuernberger
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wo sie entstanden sind. Das hat nichts mit Herzlosigkeit zu tun!
Entschuldigen Sie sich nicht sofort
    Ziehen Sie sich jetzt nicht gleich den Schuh der Schuld an. Zeigen Sie Anteilnahme, reichen Sie ein Taschentuch, aber entschuldigen Sie sich nicht stante pede für Ihre Kritik, wenn diese fair und gerechtfertigt war. Vertagen Sie möglicherweise das Gespräch und kümmern Sie sich zuerst um die Störung. Ihre Kritik war vielleicht nur der letzte Auslöser für den emotionalen Ausbruch oder es bestehen andere Sorgen. Versuchen Sie, eventuell weitere Hintergründe des Weinens zu erfahren. Verlieren Sie dabei aber nicht Ihr eigentliches Thema aus den Augen.
    Beispiele
    „Haben Sie Sorgen?“ – „Kann ich etwas für Sie tun?“ – „Wie und wann wollen wir weitermachen, damit wir unser derzeitiges Thema beenden?“
    Vielleicht handelt es sich um eine erlernte Verhaltensweise des anderen, der verinnerlicht hat: Wenn ich weine, umgehe ich damit schwierige Gespräche und Kritik. Und sehr häufig funktioniert diese Hilflosigkeitsstrategie.
Behalten Sie Ihr Ziel im Fokus
    Bleiben Sie, trotz der Reaktion Ihres Gegenübers, klar in Ihren Gedanken und bei Ihrem Gesprächsziel. Fürchten Sie sich nicht vor Gefühlsausbrüchen. Ihre Aussage, wenn sie fair war, wird durch die Tränen nicht unrichtiger. Ein Problem muss angesprochen werden können. Vermeiden Sie deshalb keine für Sie wichtigen Themen, nur weil Sie annehmen, dass der andere emotional reagiert. Das hat in erster Linie mit ihm zu tun. Sie stehen nur für die Form und den Zeitpunkt des Kritikgesprächs in der Verantwortung.
    Versuchen Sie immer, Verständnis aufzubauen und zufriedenstellende Lösungen zu finden – aber nicht ausschließlich auf Ihre Kosten. Auch Ihr Thema/Problem muss befriedigend abgeschlossen werden.
    Wichtig
    Wichtig ist und bleibt, trotz aller Emotionen: Ihr Gesprächsziel. Wenn es etwas zu kritisieren oder anzusprechen gibt, dann darf das, in korrekter Art und Weise, gesagt werden. Auch wenn es Ihrem Gesprächspartner nicht gefällt. Lassen Sie sich nicht von (befürchteten) Gefühlsausbrüchen davon abhalten, Klartext zu reden.
    Der verstockte Schweiger
    Wenn es brenzlig wird, in Auseinandersetzungen oder bei Kritik zeigen manche Menschen ein Verhalten, das es den anderen schwermacht, Ruhe zu bewahren: Sie gehen in die innere Emigration, verschränken die Arme und verweigern jeglichen Dialog. „Dazu sage ich jetzt gar nichts mehr“, bekommen Sie vielleicht als trotzigen Abschlusssatz zu hören.
Spielen Sie das Spiel nicht mit
    Wenn Sie sich durch dieses Benehmen von Ihrer Gelassenheit abbringen lassen, dann spielen Sie das Spiel des anderen mit. Die naheliegende Reaktion darauf wäre: Sie machen es genauso und sagen auch nichts mehr. Oder Sie verlangen sofortige Klärung und bedrängen den anderen. Beides hilft nicht wirklich weiter, sondern verschlechtert die Lage meist nur. Halten Sie sich vor Augen, dass der andere diese Reaktion deshalb an den Tag legt, weil er keine bessere Alternative kennt. Oder er kann im Moment nicht anders mit seinen Gefühlen umgehen. Gehen Sie davon aus, dass in erster Linie nicht Böswilligkeit oder Gemeinheit dahinterstecken, sondern menschliche Schwäche. Dieses Wissen lässt Sie besonnener reagieren.
Nehmen Sie den anderen ernst
    Viele Menschen benehmen sich deshalb verstockt, weil sie das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden oder in einer wichtigen Angelegenheit übergangen worden zu sein. Hier können Sie durch Nachfragen und aufmerksames Zuhören prüfen, ob das eventuell der Fall war.
    Beispiel
    „Herr O., Ihrer Reaktion entnehme ich, dass Sie damit nicht einverstanden sind. Ist das so?“
    Wenn Ihr Gegenüber das bejaht, hören Sie ihm gut zu. Der Trotz kann sich rasch auflösen, wenn Sie auf die Gefühle und die Sichtweise des anderen eingehen.
Durchschauen Sie emotionale Erpressung
    Handelt es sich um ein stets wiederkehrendes Verhaltensmuster einer Person, nennt man das emotionale Erpressung. Lassen Sie sich auf keine Spielchen ein nach dem Motto: „Wenn ich das Erwartete nicht bekomme, dann schweige ich, bis ich es bekomme.“ Der Gesprächspartner will Sie mit seinem Schweigen strafen und Ihnen Schuldgefühle vermitteln. Die dahinterliegende Erwartung ist, dass Sie nachgeben oder Zugeständnisse machen sollen.
    Erkennen Sie emotionale Erpressung als unfaires Verhalten, fällt es Ihnen leichter, unempfänglich für diese Art der Manipulation zu werden. Bleiben Sie in einem solchen Fall
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