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Gelassenheit lernen

Gelassenheit lernen

Titel: Gelassenheit lernen
Autoren: Elke Nuernberger
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anwenden, bei denen Sie gezielt etwas durchsetzen möchten. Der Vorteil ist, man bleibt beim angestrebten Ziel und kommt nicht vom Thema ab. Sie müssen sich nur gelassen auf das, was Sie haben möchten, konzentrieren.
    Schlagfertigkeit
    Treffsichere Entgegnungen sind am wirkungsvollsten, wenn sie ohne längere Denkpause innerhalb von vier Sekunden erfolgen. Meist fällt uns nach einem Wortgefecht allerdings erst beim Feierabendbier eine witzige, clevere oder eleganteAntwort ein, eine Antwort, die sitzt und den anderen in die Schranken weist. Doch leider kommt sie niemals dann, wenn sie dringend gebraucht wird. Deshalb fühlen wir uns stundenlang wie ein begossener Pudel. Schluss damit: Zuerst raus aus der Opferrolle, dann gekonnt kontern!
    Beispiel
    Die britische Unterhaus-Abgeordnete Nancy Astor, eine Frauenrechtlerin, machte aus ihrer Abneigung gegenüber Winston Churchill keinen Hehl. Churchill wurde während einer Abendgesellschaft von Lady Astor angegriffen. Die Dame sagte: „Wenn ich Ihre Frau wäre, würde ich Ihnen Gift in den Kaffee schütten.“ Ungerührt antwortete Churchill: „Wenn ich Ihr Mann wäre, würde ich ihn trinken.“
    Naturtalente pfeffern eine Antwort zurück, dass der Gegner wortlos dasteht oder sich belächeln lassen muss. Doch auch nicht unter dem Schlagfertigkeitsstern Geborene können das trainieren. Selbst wenn Sie nicht sofort zum Großmeister werden, hier finden Sie ab der nächsten Seite einige Techniken, die fast immer passen und die Sie sich leicht merken können. Diese sind einfach zu erlernen und sehr wirksam. Ziel ist es, verbalen Angriffen souverän zu begegnen und diese geschickt zurückzuweisen. Ihre Instrumente: Wortspiele, paradoxe Aussagen und witzige Bilder.
    Beispiel
    Noch einmal Winston Churchill. Lady Astor sagte zu ihm: „Sie sind ja betrunken.“ Daraufhin antwortete Churchill: „Morgen bin ich wieder nüchtern, aber Sie sind immer noch hässlich.“
Schlagfertigkeit kann verletzen
    Worte können scharfe Waffen sein. Je nach Situation kann sich der Gesprächspartner vor anderen beleidigt oder lächerlich gemacht fühlen und das Gesicht verlieren. Das lässt sich kein Mensch gerne gefallen. Somit müssen Sie mit einer Retourkutsche rechnen. Bei aller Freude über treffende Antworten sollten Sie sich im Klaren sein: Nicht alle Techniken der Schlagfertigkeit tragen unbedingt zur Harmonie bei. Entscheiden Sie situativ, was Ihnen wichtig erscheint. Schlag und fertig oder besser Konsens? Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Wenn Sie Ihre Grenzen schlagkräftig verdeutlichen, dann ist es auszuhalten, eventuell nicht (mehr) gemocht zu werden. Wägen Sie, Ihrer Gelassenheit zuliebe, sorgfältig ab: Ist es eine Situation, in der der Gegner einen unmissverständlichen Schuss vor den Bug braucht, oder reicht eine eindeutige, klare Botschaft aus?
Konter einüben
    Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Konterns. Nicht alle gehen einem gleichermaßen locker über die Lippen. Probieren Sie aus, was Ihnen am besten liegt. Diese Technik(en) trainieren Sie, bis Sie nicht mehr nachdenken müssen. Es lohnt sich, bei alltäglichen Gesprächen, Sitzungen oder Dialogen im Fernsehen aktiv mitzugehen und sich dabei eine situationsgerechte, schlagfertige Antwort auszudenken. Das sind wunderbare Übungsplattformen. Am Ziel sind Sie, sobald Sie sagen können: Souverän gekontert – gelassen geblieben.
    Wichtig
    Der renommierte Schweizer Kommunikationstrainer Marcus Knill formuliert es so: „Bei der Schlagfertigkeit liegt das Hauptgewicht weder auf dem ‚Schlagen‘ noch auf dem ‚Fertigmachen‘. Schlagfertigkeit ist ein Fechten mit Gedanken, mit dem Florett des Geistes.“
Gefühlslage kommentieren
    Sollte Sie jemand durch eine Äußerung getroffen haben, sprechen Sie dies an. Ein gewollt eingesetztes Understatement der eigenen Persönlichkeit ist dabei ein probates Mittel. Damit appellieren Sie an das moralische Empfinden des Angreifers. Der rhetorische Trick besteht darin, die Verletztheit ironisch, lächelnd und freundlich vorzubringen. Sie stehen deshalb keinesfalls schwach da. Durch die Verbalisierung der Beleidigung und ironische Betroffenheit verunsichern Sie den Gesprächspartner und können selbst gelassen bleiben.
    Beispiel
    Der Gesprächspartner fragt Sie zynisch: „Haben Sie Ihr Abitur in der Lotterie gewonnen?“
    Antworten Sie gelassen: „Es trifft mich schon sehr, dass ich auf Sie einen so völlig unintelligenten Eindruck mache.“ Darüber wird Ihr Gegenüber
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