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Gelassenheit lernen

Gelassenheit lernen

Titel: Gelassenheit lernen
Autoren: Elke Nuernberger
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unnachgiebig. Stellen Sie Ihrem schweigenden Gegenüber eine Frage – und warten Sie hartnäckig auf eine Antwort. Warten Sie gelassen ab und zwingen Sie den anderen, das Schweigen zu durchbrechen. Beweisen Sie den längeren Atem und zeigen Sie deutlich, dass Sie die Masche des anderen erkannt haben. Zur Beruhigung: In unserem Kulturkreis wird Schweigen ab einer Minute bereits als extrem belastend empfunden.
    Der maßlose Vielredner
    Minutenlange, vollkommen überflüssige Monologe können schnell langweilig und absolut nervenzehrend werden. Es ist Ihre Zeit und es sind Ihre Nerven: Sie müssen sich dem nicht aussetzen. Menschen, die in ihrer Erregung heftig und ohne Punkt und Komma reden, können einen emotional erschlagen. Andere haben derart ausgeprägte „Kommunikations-Gene“, dass niemand sonst mehr zu Wort kommt. Hier ist eswichtig, rechtzeitig einzuschreiten und wirkungsvoll zu unterbrechen, bevor man die Contenance verliert.
Dauerredner bremsen
    Natürlich fallen Sie dem anderen nicht ins Wort. Manchmal ist es aber unerlässlich, sich mit rhetorischer Raffinesse durchzusetzen. Wenn Sie spüren, dass Ihre Gelassenheit zu schwinden droht, versuchen Sie, Folgendes anzuwenden:
    Dauerredner bremsen
Höflich
Nennen Sie Ihr Gegenüber beim Namen: „Herr N., ich danke Ihnen …“ Das ist ein starker Aufmerksamkeitsreiz und Ausdruck von Respekt und Sympathie. Es sagt dem anderen: „Sie sind mir wichtig.“ Hört ein Mensch seinen eigenen Namen, achtet er sofort auf das, was gesagt wird.
Dezent
Eine leichte Berührung am Unterarm erzeugt ebenfalls höchste Aufmerksamkeit. Der Gesprächspartner fühlt sich wahrgenommen und spürt, dass Sie sich auf ihn konzentrieren. Deshalb muss er nicht mit aller Macht versuchen, zu seinem Recht zu kommen. Hält er inne, können Sie mit Ihrem Argument einhaken.
Elegant
Eine Frage zum Sachverhalt erkennt die Kompetenz des Redners an. Vielen Menschen schmeichelt es, wenn sie gefragt werden. Unterbrechen Sie den Redeschwall mit den Worten: „Zu dem, was Sie eben erwähnten, habe ich eine Frage …“
Verschärft
Spricht Ihr Gegenüber noch immer, schütteln Sie den Kopf, atmen hörbar tief ein und brechen den Blickkontakt ab. Das irritiert den Redner meist und er hält inne.
    Die genannten Varianten können Sie gut miteinander kombinieren und dadurch deren Wirkung verstärken.
Unterbrechen Sie strikt
    Hilft alles nichts, dann unterbrechen Sie den Gesprächspartner. Es ist unhöflich, jemanden durch einen minutenlangen Monolog zu langweilen. Es gehört sich nicht, den Alleinunterhalter zu spielen, außer man wird dafür bezahlt. Etwas lang und breit auszuführen, obwohl der Gesprächspartner das Thema nach zehn Sekunden verstanden hat, ist nahezu unverschämt. Deshalb dürfen und müssen Sie hier strikt unterbrechen.
    Beispiel
    „Danke! Ich habe Sie verstanden, jetzt möchte ich meine Meinung darlegen.“
    Es ist kein Affront, auf unhöfliches Verhalten unhöflich zu reagieren. Machen Sie sich deshalb keinen Kopf. Sie haben nur Ihre Haut gerettet. Wenn anderes nicht hilft, dann ist es legitim, den Hammer hervorzuholen.
So behalten Sie das Wort
    Sind Sie nun zu Wort gekommen, müssen Sie aufpassen, dass Sie Ihr Rederecht nicht sofort wieder verlieren. Die wirkungsvollste Technik ist, gleich selbst den wahrscheinlichen Unterbrechungsinhalt zu formulieren. Damit nehmen Sie Ihrem Gesprächspartner den Grund für eine weitere Unterbrechung. Außerdem können Sie vorbeugend ein stichhaltiges Gegenargument zu diesem Einwand einfließen lassen. Damit ist die Unterbrechung entkräftet und Sie behalten das Wort.
    Beispiel
    Sobald der andere Luft holt, um anzusetzen, sagen Sie z. B.: „Sie werden bestimmt gleich entgegnen, dass … Das haben wir bereits bedacht und lösen es durch …“
    Sind Sie Diskussionsleiter eines Teams, können Sie feste Redezeiten vereinbaren. Sagen Sie im Falle der Überschreitung einfach: „Stopp, die fünf Minuten sind um.“ Das ist fair für alle und niemand fühlt sich benachteiligt.
    Der mitleidheischende Ausnutzer
    Haben Sie das Gefühl, dass immer wieder Aufgaben bei Ihnen landen, die andere genauso gut erledigen könnten? Dann liegt das eventuell daran, dass Sie auf die Mitleidsmasche hereinfallen. Tun Ihnen andere manchmal so leid, dass Sie gar nicht anders können, als schon wieder eine Zusage zu geben? Es gibt Menschen, die Sie herumkriegen, indem sie offen oder verdeckt an Ihr Mitleid appellieren. Wenn Sie das erkennen, müssen Sie handeln und sich
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