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Geklont

Geklont

Titel: Geklont
Autoren: C.J. Cherryh
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hinauszuwerfen, als der Bus um die Kurve war.
    Von dort, wo sich die Eingangstüren des Administrationsflügels befanden, stieg Rauch auf. Sie konnte den anderen Bus erkennen, der auf dem Hang parkte. Die schwarz  uniformierte Gruppe dort setzte sich plötzlich in Bewegung und rannte den Hügel hinauf.
    Ihr Fahrer hielt an.
    Marco zog sie ganz flach hinunter und warf sich auf sie.
    Im selben Moment erzitterte die Luft, und Erdklumpen prasselten gegen die Fenster.
     
    Florian rappelte sich auf, wischte sich die Augen und kam schwankend auf die Beine, als jemand ihm half - er wußte nicht, wer, aber jemand griff ihm von hinten unter die Arme, und es mußte freundlich gemeint sein, wenn es ihn wieder auf die Beine brachte.
    Er sah Catlin vor sich in dem düsteren Flur, sah sie eine Granate vorbereiten und mit dem scharfen Ding in der Hand warten - denn jemand wie Seely konnte es einem zurückwerfen.
    Sie warf sie, aber aus dieser Tür kam etwas Dunkles.
    Florian zog seine Pistole und feuerte, und die Granate sprengte die ganze Tür in die Luft. Catlin hatte auch gefeuert. Sie schoß noch einmal, ohne auf etwas anzulegen, nur um sicherzugehen.
    Florian lehnte sich an die Wand und schöpfte Atem. Übers Netz erfuhr er, daß die Teams aus dem Grünen Barackenkomplex in den Sicherheitsdienst eingedrungen waren - durch die Aufzugschächte aus dem Tunnelsystem, eine leichte Sache, bis sie die Fallen und die Abwehranlagen erreichten.
    Der ganze Flur füllte sich mit bläulichem Rauch. Die Sirenen hatten schon lang vorher losgeheult.
    Catlin kam zu ihm zurück und hielt dabei ihr Gewehr in Anschlag, um den Flur hinter ihnen zu sichern, während er den Bereich beobachtete, den sie nicht gleichzeitig im Auge behalten konnte. »Noch einer«, sagte sie.
    Er nickte.
    Über diesen war er nicht froh. Denys war immer freundlich zu ihnen gewesen. Er erinnerte sich an das Speisezimmer, an Denys' Lachen.
    Aber die Sicherheit der Sera stand auf dem Spiel, und er hatte nur einen Moment lang Gewissensbisse.
    Catlin noch weniger.
     
    Die Eingangstüren waren völlig zerstört, und noch immer stieg Rauch auf, als Ari aus dem Bus stieg; und Florian und Catlin kamen aus dem Säulengang, um sie zu begrüßen.
    »Denys ist tot«, berichtete Florian ihr zuerst. »Es tut mir leid, Sera. Es war eine Falle.«
    »Was ist mit Seely?«
    »Auch tot«, sagte Catlin.
    Ari ging in die Vorhalle hinauf und blickte in den Flur. In der düsteren Notbeleuchtung lagen unter einem sich setzenden Baldachin aus Rauch Leichen verstreut umher. Ari hatte diesen Ort seit ihrer Kindheit gekannt. Er wirkte unwirklich auf sie.
    Denys ist fort...
    Sie sah zu Florian und Catlin zurück. Catlins Gesichtsausdruck verriet Aufmerksamkeit und kühle Distanz. Nur Florian sah besorgt aus. Florian, der an der Schläfe eine klaffende Wunde hatte, aus der Blut rann, und eine weitere an der Wange, ganz zu schweigen von dem, was er in Novgorod abbekommen hatte.
    Ari stellte keine Fragen. Nicht in der Nähe von Zeugen.
     
    XVII
     
    Der zu Reseune gehörende Jet setzte sauber auf, bremste und rollte in flottem Tempo zum Terminal und zur Dekontamination, eine Sonderbehandlung für alle Flugzeuge und Passagiere, die aus Übersee eintrafen.
    »Es wird eine Weile dauern«, sagte Justin, eine Hand auf Grants Schulter; und sie hätten jetzt gehen und sich in den komfortablen VIP- und Presseraum setzen können. Aber er sah zu, wie die Maschine bis zu dem abgeschirmten Tunnel rollte, und beobachtete die Fenster, nachdem sie zum Stehen gekommen war. Er sah, wie sich im Innern Schatten bewegten, doch mehr nicht.
    Aber einer von ihnen war Jordan, und ein anderer Paul.
    Alles ist in Ordnung, hatte er gesagt, als er von der ›Reseune Eins‹ mit dem sich nähernden Flugzeug hatte sprechen dürfen und Grant vom Hügel zu ihnen unterwegs war, während Reseune wieder zum Leben erwachte, um seine Wunden zu heilen. Mach dir keine Sorgen. Yanni Schwartz ist der neue Administrator Reseunes. Willkommen zu Hause!
    Er selbst machte sich schon Sorgen. Die meiste Zeit sah er aus dem Fenster, während die Leute von der Dekontamination ihre Arbeit taten und das Flugzeug mit Schaum absprühten. Er und Grant erzählten sich auf eine bruchstückhafte, verwirrte Art, was sie gewußt hatten und wann, und was sie auf ihrer Position hatten mitbekommen können.
    Justin sorgte sich, bis die Luken sich öffneten und zwei müden Reisenden den Weg freimachten.
    Und von da an hatten sie das Foyer für sich allein, hatte
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