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Geister-Dämmerung

Geister-Dämmerung

Titel: Geister-Dämmerung
Autoren: Jason Dark
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Perspektiven. Auf den Schultern saß kein normaler Kopf, sondern etwas Schwarzes. Dehbril machte Mandra darauf aufmerksam.
    »Nun?«
    Mandra legte die Aufnahmen wieder weg. »Ein Mensch, das habe ich erkannt. Aber dir geht es sicherlich um den Kopf, wenn ich mich nicht irre.«
    »Genau das ist es.«
    »Und?«
    Dehbril hob die Schultern. »Wir wissen es nicht genau, aber wir sind dabei, es herauszufinden.«
    »Das heißt, ihr taut ihn auf.«
    »So ist es. Und ich wollte dich gern dabeihaben.«
    Mandra lächelte wissend. »Du hast doch sicherlich einen Grund, ein Motiv oder eine Vermutung.«
    »Das habe ich in der Tat. Ich halte diesen Menschen für keinen direkten Menschen mehr.«
    »Sondern?«
    »Woraus dieser Kopf besteht, ist mir nicht bekannt, aber ich kann davon ausgehen, dass es sich bei dem Eingefrorenen um eine, sagen wir, Mutation handelt.«
    »Dir fehlt aber der Beweis.«
    »Ja. Aber ich möchte ihn heute bekommen. Und deshalb habe ich dich eingeladen, Mandra.«
    Der indische Geisterjäger griff nach seiner Teetasse und nahm einen Schluck. Als er sie abstellte, lächelte er wieder. »Wenn du mich schon hinzurufst, kann ich davon ausgehen, dass du bei diesem Fund so etwas wie Magie vermutest. Habe ich recht?«
    »Ja.«
    »Und welche?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Du bist der Fachmann. Für mich ist dieses Wesen, das wir gefunden haben, eine Mutation. Eine Mischung aus Mensch und Tier.«
    Dehbril warf einen Blick auf seine Uhr. »Ich schätze, dass wir es uns in ein paar Minuten näher ansehen sollten. Ich habe den Fund in mein Labor schaffen lassen. Dort kümmern sich meine Assistenten um ihn.«
    Mandra schenkte Tee nach. Sein Freund lehnte ab. »Aber zu deinem von dir so gesuchten Yeti möchtest du keine Verbindung ziehen, oder?«
    »Nein, das habe ich nicht vor. Ich glaube einfach nicht, dass der Yeti etwas mit dem Wesen zu tun hat, das wir gefunden haben. Der Yeti ist, ich will mal sagen, normal. Dieses Wesen aber kann auch durch einen magischen Einfluss entstanden sein, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Natürlich.« Mandra wollte gerade einen Schluck nehmen, als die Männer hastige Schritte hörten und die Tür zum Arbeitszimmer des Professors mit einem Ruck aufgerissen wurde. Die junge Mitarbeiterin, die vorhin den Tee gebracht hatte, stand auf der Schwelle. Sie zitterte vor Angst. Der weiße Kittel zeigte rote Blutflecken. Ihr Gesicht war kalkbleich.
    Mandra und der Professor sprangen in die Höhe. »Was ist geschehen?« rief Dehbril.
    »Kommen Sie, kommen Sie! Der… der Mann im Eis. Das ist… ist ein Monster.«
    »Und die anderen?«
    »Sie sind verletzt. Vielleicht auch…«
    »Warten Sie hier.«
    Der Professor und. Mandra Korab zögerten keine Sekunde. Sie drängten sich an dem Mädchen vorbei, und Mandra ließ seinem Freund den Vortritt, weil der sich hier unten auskannte. Sie hetzten durch einen steril wirkenden Gang mit weißen Kunststoffwänden, passierten Glasfenster und erreichten schließlich eine Metalltür, die zu den Laborräumen führte. Der Professor riss sie auf. Wieder unterteilte sich der Komplex in mehrere Laborräume. Überall standen die langen Tische mit den Apparaturen und Chemikalien. Die Wissenschaftler, die hier arbeiteten, waren durch die Bank weg bleich geworden, denn sie hörten ebenfalls die Schreie aus einem der anderen Räume hallen.
    Dehbril rannte darauf zu. Er kümmerte sich auch nicht um die Kommentare der hier arbeitenden Menschen, riss die Tür auf, und Mandra spürte bereits die Kälte, die ihm entgegenströmte. Hinter der Tür musste eine Art Sezierkammer liegen, wie man sie von der Pathologie her kannte.
    Auf der Schwelle blieben die beiden Männer stehen. Und Mandra Korab sah, weshalb die Mitarbeiter des Professors diesen furchtbaren Schrecken erlebt hatten…
    Der Fund hatte in einem Metallbehälter gelegen, der seinen Platz auf einem Stahltisch gefunden hatte. Das Eis musste bereits aufgetaut worden sein. Isolierte Drähte führten von dem Behälter zu einer Stromquelle, die Energie lieferte.
    Der »Inhalt« befand sich nicht mehr in dem Stahlkasten. Er hatte ihn bereits verlassen und hockte in einer Ecke des Raumes. Mandra sah ihn, wirkte aber ruhig. Dann schaute er sich die beiden Männer an, die ebenfalls am Boden lagen und schwere Verletzungen aufwiesen. Entweder Bisse oder gefährliche Hiebe. Jedenfalls waren sie nicht in der Lage, sich zu erheben.
    Dehbril sagte etwas, das wohl keiner verstand. Nicht einmal er selbst. Mandra schob den
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