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Geister-Dämmerung

Geister-Dämmerung

Titel: Geister-Dämmerung
Autoren: Jason Dark
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seinen sieben Dolchen widerfahren, die für ihn lebenswichtig waren.
    Mandra war ein Mensch, der kämpfen konnte. Er gab nie auf, stellte sich den Problemen der Welt und auch der magischen Zone, die hinter der normalen Welt lag.
    Der Inder lebte in einem Palast, umgeben von einem herrlichen tropischen Garten. Man konnte ihn, wenn man ihn nicht näher kannte, als einen Märchenfürsten bezeichnen, doch wer in die Augen dieses Menschen schaute und die Güte sowie den Ernst darin erkannte, änderte seine Meinung schnell. Mandra Korab war kein Märchenprinz. Er stand mit beiden Beinen im Leben und wusste auch, wie ungerecht die Güter auf der Welt verteilt waren. Aus diesem Grunde hatte er einen Teil seines Vermögens abgegeben, um zu helfen. Und er half auch weiterhin. An diesem Tag jedoch bedrückten ihn andere Probleme. Ein guter Bekannter hatte ihn angerufen, um mit ihm über eine gewisse Sache zu sprechen. Der Bekannte war Professor an der Uni Kalkutta und gleichzeitig ein hochdekorierter Forscher, der sich auf den Gebieten der Archäologie und der Medizin einen Namen gemacht hatte. Er hieß Dehbril.
    In Mandras Alter war er, und die beiden Männer kannten sich schon seit Jahren. Zudem wusste Professor Dehbril, mit welchen Dingen sich Mandra beschäftigte. Aus diesem Grund hatte er den Freund auch zu sich gebeten.
    Mandra Korab kannte sich auf dem Gelände der Uni aus. Er verlief sich nicht in den zahlreichen Gebäuden oder auf den Straßen, die das Uni-Gelände durchzogen. Die Luft war warm und feucht. Der Inder trug einen leichten beigefarbenen Alpaka-Anzug und einen kunstvoll geschlungenen Turban auf dem Kopf. Auf eine Krawatte hatte er verzichtet. Das Seidenhemd stand drei Knöpfe weit offen.
    Professor Dehbril besaß seine Labors in den Kellerräumen des Gebäudes. Dort forschte er oft tagelang und wollte von niemandem gestört werden. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, als Archäologe und Mediziner mehr über die Entstehung der Menschheit herauszufinden. Dabei hatte er auch schon einige Erfolge errungen. Vor zwei Jahren hatte man ihn sogar für den Nobelpreis vorgeschlagen, es aber wieder verschoben, weil Dehbril Theorien vertrat, an die seine einflussreichen Kollegen nicht glauben wollten.. Der Wissenschaftler war nämlich der Ansicht, dass der geheimnisvolle Schneemensch Yeti noch existierte. Und Dehbrils Forschen war auch auf dieses Ziel hin abgerichtet. Aus diesem Grunde hatte er schon einige Expeditionen in das unwegsame Gelände des Himalaya angeführt, auch Spuren gefunden, aber einen Yeti nie entdeckt. Dennoch wollte er nicht aufgeben.
    Mandra Korab wusste, dass sein Freund erst vor wenigen Tagen von einer dieser Expeditionen zurückgekommen war, dann hatte er ihn angerufen, um ihn mit einer Sache zu konfrontieren, die ihm während der Expedition aufgefallen war.
    Um was es genau ging, das wusste der hochgewachsene Mann mit den rabenschwarzen Haaren unter dem Turban nicht, als er die Glastür des Instituts aufstieß und eine klimatisierte Halle betrat. Er wandte sich nach rechts. Dort stand, gebaut als fünfeckiger Glaskasten, die Loge des Portiers, bei dem sich jeder Besucher anmelden musste. Mandra ging auf die Loge zu und bückte sich, um gegen die im Glas eingelassene Sprechmembrane sprechen zu können. »Ich habe eine Verabredung mit Professor Dehbril.«
    »Wen darf ich melden?«
    »Mandra Korab.«
    »Bitte, warten Sie einen Moment.«
    Mandra nahm in einem der weichen Sessel Platz. In der Nähe saßen zwei Studenten. Sie trugen weiße Kittel und unterhielten sich angeregt. Der Portier kam zu Mandra. »Sie werden erwartet, Sir. Wissen Sie…«
    »Ja, ich weiß Bescheid. Danke.« Mandra erhob sich. Er stattete seinem Freund nicht zum erstenmal einen Besuch ab. Und so ging er auf einen der Fahrstühle zu.
    Mandra fuhr in den Keller und verließ den Lift. Durch einen breiten Gang ging er und erreichte die Büros der einzelnen Mitarbeiter. Professor Dehbril gehörte zu den beiden Leitern dieser Abteilung. Bei Dehbril, er hatte eine englische Mutter und einen indischen Vater, vereinten sich zwei Rassen. Sein dunkles, gescheiteltes Haar stand im Gegensatz zu der fast weißen Haut, die jetzt allerdings einen rötlichen Schimmer bekommen hatte. In der letzten Zeit hatte er sich viel im Freien aufgehalten und den Sonnenstrahlen des Hochgebirges ausgesetzt. Mit ausgebreiteten Armen kam er Mandra entgegen. Der Professor war kleiner als der indische Geisterjäger. In seinen hellen Augen leuchtete die
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