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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch?
Autoren: C Phillips
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Fenster werfen, dann konnte Yank die Sorgen des Mannes gut nachvollziehen. »Dann musst du sie halt bremsen«, schlug Yank vor.
    »Das versuch ich ja«, brummte Roper. »Tust du mir einen Gefallen? Richte Micki bitte aus, ich brauch ein wenig Zeit für mich allein, und dass sie aufhören soll, sich Sorgen zu machen und dich herzuschicken, um nach mir zu sehen, andernfalls werde ich mich wohl von Hot Zone trennen müssen. Wer weiß? Wenn ich diese Saison nicht spielen kann, brauch ich sowieso keine Werbeagentur mehr.«
    Yank zog wütend die Brauen zusammen. »Micki macht sich doch keine Sorgen um dich als Firmenkunde, du Idiot. Sie macht sich Sorgen als Freundin.«
    »Ich weiß«, sagte Roper in ruhigerem, bedauernden Ton. »Ich bin ja auch dankbar für ihr Mitgefühl, aber sie kann mir im Moment nicht helfen, es sei denn, sie wüsste ein Wunderheilmittel für meine Schulter.«
    Selbst Yank wusste, wann man einem Mann Raum geben musste, und den brauchte John Roper dringlicher, als Yank bewusst gewesen war. »Ich schlag dir einen Deal vor«, sagte er zu dem Mann, den er zugleich mochte und schätzte.
    »Was für einen Deal?«
    »Du kommst zur Party, und ich verspreche dir, keiner wird über Geschäftliches reden. Du kannst ein wenig Ablenkung gut gebrauchen. Keine Presse anwesend. Was meinst du?«

    Ropers Schweigen dauerte zu lange.
    Offensichtlich stand der Mann unter enormer Anspannung, wenn er sich nicht einmal dazu durchringen konnte, eine Einladung zu einer Party anzunehmen. »Wann hast du das letzte Mal eine Frau gehabt?« Yank stellte die erste Frage, die ihm durch den Kopf ging.
    »Das geht dich einen Scheiß an.«
    Yank kicherte über die rasche Antwort. »Dann muss es viel zu lange her sein.«
    Yank hatte die Symptome schon bei anderen anständigen Kerlen erlebt. Männer, die zu viel Zeit alleine verbrachten und die eine Frau in ihrem Leben brauchten. Nicht dass ihm das jemals ähnlich gegangen wäre. Nein, mein Herr, aber er wusste, Roper musste dringend aus seiner Fixierung auf die World-Series-Patzer und den im Februar anstehenden Trainingsbeginn herausgerissen werden.
    Leider hatte Yank seine drei Nichten bereits allesamt mit grundsoliden Kerlen verkuppelt, aber nur weil seine Mädchen vom Markt waren, bedeutete das ja noch lange nicht, dass Yank seine magischen Kräfte nicht bei Roper und einer anderen Frau einsetzen konnte.
    Aber wer in seinem Bekanntenkreis passte wohl zu einem Mann, der es gerne hübsch und ordentlich mochte, designermäßig hochwertig und reichlich anspruchsvoll? Er ging die Frauen in seiner Firma durch und schlug sich plötzlich für seine Dummheit gegen
die Stirn. Er hätte doch schon früher an die weibliche Lösung für Ropers Probleme denken können.
    Amy Stone. Die Nichte seines Partners Spencer Atkins. Sie war patent, hübsch und ledig, und nur ein ziemlicher Einfaltspinsel hätte übersehen können, wie es auf Sophies Hochzeit vor ein paar Monaten zwischen Amy und Roper gefunkt hatte. Ropers Begleiterin war zwar eine lupenreine Zicke gewesen, aber keineswegs blöd, dachte Yank, der sich noch gut an den Drink erinnerte, den sie Roper übers Hemd geschüttet hatte, und an ihren unmittelbar darauffolgenden gemeinsamen Abgang. Und da Amy erst kürzlich nach New York gezogen und ihre Stelle bei Hot Zone angetreten hatte, kannte sie auch noch wenige Leute in der Stadt. Ja, mein Herr, Amy war die Lösung.
    Er beabsichtigte allerdings nicht, dies Roper mitzuteilen. Yank liebte Überraschungen. »Komm zur Party«, beharrte er gegenüber Roper.
    »Und du lässt mich in Ruhe, wenn ich zusage?«
    Yank nickte. »Pfadfinderehrenwort«, sagte er und hob die Hand.
    Roper zuckte mit den Achseln. »Also gut. Warum nicht, zum Teufel?«
    Yank zog an Noodles Leine, und als sie durch die Tür verschwanden, pfiff Yank aus lauter Zufriedenheit mit seinem Werk vor sich hin.
    J.D. kam ihm am Wagen entgegen. »Warum sind Sie denn so guter Stimmung?«
    »Weil ich kein Pfadfinder bin und nie einer war«, erwiderte
Yank lachend. Und John Roper befand sich auf dem besten Weg, davon zu profitieren, dass Yank ein lügnerischer Mistkerl war, der sich überall einmischen musste.

    Amy liebte Florida. Ihr gefielen das ganzjährig warme Wetter und die Bequemlichkeit, nie eine Winterjacke tragen zu müssen. Darin lag auch einer der Gründe, weshalb sie ihre Collegezeit im Süden und nicht an einer weiter entfernten Schule absolviert hatte. Sie war ein Mensch, der viel Wert auf ein behagliches Umfeld legte, und
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