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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut
Autoren: Jack Higgins
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und innig. Ich meine, um das Mädchen brauchen wir uns nicht mehr zu kümmern.«
     Chavasse ging voraus; Preston folgte ihm. Sie liefen den Gang entlang und kamen über die Treppe zu einer unverschlos­ senen Tür. Chavasse machte sie vorsichtig auf, sie führte in eine Küche; ein großer quadratischer Raum mit einem offenen Herd, in dem Feuer brannte. In diesem Augenblick ging eine andere Tür auf, und zwei Albanier kamen herein. Er machte die Tür leise zu, hielt einen Finger vor den Mund, und sie traten den Rückzug an. Am anderen Ende des Ganges fanden sie eine Tür, die aussah, als sei sie schon lange nicht mehr benutzt worden. Darcy machte sich an dem verrosteten Schloß zu schaffen; er bekam es auf. Sie gelangten in einen von Mauern umgebenen Garten, der genauso verwildert war wie das übrige Gelände. Durch einen Torbogen kamen sie schließlich ins Freie und liefen unter einer Gruppe von Bäumen in Deckung. Sie blieben unbemerkt. Chavasse lief weiter voraus über einen der überwucherten Fußwege; das dichte Unterholz schlug ihnen an die Beine.
     Der Fußweg führte ohne Übergang auf eine Lichtung, die den Blick auf die Lagune freigab. Am Rand der Lagune standen die Ruinen eines imitierten griechischen Tempels. Und dort stand auch Famia Nadeem; sie hatte die Hände in den Manteltaschen und sah sich die verfallenen Säulen an. Sie schrak zusammen. Ihr Gesicht war voller Angst. Chavasse ließ die Maschinenpi­ stole fallen, packte sie grob und hielt ihr den Mund zu.
     »Jetzt hör mir mal zu, du dumme kleine Nutte. Dein Freund ist ein Agent und arbeitet für die Regierung des kommunisti­ schen China. Er ist verantwortlich für den Tod vieler Menschen; auch den alten Hamid und Mrs. Campbell hat er auf dem Gewissen. Begreifst du das?«
     Sie starrte ihn mit großen Augen an, und er gab ihren Mund frei. Sie wollte schreien, und er schlug ihr mit der geballten Faust unters Kinn.
     Er legte sie auf die Erde und drehte sich um zu Preston. »Nimm sie dir über die Schulter und lauf zum Kai. Geh so dicht ran, wie du kannst und versteck dich im Gebüsch.«
     »Was hast du vor?«
     »Ich will die Leute ablenken. Wenn ich es schaffe, hast du Zeit genug, an Bord der Alouette zu kommen und abzufahren.«
     »Und du?«
     »Ich springe hier ins Wasser und schwimme auf das Schiff zu, wenn du auf gleicher Höhe bist. Wenn ich zu spät komme, sieh zu, daß du allein wegkommst. Riskier meinetwegen keine
    Heldentaten.«
    »Du bist der Boß.«
     Der Jamaikaner hob das Mädchen hoch, legte es sich über die Schulter und rannte los. Chavasse lief zurück ins Haus. Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Das Haus war aus reinem Holz gebaut. Wenn man es nur richtig anfing, würde es brennen wie eine Fackel; er wußte genau, wie er vorgehen wollte.
     Er lief den ganzen Weg zurück, überquerte den Garten und stieg wieder ins Erdgeschoß. Als er diesmal die Tür auf dem Treppenansatz öffnete, war die Küche leer.
     Er ging hinein, nahm die Öllampe auf dem Tisch auseinander und schüttete das Öl auf den Fußboden. In einem der Schränke fand er einen halbvollen Kanister mit Brennstoff; auch den verschüttete er und ging an den Herd. Hinter ihm ging eine Tür auf, und Oberst Ho Tsen trat ein.
     Er schien unbewaffnet, aber vorsichtshalber hielt ihm Cha­ vasse die Maschinenpistole entgegen.
     Ho Tsen lächelte, das war fast ein Ereignis. »Geben Sie mir keine faire Chance, wie es unter Sportlern üblich ist, Mr. Chavasse?«
     »Ich bin nicht zu Fairneß aufgelegt«, sagte Chavasse. »Mein Vater war Bretone, und Bretonen pflegen ihre Schulden zu­ rückzuzahlen. Das hier ist für Jacob Malik.«
     Die erste Salve traf Ho Tsen in die rechte Schulter, er wirbel­ te herum; die zweite zerschmetterte ihm das Rückgrat. Er fiel durch die offene Tür nach draußen. Chavasse nahm ein bren­ nendes Holzscheit und warf es in das Öl. Eine leichte Explosion erschütterte den Raum, er schaffte es gerade noch bis zur Tür; dann stand die Küche in Flammen.
     Als er durch den Garten ins Freie lief, hörte er die ersten Schreie. Die Albanier kamen gerannt, um zu sehen, was pas­ siert war; genau darauf hatte er gehofft.
     Er wartete noch eine Weile, und dann rannte er los. Als er die schützenden Bäume erreicht hatte, hörte er den Motor der Alouette anspringen. Also hatte Darcy es wohl geschafft. Hinter ihm schlugen die Flammen aus den Fenstern.
     Eine Kugel schlug über seinem Kopf in den Baumstamm; er wirbelte herum und schoß
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