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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut
Autoren: Jack Higgins
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umgebracht. Ich habe dich immer gewarnt – ich habe dir gesagt, daß du ihm zuviel gibst.«
     Er versetzte Rossiter einen heftigen Schlag, und der taumelte gegen die Sitzbank.
     »Ein Fehler nach dem anderen. In Tirana wirst du eine Menge erklären müssen.« Sekundenlang konzentrierte sich alles auf den Engländer. Chavasse stieß den anderen Chinesen zu Boden, lief durch die Tür und sprang über die Reling. Er kam schnell wieder an die Oberfläche und schwamm, so schnell er konnte, auf das schützende Schilfrohr zu.
     Er warf einen raschen Blick nach hinten und sah, wie Darcy an der Reling mit den beiden Chinesen rang. Ho Tsen kam hinzu, schlug den Jamaikaner mit dem Gewehrkolben auf den Kopf, legte dann an und zielte. Chavasse tauchte und schwamm unter Wasser weiter.
     Er erreichte das Schilfrohr, drehte sich um und sah zurück. Die beiden Chinesen saßen im Schlauchboot und legten ab; der Hund heulte fürchterlich. Chavasse bahnte sich einen Weg durch das Schilf. Er schwamm und watete abwechselnd. Von

    weitem hörte er, daß die Alouette gestartet wurde.

    Er stieß auf einen Flußarm, der so tief war, daß er keinen Boden mehr unter den Füßen spürte. Er mußte wieder schwimmen; am gegenüberliegenden Ufer wuchs eine grau­ grüne Wand von mannshohem Gras. Er kämpfte sich hindurch und mußte weiterschwimmen. Nach ein paar Minuten legte er eine Pause ein und trat Wasser. Das Motorengeräusch der Alouette wurde leiser. Wahrscheinlich fuhren sie nach Hellgate zurück. Das Knattern des Außenbordmotors war aber immer noch in allernächster Nähe, und das furchtbare Heulen des Hundes klang, als käme es aus einer anderen Welt. Er schwamm und watete weiter, bahnte sich einen Weg durch das Schilfrohr, und plötzlich wurde der Außenbordmotor abge­ stellt, und der Hund hörte auf zu bellen. Nun konnte er nicht mehr abschätzen, wie weit seine Verfolger noch entfernt waren.
     Er bekam Boden unter die Füße und stapfte durch dicken schwarzen Schlamm. Schilfrohr und Gräser wuchsen spärli­ cher; er hatte nun relativ festen Grund erreicht. Der Kompaß hing noch um seinen Hals; er konnte sich also orientieren und versuchte sich angestrengt an die Einzelheiten auf der Karte zu erinnern. Das war ein recht alter Trick, aber er funktionierte. Die Insel, auf der er jetzt stand, war die einzige in der Umge­ bung des Ankerplatzes der Alouette; sie hatte einen Durchmesser von ein paar hundert Metern, und Hellgate mußte vier- oder fünfhundert Meter nordöstlich liegen.
     Er fing an zu laufen, und beim Laufen bekam er plötzlich einen furchtbaren Schreck und blieb auf der Stelle stehen. Einige Meter vor ihm war ein Stier aus dem Nebel getaucht. Das Tier hielt den Kopf hoch erhoben und starrte ihm direkt in die Augen. Seine Nüstern dampften. Chavasse tat ein paar vorsichtige Schritte nach rückwärts. Rechts nahm er eine Bewegung wahr, ein dunkler Schatten kam aus dem Nebel; es war ein zweiter Stier; seine Flanken schimmerten feucht. Nervös scharrte er mit einem Huf auf dem Boden, er hielt den Kopf gesenkt; die riesigen geschwungenen Hörner sahen bedrohlich aus. Und dann erschien hinter dem ersten noch einer, und noch ein anderer kam; sechs oder sieben große Tiere standen um ihn herum; Kampfstiere, gezüchtet, um zu töten und getötet zu werden.
     Er atmete tief ein, hielt die Luft an und ging langsam und fast auf Zehenspitzen durch sie hindurch. Er mußte so nah an zweien vorbei, daß er sie fast berührt hätte. Er ging rascher und fing wieder an zu laufen, stolperte und taumelte über dichtes Sumpfgras. Plötzlich fand er sich auf einem sandigen Strand wieder. Ein Mann schrie; zwei Schüsse wurden kurz nachein­ ander abgefeuert, und rechts neben ihm spritzte Sand auf.
     Das Schlauchboot trieb in nur rund fünf Meter Entfernung auf dem Wasser. Für einen Augenblick sah er den Hund im Boot sitzen, erkannte auch, daß er einen Maulkorb trug; aber den trug er sicher nicht mehr lange. Das Gewehr trat wieder in Aktion, und Chavasse lief um sein Leben. Der Hund heulte auf und sprang ins Wasser.
     Lange würde der Hund nicht brauchen – eine Minute, viel­ leicht auch eineinhalb Minuten, dann hatte er Chavasse eingeholt. Im Laufen zerrte er fieberhaft an seinem Gürtel. Es gab eine Technik, mit der ein scharfer Hund zu überwältigen war; aber gelingen konnte der Trick nur bei äußerster Konzen­ tration und mit einer Menge Glück in den ersten Sekunden des Angriffs.
     Er hatte den Gürtel losbekommen,
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