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Geheimsache Labskaus

Geheimsache Labskaus

Titel: Geheimsache Labskaus
Autoren: Ina Martin und Rometsch Verg
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oft gesehen.
    Raissa sprintete durchs flache Wasser, stürzte sich in die Fluten direkt auf das sonderbare Objekt zu.
    „Beißer, Sitz!“, brüllte Oskar vergeblich.
    „Hierher!“, rief Charlie ohne Erfolg.
    „Scheiße“, seufzte Elektra.
    Raissa hatte nun schwimmend ihr Ziel erreicht und biss zu.
    „Ich kann gar nicht hinschauen!“ Zack hielt sich die Hände vors Gesicht. „Jetzt sind wir diesen Gangster-Forschern entkommen, nur damit der Pudel von ihren mutierten Monsterfischen gefuttert wird.“ Ihm war zum Heulen zumute.
    Plötzlich: ein lautes Platschen. Zack spürte einen nassen Sprühregen auf seiner Haut und nahm die Hände von den Augen. Der Beißer stand triefend vor ihm und schüttelte sich ausgiebig. Dann legte der Hund Zack seine Beute vor die Füße. Es war eine gelbe, sehr nasse Baseballmütze. Die Aufschrift lautete „Aale Achtung“.
    „Beißer, fein gemacht!“, lobte Zack erleichtert und kraulte die Pudeldame ausgiebig. Sie fühlte sich an wie ein nasser Wollpulli, aber das störte ihn nicht.
    „Glaubt ihr, das ist alles, was von Doktor Olaf Dose übrig geblieben ist?“, fragte Oskar.
    „Keine Ahnung.“ Charlie kratzte sich am Kopf. „Aber wieso ist Raissa nichts passiert?“
    „He, guckt mal!“ Elektra zeigte aufs Wasser.
    „Guckt mal was?“, fragte Zack.
    „Na, da vorn.“
    „Da ist nichts.“
    „Eben.“
    „Elektra, was –“
    „Da stand vorhin noch die Leuchtboje. Jetzt ist sie weg. Ich glaube, das Gehege ist mit zu Bruch gegangen, als der Volvo da reingerast ist.“
    „Und die Aale?“
    „Weggeschwommen?“

Samstag, 25. Juli, 00.10 Uhr
    Das kleine Grüppchen, das vor der Polizeiwache am Wiensendamm stand, sah äußerst ungewöhnlich aus: ein großes, schlankes Mädchen, das zu Paillettenkleid und Rastazöpfen eine etwas ramponierte rote Federboa um den Hals trug. Ein kleineres, kräftigeres Mädchen in weiten Armeehosen. Ein blonder Junge, dem die Jeans pitschnass um die Knie schlotterte. Er hatte eine zu große lilafarbene Kapuzenjacke an und trug einen feuchten Klumpen von T-Shirt in der Hand. Schließlich ein nasser Pudel und ein dunkelhaariger Junge in gurkengünen Latzhosen, dem das Tier nicht von der Seite wich.
    Zack riss die Tür auf und schritt geradewegs auf den Empfangstresen zu. „Wir wissen, wer vor drei Tagen den Pudel Raissa von Hoheluft-Schillingsbek entführt hat“, sagte er energisch.
    Polizeimeister Harro Ungern fuhr aus seinem Schlummer hoch und stutzte. Das waren doch die beiden Jungen, denen er neulich erst einen Denkzettel verpasst hatte! Na schön, dann hatten ihre Eltern sie inzwischen aus dem KBH Elbstrand abgeholt. Aber was wollten sie denn hier?
    „Was wollt ihr denn hier?“, brummte Ungern. Sein Blick fiel auf die Mädchen. „Und ihr beiden: Solltet ihr um diese Zeit nicht zu Hause sein?“
    „Wir haben den Hund“, sagte Zack.
    „Aha. Na, dann ist ja alles in Ordnung.“
    „Nein, so einfach ist es nicht. Dose und Kurz haben uns gekidnappt, weil sie dachten, wir kennen das Rezept für das Labskaus. Wir haben den Pudel in ihrem Labor gefunden“, sagte Zack. „Die haben damit die Hansen erpresst!“
    „Diese Verbrecher haben Zack mit der Elektroschockpistole angeschossen!“, warf Oskar ein. „Und Charlie und Elektra haben uns befreit.“
    Harro Ungern verstand nur Bahnhof. „Labskaus?“
    „Das Labskaus aus der Kinderbesserungsanstalt.“ Zack wurde ungeduldig. „Dose und Kurz brauchten das Abwasser für ihre verbotenen Experimente!“
    „Abwasser-Experimente“, wiederholte der Polizist.
    „Ja, für die Doping-Aale!“, ergänzte Oskar.
    Ungern stand auf und lehnte sich über den Tresen. „Sagt mal, wollt ihr mich verarschen?“, schnarrte er drohend.
    „Das ist die Wahrheit!“, rief Zack aufgebracht.
    „Wahrheit?“, zischte Ungern. „Ich werde dafür sorgen, dass ihr auf dem schnellsten Wege zurück ins Heim gebracht werdet! Das ist die Wahrheit!“
    „Herr Wachtmeister, Sie müssen uns glauben“, flehte Oskar, „diese Wissenschaftler sind gemeingefährlich! Sie haben den Pudel entführt!“
    Ungern verzog spöttisch den Mund. „Ach, und wo sind sie jetzt, eure gefährlichen Wissenschaftler?“
    Oskar stockte. Das Letzte, was er von Kurz und Dose gesehen hatte, war eine von Elbwasser triefende Baseballmütze gewesen. „Die Aale haben sie gefressen“, sagte er leise.
    „Höchstwahrscheinlich“, warf Elektra ein.
    „Sehr witzig!“, sagte Ungern gereizt. „Und jetzt nehme ich eure Personalien auf. Das
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