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Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Titel: Geheimnummer. Kein Sex nach Plan
Autoren: Sabine Leipert
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Begrüßungskuss fiel leidenschaftlicher aus als geplant, so dass Tim mich forschend anschaute. »Ist irgendwas?«
    »Ja. Ich muss was Dringendes mit dir besprechen.«
    Ich ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer und stolperte fast über eine große blonde Frau, die dort bäuchlings auf dem Boden lag. Als sie mich sah, sprang sie sofort auf und streckte mir ihre Hand entgegen.
    »Oh. Hallo, ich bin Mona. Eine Kommilitonin von Tim. Wir haben gerade ein paar Übungen gemacht.«
    Ich schüttelte verwirrt ihre Hand. Sie war mindestens einen Kopf größer als ich, schlank, um nicht zu sagen durchtrainiert, und trug ihre langen glatten blonden Haare fein säuberlich zu einem Pferdeschwanz gebunden, während sie mich aus ihren hellblauen Augen anfunkelte. Mit einem Wort, sie war das komplette Gegenteil von mir und machte auf dem Wohnzimmerboden Übungen mit Tim?!
    Tim stand jetzt direkt hinter mir und bestätigte es noch einmal, als hätten sie sich vorher abgesprochen.
    »Ja, äh, Mona, das ist Karina, Karina, das ist Mona, eine Kommilitonin von mir. Wir machen gerade ein paar Übungen.«
    »Mathe oder Sport?«, fragte ich immer noch ein wenig durcheinander.
    »Beides.«
    »Was?« Ich sah Tim erstaunt an. Er wirkte in Monas Gegenwart ungewöhnlich nervös und stotterte: »Ja, äh, ich meine … Ich meine natürlich, dass wir beides zusammen studieren. Sport und Mathe. Die … die Übungen waren natürlich für Sport.«
    »Sportübungen«, wiederholte ich beunruhigt.
    »Ja, genau. Gymnastik«, fügte Tim hinzu.
    »Gymnastik?« Wieso um Himmels willen ließ Tim, der Ex-Profifußballer Tim, sich zu einer Sportart wie Gymnastik überreden?
    Mona klärte mich freundlicherweise mit ihrer tiefen, leicht heiseren und daher ungemein erotischen Stimme auf: »Tim und ich arbeiten gerade an einer Hausarbeit über die Vor- und Nachteile verschiedener Dehnübungen für bestimmte Körperteile.«
    Aha. Es hätte mich zwar ungemein interessiert, bei welchem Körperteil sie gerade angekommen waren, aber ich wollte Tim hier nicht vor Monas Augen eine Szene machen. Gymnastik!
    »Was willst du denn Dringendes mit mir besprechen?«, wechselte Tim schließlich das Thema, während ich versuchte, mich an die Gymnastikübungen aus meinem Sportunterricht zu erinnern.
    »Was?«, fragte ich überrascht.
    »Du wolltest doch etwas mit mir besprechen«, wiederholte Tim.
    »Ach so, ja, also eigentlich, ähm …«
    »Soll ich euch beide vielleicht kurz allein lassen?«, fragte Mona höflich.
    »Nein, nein, nicht nötig«, sagte ich schnell. »Es ist auch gar nicht so wichtig, wir können ja später darüber quatschen, oder dauern eure Übungen noch lange?«
    Tim hatte sich langsam wieder gefangen: »Aber wenn es nicht wichtig wäre, hättest du doch nicht extra deine Mittagspause dafür geopfert. Was gibt es denn so Dringendes?«
    Tim und Mona schauten mich jetzt beide erwartungsvoll an, und mir wurde bewusst, dass dies der denkbar ungünstigste Moment für ein mehr oder weniger überschäumendes »Ich bin schwanger!« war. Also überlegte ich, was ich sonst noch an dringenden Neuigkeiten hatte.
    »Ja also, ich wollte dir eigentlich nur kurz zwischendurch mal sagen, dass … dass … ich jetzt eine eigene Interviewreihe mit Jungstars aus der Bundesliga habe«, sagte ich lahm und fügte schnell etwas enthusiastischer hinzu: »Ist das nicht toll, ich darf jetzt jede Woche eine ganze Seite lang über einen anderen neuen Fußballspieler und sein Leben vor der Bundesliga berichten.«
    Ich sah Tim erwartungsvoll an, aber während Mona mir gratulierte, konnte er unseren Enthusiasmus nicht teilen.
    »Heißt das, dass du jetzt jedes Wochenende mit einem anderen Fußballer durch die Kneipen ziehst?«
    Ich hatte Tim eindeutig zu viel über meine Interviewstrategie bei Daniel Schulte erzählt, und während ich überlegte, wie man es positiver ausdrücken könnte, verzog Mona sich jetzt doch diskret ins Badezimmer.
    »Na ja, ich werde mich mit ihnen natürlich nicht nur in Kneipen treffen, sondern eben da, wo sie sich am meisten zu Hause fühlen.«
    »Bei ihnen zu Hause?«, wiederholte Tim misstrauisch.
    »Ja, vielleicht auch da.« Ich wusste immer noch nicht, worauf er hinaus wollte.
    »Und was gibt es für uns jetzt noch zu besprechen?«
    »Nichts. Wieso?«
    »Weil du eben von besprechen geredet hast, und besprechen heißt doch eigentlich, dass ich auch noch etwas dazu sagen kann.«
    Meine Güte, seitdem er studierte, war er aber verdammt pingelig geworden, was die
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