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Geheimnisvolle Verwandlung

Geheimnisvolle Verwandlung

Titel: Geheimnisvolle Verwandlung
Autoren: Linda Chapman
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Tinte. Es sah aus wie ein Gedicht. Das wird doch nicht ... Plötzlich begriff sie: Sie hatte den Zauberspruch gefunden!

8

    Laura zitterte vor Aufregung, als sie dieverblassten Worte las:
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Lauras Blick flog hinüber zu Sternenschweif. „Sieh nur, Sternenschweif. Ich kann es kaum glauben! Endlich haben wir den Zauberspruch gefunden!“
    Sternenschweif senkte den Kopf, gerade so, als hätte er das schon vorher gewusst.
    Entschlossen sprang Laura auf. Sie musste mit Sternenschweif noch einmal zuder Lichtung reiten und eine der violetten Blumen pflücken!
    Laura konnte es kaum erwarten, bis Sternenschweif sein Frühstück verdaut hatte. Vorher durfte sie aber nicht losreiten, weil ihm das schaden konnte. Dann endlich konnte sie ihn satteln und sich auf den Weg zur Lichtung machen. Sternenschweif schien genau zu wissen, wohin sie ritten. Seine Ohren waren erwartungsvoll nach vorne gerichtet, während er den Weg bis zu dem kleinen Seitenpfad entlanggaloppierte.
    Sie folgten ihm, bis sie wieder auf die sonnige Lichtung stießen. Sie sah noch genauso aus wie am Tag zuvor. Schmetterlinge tanzten über den Blüten, und die Luft schien geheimnisvoll zu flirren.
    Schnell stieg Laura ab und führte Sternenschweif zu dem kleinen Hügel. Eine einzelne violette Blume lag dort im Gras auf dem Boden. Als Laura sie behutsam aufhob, fühlte sie, wie ein leichtes Schaudern ihren Rücken hinunterlief.
    Sie spürte Sternenschweifs warmen Atem an ihrer Schulter und blickte ihn an. „Oh, Sternenschweif“, flüsterte sie, „ich wünsche mir so sehr, dass der Zauber wirkt!“
    Am Nachmittag fragte Laura ihren Vater, wann die Sonne untergehen würde.
    In ihrem Buch stand, dass der Stern nur für zehn Minuten nach Sonnenuntergang schien und dass die Zauberworte in dieser Zeit ausgesprochen werden mussten.

    „So gegen sieben Uhr“, antwortete ihr Vater. „Warum willst du das denn wissen?“
    „Ach, nur so“, wich Laura ihm aus.
    Um halb sieben gab es Abendbrot. Laura aß, so schnell sie konnte, ihren Teller leer. „Darf ich schon aufstehen?“
    Ihre Mutter blickte sie verwundert an. „Erst, wenn alle fertig sind. Das weißt du doch, Laura.“
    Also blieb ihr nichts anderes übrig, alssitzen zu bleiben. Durch das Küchenfenster sah sie, wie die Sonne tiefer und tiefer sank. Oh nein! Sie würde den Sonnenuntergang verpassen!
    Endlich war auch ihr Vater fertig. „Das war wirklich lecker!“
    Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, sprang Laura auf. „Jetzt kann ich aber zu Sternenschweif gehen, oder?“, fragte sie ihre Mutter ungeduldig.
    „Von mir aus. Raus mit dir.“
    Laura schnappte sich ihre Jacke und lief, so schnell sie konnte, in die Sattelkammer. Sie nahm das Buch, das sie dort liegen gelassen hatte, und rannte weiter zur Koppel. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Was würde wohl passieren? Würde der Zauber wirklich funktionieren?
    Sternenschweif stand schon am Tor. Er wieherte, als er Laura kommen sah. Laura führte ihn in die entlegenste Ecke der Koppel, die von Bäumen verdeckt wurde.
    Sobald sie vom Haus aus nicht mehr zu sehen waren, zupfte Laura behutsam ein einzelnes Haar aus Sternenschweifs Mähne. Dann öffnete sie das Buch und nahm die violette Blüte aus ihrer Hosentasche. Die goldenen Punkte schienen im Licht der untergehenden Sonne zu leuchten.
    Laura schaute nach oben. Die Sonne versank gerade hinter dem Horizont. Mit zusammengekniffenen Augen suchte sie nach dem Stern. Aber am Himmel war nichts zu sehen. War sie zu spät gekommen? Sternenschweif wieherte ungeduldig.
    „Pssst, ganz ruhig, mein Kleiner.“ Laura tätschelte ihn beruhigend. Dann blickte sie noch einmal in den Himmel, und ihr Atem stockte. Hoch über ihnen war ein strahlender Stern aufgegangen. Die Zeit für den Zauberspruch war gekommen!
    „Bitte, bitte, verwandele Sternenschweif in ein Einhorn!“, flehte Laura. Sie wünschte sich so sehr, dass es gelingen würde.

    Sie holte tief Luft und zupfte Blütenblatt für Blütenblatt ab. Dabei sagte sie den Zauberspruch auf:
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Nach dem letzten Wort hielt sie erwartungsvoll den Atem an.
    Doch nichts geschah.
    Laura sah auf die
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