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Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Titel: Geheimnisvoll und unwiderstehlich
Autoren: Nina Harrington
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eingetroffen zu sein.
    Neugierig stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um über die Köpfe der anderen Gäste hinweg einen Blick auf ihn zu erhaschen. Aber sie sah nur Poppy, die in diesem Moment auf der kleinen Bühne ans Mikrofon trat.
    „Meine sehr verehrten Damen und Herren“, erklang ihre Stimme durch den ganzen Raum. „Herzlichen Dank für Ihr Erscheinen und für Ihre Unterstützung, auch im Namen der Tom-Harris-Stiftung für körperbehinderte Bergsteiger. Dank auch an alle freiwilligen Helfer. Sie finden sie dort drüben an der Bar. Bestimmt würden sie sich freuen, wenn Sie ihnen einen Drink spendieren oder einen Scheck ausstellen möchten.“ Die Gäste lachten, und nach einer kleinen Pause fuhr Poppy fort: „Außerdem bin ich sehr stolz darauf, dass wir heute Abend neben den vielen Freunden und Kollegen aus der Modebranche noch einen Ehrengast haben. Er hat es sich nicht nehmen lassen, trotz seines übervollen Terminkalenders bei uns zu erscheinen und die Veranstaltung zu unterstützen.“ Sie hielt kurz inne und verkündete dann strahlend: „Hier ist der Mann, dessen Name für sich selbst spricht. Meine Damen und Herren, bitte heißen Sie Mr Luca Fiorini von der Firma Fiorini International ganz herzlich willkommen!“
    Ein donnernder Applaus ertönte. Mimi hingegen fühlte sich, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Luca Fiorini? Ihr Cousin Luca war der Ehrengast des heutigen Abends?
    Nein, das war doch völlig unmöglich. Das konnte doch nicht sein!
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde sie keine Luft mehr kriegen. Nur eins war ihr klar – sie musste diesen Saal ganz schnell verlassen, bevor Luca sie sah und die Katze aus dem Sack ließ.
    Glücklicherweise strömten alle nach vorne, um einen Blick auf den berühmten Gast zu erhaschen. Mimi eilte zur Tür, doch in diesem Moment versperrte ihr eine Gruppe von Neuankömmlingen den Weg und zwang sie, sich zurück zur Bühne zu wenden.
    Ein eleganter, sehr gepflegt aussehender junger Mann in einem dunklen Anzug stand auf der Bühne und griff nach dem Mikrofon. Er wirkte ungeheuer selbstsicher.
    „Danke für den herzlichen Empfang“, sagte er. „Und danke an Langdon Events für die Einladung. Es ist mir eine Ehre, die Tom-Harris-Stiftung zu unterstützen, und ich bin schon sehr gespannt auf die morgige Modenschau.“ Er machte eine kleine dramatische Pause und vergewisserte sich, dass auch alle Anwesenden an seinen Lippen hingen. „Vielleicht wissen es ja einige von Ihnen noch nicht, aber es gibt noch einen privaten, geradezu familiären Grund für mein Kommen.“
    Mimi hatte das Gefühl, als müsste sie sich im nächsten Moment übergeben. Nein, bitte sag nichts mehr, Luca. Kein Wort mehr, ich flehe dich an.
    „Morgen wird die vierte Generation von Designern aus der Familie Fiorini ihre erste eigene Kollektion der Öffentlichkeit präsentieren. Ich freue mich sehr darüber und möchte gern an dieser Stelle meiner Cousine Mimi Fiorini Ryan zu ihrer großen Leistung gratulieren. Bravo, Mimi, bravo!“
    Die Stille nach diesen Worten war übermächtig. Doch dann schien der ganze Raum zu explodieren.
    Mimi war sprachlos. Plötzlich richteten sich alle Kameras der anwesenden Fotografen nur auf sie, und sie stand in einem Blitzlichtgewitter.
    Auch Aurelia und ihre Freunde waren überrascht und wollten unbedingt wissen, warum sie ihnen diese Verbindung verschwiegen hatte. Doch während sie noch versuchte, eine Erklärung zu stammeln, wurde sie auch schon von Reportern bedrängt, die sie mit Fragen bestürmten.
    „Mimi! Kommen Sie hierher, Mimi.“
    „Tragen Sie ein Kleid von Fiorini?“
    „Hat Ihnen Ihre Familie bei der Kollektion geholfen?“
    „Werden Sie in London demnächst eine neue Fiorini Modelinie präsentieren?“
    „Ab wann wird man Ihre Kollektion kaufen können? Wie lange werden wir darauf warten müssen?“
    „Wer hat die Kleider entworfen, Mimi?“
    Doch in diesem Moment tauchte ein athletischer Mann mit einer Krücke auf, der sich entschlossen zwischen Mimi und die Reporter drängte.
    „So, das reicht für heute, Jungs“, verkündete Hal mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. „Wir sehen uns morgen bei der Modenschau wieder. Danach wird Miss Ryan Ihnen gern alle Fragen zu ihrer Kollektion beantworten. Vielen Dank! Und jetzt wünsche ich Ihnen noch viel Spaß auf der Party!“
    Mimi nutzte die Chance zur Flucht. Sie überließ es Hal, mit den Journalisten fertig zu werden, und eilte, so
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