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Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Titel: Geheimnisvoll und unwiderstehlich
Autoren: Nina Harrington
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„Bestimmt vermisst er Tom genauso sehr wie ich“, fügte sie mit leiser Stimme hinzu.
    Bevor Mimi sie um eine Erklärung bitten konnte, legte Aurelia ihr die Hand auf den Arm.
    „Bitte entschuldigen Sie mein Geschwätz. Ich habe Sie inzwischen bestimmt genug gelangweilt. Vergessen Sie einfach, was ich gesagt habe. Ich wusste von Anfang an, worauf ich mich mit Tom einließ. Und sicher werde ich in den nächsten Tagen noch genug Gelegenheit haben, mich mit Hal zu unterhalten. Aber was mich wirklich interessieren würde …“, sie hakte sich bei Mimi ein, „… wäre der Katalog mit Ihren Entwürfen. Die Show wird bestimmt ein Riesenerfolg! Und der Stiftung wird sie eine Menge Geld einbringen.“
    Hal, der Poppy gerade ein Glas Sekt reichen wollte, hörte plötzlich aufbrausenden Applaus, der aus dem Foyer zu kommen schien. „Was ist denn da los?“, fragte er sie überrascht.
    Seine Schwester sah ihn mit glänzenden Augen an. „Weißt du, ich wollte dir nichts davon erzählen, weil ich nicht wusste, ob es klappen würde. Seit Monaten versuche ich schon, an Luca Fiorini heranzukommen, aber seine Sekretärin hat mich immer abgewimmelt. Trotzdem habe ich mich nicht beirren lassen und ihm einen Katalog geschickt. Stell dir vor, gleich am nächsten Tag haben sie sich gemeldet und verkündet, dass er kommen würde. Seit sich herumgesprochen hat, dass er die Veranstaltung unterstützen wird, sind die Tickets weggegangen wie warme Semmeln. Ist das nicht fantastisch?“
    Als sie merkte, dass Hal ganz blass geworden war, sah sie ihren Bruder besorgt an. „Was ist los? Ist dir nicht gut?“
    Hal atmete tief durch. „Du hast Luca Fiorini zu dieser Party eingeladen? Und er hat erst zugesagt, als er Mimis Foto hinten auf dem Katalog gesehen hat? Weiß Mimi darüber Bescheid?“
    „Mimi? Nein, natürlich nicht, aber bestimmt wird sie ganz aus dem Häuschen sein. Eine bessere Publicity kann man sich doch gar nicht wünschen! Vergiss nicht, es ist ihr Debüt. Luca wird ihr durch seine Anwesenheit das Gütesiegel der Fiorinis verleihen. Etwas Besseres gibt es gar nicht. Es sei denn … was ist denn, Hal? Hast du mir irgendetwas verschwiegen?“
    „Ich werde dir später alles erklären. Aber jetzt muss ich erst einmal Mimi finden, bevor sie davon erfährt. Und zwar sofort.“
    Aurelia, die wie immer von einer Schar von Bewunderern umgeben war, hatte Mimi inzwischen viele Gäste vorgestellt, die beruflich für sie von Interesse sein könnten. Innerhalb weniger Minuten hatte man ihr Dutzende von Visitenkarten in die Hand gedrückt, und jeder wollte ein Foto von ihr und Aurelia machen.
    Ausnahmsweise genoss sie den Rummel an der Seite dieser wunderschönen jungen Frau. Fast hätte man meinen können, sie hätte ihr Leben lang nichts anderes gemacht, als sich auf rauschenden Partys herumzutreiben und sich von der Presse feiern zu lassen.
    Außerdem lenkte es sie davon ab, über die verstörende Tatsache von Toms Unfall nachzudenken. Eigenartig, dass Hal den Zwischenfall gar nicht erwähnt hatte. Aber vielleicht hatte Aurelia ja recht, und der Tod seines besten Freundes hatte ihn mehr traumatisiert, als er sich eingestehen wollte.
    Je länger sie über ihre Gespräche der letzten Tage nachdachte, desto klarer erkannte sie, dass sie diejenige war, die ihr Privatleben mit ihm geteilt hatte, und nicht umgekehrt. Plötzlich wurde sie von Zweifeln ergriffen. Wie viel wusste sie eigentlich von Hal oder von seiner Vergangenheit?
    Wie konnte ihr ein Mann, den sie kaum kannte, auf einmal so viel bedeuten?
    Hatte sie sich wirklich in ihn verliebt, oder war sie nur eine einsame junge Frau, die es genoss, mit einem attraktiven Mann zusammenzuarbeiten? Mit einem Mal fühlte Mimi sich sehr bedrückt.
    Hatten sie und Hal überhaupt eine gemeinsame Zukunft? Für ihn war London bestimmt nur eine Durchgangsstation, während ihre ganze Existenz von dieser Stadt abhing. Konnte sie überhaupt frei über ihr Leben entscheiden? Wohl eher nicht.
    Nein, je mehr sie darüber nachdachte, desto absurder erschien es ihr, zu glauben, dass Hal und sie zusammenpassen würden. Ja, es hatte Spaß gemacht mit ihm – aber sie sollte wohl besser davon ausgehen, dass Hal sich nach der Show von ihr verabschieden und seinem nächsten Projekt widmen würde.
    Während sie wieder in ihrem Atelier sitzen und Kleider entwerfen würde!
    In diesem Moment wurde Mimi durch lauten, spontanen Applaus aus ihren düsteren Gedanken gerissen. Irgendein wichtiger Gast schien
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