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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh
Autoren: Enid Blyton
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dachte schon, daß Herr Fellow vielleicht ein kleines Kind entführt hätte, aber dann bin ich wieder davon abgekommen. Im ganzen Haus waren sonst keine Kindersachen, nur dieser eine Handschuh.”
    Rolf nahm den Handschuh in die Hand und drehte ihn hin und her. „Er ist sehr sauber – und so klein, daß er höchstens einem Kind von zwei Jahren passen könnte. Gina, hol doch mal die Puppe her, die du als kleines Kind hattest. Sie war fast ebenso groß wie du selber.”
    Als Gina ins Haus gegangen war, wandte sich Dicki an Flipp. „Du hast mir vorhin eine Zeichnung von dem Fußabdruck des Einbrechers gegeben. Aber wie ist es mit Herrn Fellows Fußspur? Habt ihr die auch abgezeichnet?”
    „Ja, natürlich. Ich habe ganz vergessen, dir die Skizze zu geben.” Flipp zog ein zweites Stück Papier aus der Tasche und faltete es auseinander. „Der Abdruck sieht sehr merkwürdig aus, ziemlich klein, und so flach und undeutlich.”
    Dicki betrachtete die Skizze aufmerksam. „Ich glaube, Herr Fellow ist in Pantoffeln fortgelaufen”, sagte er schließlich. „Dies ist kein Abdruck von einem Schuh oder von einem Stiefel mit Absatz, sondern von einem flachen Pantoffel. Vielleicht ist Herr Fellow in Pyjama und Morgenrock fortgegangen. Wenn er schon im Bett war oder gerade ins Bett gehen wollte, als der Einbrecher das Fenster einschlug, hatte er ja keine Zeit mehr, sich anzuziehen.”
    „Ja, du hast recht, das hier muß ein Abdruck von einem Pantoffel sein”, sagte Flipp. „Rolf, hol doch mal deine Pantoffeln her. Wir wollen sehen, was für Abdrücke du mit ihnen machst. Dort neben der Mauer ist eine feuchte Stelle, wo man es gut ausprobieren kann.”
    Rolf holte seine Pantoffeln und kam mit Gina zusammen zurück. Sie trug eine schöne große Puppe im Arm. Dicki probierte ihr sofort den Handschuh an.
    „Er paßt! Das Kind, dem der Handschuh gehört, kann nicht viel größer als die Puppe sein”, sagte er und steckte den Handschuh wieder in seine Tasche.
    Rolf hatte inzwischen seine Schuhe ausgezogen und schlüpfte nun in die Pantoffeln.
    „Lauf mal ganz schnell über die schmutzige Stelle dort neben der Mauer”, sagte Dicki.
    Rolf lief einmal hin und her. Gerade in diesem Augenblick sah seine Mutter aus dem Fenster. Ärgerlich klopfte sie an die Scheibe und riß dann das Fenster auf.
    „Rolf, was soll der Unsinn? Warum läufst du mit deinen neuen Pantoffeln durch den Schmutz? Laß das gefälligst bleiben!”
    „Ausgerechnet jetzt muß Mutti aus dem Fenster gucken!” murmelte Gina. Dann rief sie ihrer Mutter zu: „Schon gut, Mutti, wir wollten nur etwas ausprobieren.”
    „Nun aber Schluß damit! Es ist auch gleich eins. Betti und Flipp müssen nach Hause.”
    Frau Tagert machte das Fenster zu und verschwand. Schnell untersuchte Dicki die Abdrücke von Rolfs Pantoffeln und verglich sie mit Flipps Zeichnung. „Ja, sie sehen ebenso wie die Fußspuren von Herrn Fellow aus. Guck mal, Flipp, findest du es nicht auch? Du hast ja die Zeichnung gemacht und kennst den Abdruck noch besser.”
    „Ja, er stammt bestimmt von einem Pantoffel. Komm, Betti, wir müssen uns beeilen. Wann treffen wir uns wieder, Dicki?”
    „Um halb vier bei euch.” Dicki faltete die Zeichnung zusammen und steckte sie ein. „Wir haben heute allerlei rausbekommen, und Spaß genug haben wir auch gehabt.”
    Gina und Rolf brachten die Puppe und die Pantoffeln ins Haus. Betti und Flipp liefen heim. Dicki ging langsam und nachdenklich. Ein Geheimnis schwebte um den Einbruch bei Herrn Fellow. Auf alle Fälle handelte es sich um keinen gewöhnlichen Diebstahl. Ja, vielleicht war überhaupt nichts gestohlen worden.
    „Bestimmt ist Herr Fellow mit dem Ding fortgelaufen, nach dem der Einbrecher aus war”, dachte Dicki.
    „Wohin mag er es gebracht haben? Und wo ist er selber geblieben? Ob er bald wieder in sein Haus zurückkehrt?”
    Frau Kronstein war ausgegangen, und Dicki saß ganz allein am Mittagstisch. Während er aß, grübelte er immer weiter über den geheimnisvollen Einbruch nach. Als Johanna schließlich ins Zimmer kam, wunderte sie sich sehr, wieviel er gegessen hatte.
    Überrascht starrte Dicki auf die leeren Schüsseln.
    „Tatsächlich, alles ist ratzekahl verputzt! Wissen Sie, ich habe nachgedacht, und wenn ich nachdenke, muß ich sehr viel essen.”
    Nach dem Essen wollte Dicki einen Plan ausarbeiten, wie die Spürnasen das Geheimnis am besten anpacken könnten. Aber kaum hatte er sich in den Sessel vor dem Kamin gesetzt, schlief er
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