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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh
Autoren: Enid Blyton
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käme das Grunzen von oben. Glaubst du, daß es ein Schwein ist, Dietrich?”
    Dicki wäre beinahe laut herausgeplatzt, aber er verbiß sich das Lachen. „Es hörte sich wenigstens so an”, antwortete er ernst. „Herr Fellow muß ein großer Tierfreund sein.”
    „Wie kommt es nur, daß ich das Schwein heute früh nicht gesehen habe?” wunderte sich Herr Grimm. „Ich bin doch durchs ganz Haus gegangen und habe nach Indizien gesucht. Wollen wir hinaufgehen und es suchen?”
    „Ja. Aber wir müssen uns vor dem Hund in acht nehmen. Gehen Sie bitte voraus.”
    Herr Grimm wollte nicht gern vorausgehen und schob Dicki vor sich her. Aber im nächsten Augenblick bereute er das, denn hinter ihm ertönte lautes Knurren. Und dann rief von irgendwoher eine klagende Stimme: „Ich habe es nicht getan, nein, nein! Wo ist Tantchen?”
    Der Polizist blieb wie versteinert stehen und horchte. Er glaubte, einen bösen Traum zu träumen. „Es ist ein Mann im Haus”, flüsterte er Dicki zu. „Was ist hier nur geschehen, während ich fort war? Wir wollen lieber Hilfe holen.”
    „Bleiben Sie hier; ich werde gehen.” Dicki wandte sich zur Tür, aber Herr Grimm hielt ihn zurück.
    Da rief wieder dieselbe klagende Stimme von vorhin: „Ich habe es nicht getan, nein, nein! Wo ist Tantchen?”
    „Was meint er bloß mit dem Tantchen?” stieß Herr Grimm mit bebender Stimme hervor. „Komm von hier fort. Das ist ja ein Irrenhaus!”
    Da fiel Dickis Blick zufällig auf den Telefonapparat in der Diele. „Telefonieren Sie doch. Dann wird im Nu jemand kommen.”
    Herr Grimm war so froh über diese glänzende Idee, daß er Dicki beinahe umarmt hätte. Er stolperte zum Telefon und wählte eine Nummer.
    Dicki schlich indessen leise zur Haustür und hörte grinsend zu, wie der Polizist aufgeregt in die Hörmuschel rief: „Schicken Sie sofort jemand her! Hier ist ein böser Hund im Haus – und ein Schwein – ja, ich sagte Schwein! Und ein Mann ruft nach seinem Tantchen! Ja, ich sagte Tantchen. Sind Sie taub? Wie soll ich wissen, warum er nach seinem Tantchen ruft? Nein, ich bin nicht verrückt, aber ich werde es bald sein, wenn Sie nicht schleunigst herkommen. Ja, ich brauche Hilfe. Ja, hier ist ein böser Hund – und ein Schwein – und ein Tantchen. Nein, ein Tantchen nicht, aber ein Mann, der nach seinem Tantchen schreit. Ach ja, ein Kätzchen ist auch noch da!”

    Es entstand eine kurze Pause. Dann schrie Herr Grimm: „Werden Sie nicht frech, Kenton, sonst melde ich Sie! Ich mache durchaus keinen Spaß. Kommen Sie sofort her, sofort, hören Sie?”
    Jetzt mußte sich Dicki unbedingt irgendwo auslachen. Er lief ums Haus herum zu einem Gartenschuppen. Als er am Küchenfenster vorbeikam, steckte er den Kopf durch und schickte ein fürchterliches Knurren ins Haus.
    Herr Grimm sah sich erschrocken um. Dann warf er den Hörer auf die Gabel und flüchtete aus dem unheimlichen Haus.
    Dicki hörte ihn fortlaufen. Er brach in ein lautes Gelächter aus. Er lachte und lachte und konnte sich gar nicht beruhigen.

Lachen ist gesund
    Die anderen Spürnasen waren unterdessen in den Tagertschen Garten gegangen. Als nun Dickis Gelächter zu ihnen hinüberschallte, spitzte Purzel die Ohren und bellte freudig. Rolf kletterte auf die Gartenmauer und stieß einen schrillen Pfiff aus. Darauf rief Dicki ihm zu, er würde gleich herüberkommen. Nach kurzer Zeit erschien er denn auch, und die Spürnasen setzten sich in eine Laube, die hinten im Garten stand.
    „Was ist denn passiert, Dicki?” fragte Gina. „Warum hatte es Wegda plötzlich so eilig? Wir sahen ihn wie einen dunkelblauen Blitz vorbeisausen.”
    Wieder brach Dicki in lautes Gelächter aus. Die anderen wurden davon angesteckt und begannen ebenfalls zu lachen. Schließlich rief Flipp: „Nun sag’ doch endlich, was los ist, damit wir wissen, warum wir eigentlich lachen!”
    Dicki erzählte von dem knurrenden Hund, dem grunzenden Schwein und dem Mann, der nach seinem Tantchen gejammert hatte. Die Kinder bogen sich vor Lachen.
    „Wo ist Tantchen?” schrie Rolf und rang keuchend nach Luft. „Wie bist du nur darauf gekommen? Daß Wegda auf den Schwindel reingefallen ist! Was wird Chefinspektor Jenks bloß sagen, wenn er davon hört?”
    Dicki wurde ernst und rieb sich nachdenklich die Nase.
    „Daran hab’ ich noch gar nicht gedacht. Natürlich wird Wegda ihm alles haargenau berichten. O je! Der Chefinspektor wird den Braten natürlich riechen, besonders wenn er erfährt, daß ich mit Wegda
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