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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh
Autoren: Enid Blyton
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Speisekammer. Auch dort herrschte große Unordnung, und auf dem Fußboden lag eine zerschlagene Schüssel. Dicki goß etwas Milch in eine Untertasse und stellte sie dem Kätzchen hin. Sogleich leckte es die Milch gierig auf. Dann rieb es sich schnurrend an Dickis Beinen. Er bückte sich, um es aufzuheben, aber in dem Augenblick huschte es durch die Küchentür in die Diele.
    „Miez, Miez, komm zurück!” rief Dicki.
    „Was ist los, Dicki?” Flipp steckte den Kopf durchs Fenster. „Reich uns das Kätzchen raus. Gina will es mit nach Hause nehmen. Sie hat auch ein Kätzchen. Die beiden können zusammenbleiben, bis Herr Fellow zurückkommt.”
    „Gut! Ich muß es nur erst holen. Es ist fortgelaufen. Wartet einen Augenblick! Ich bin gleich wieder zurück.”
    In der Diele fand Dicki ein wüstes Durcheinander vor. Erstaunt blieb er stehen und sah umher. Aus einem großen Kleiderschrank und einer Kommode waren Mäntel, Jacken, Schuhe, Handschuhe und Schirme herausgerissen und lagen kreuz und quer auf der Erde. Von dem Kätzchen war nichts zu sehen. Dicki ging durch alle Zimmer im Erdgeschoß, fand es jedoch nicht. Es mußte sich irgendwo versteckt haben, entweder aus Angst oder zum Spaß.
    Da Dicki nun einmal im Haus war, ergriff er die günstige Gelegenheit, es ein wenig zu durchsuchen. Unten waren drei Zimmer und oben ebenfalls drei und ein Badezimmer. Überall herrschte die gleiche Unordnung. Der Einbrecher schien sogar in den Kaminen herumgestochert zu haben, denn die Roste waren voller Ruß.
    Als Dicki gerade wieder zurückgehen wollte, sah er in einer Ecke des oberen Flurs etwas Rotes leuchten. Neugierig hob er es auf. Es war ein Kinderhandschuh. Aber in dem Haus wohnten doch gar keine Kinder, soviel Dicki wußte! Vielleicht hatte Herr Fellow ein Kind entführt und in seinem Haus versteckt, und der Einbrecher hatte es gesucht.
    Aber nein, das war nicht gut möglich. Niemand würde ein Kind in Schubladen und Kaminen suchen, und wenn es auch noch so klein war. Es sah eigentlich auch nicht danach aus, als ob hier jemals Kinder gewesen wären. Kein Spielzeug war zu sehen, keine Puppe, kein Kinderbuch, kein Kinderbett. Dicki musterte noch einmal die Sachen, die auf der Erde herumlagen. Da waren Männerjacken, Hosen, Westen, Schuhe, Bücher, Kissen, Bettwäsche, aber keine Kinderkleider.
    Nachdenklich steckte er den roten Handschuh in seine Hosentasche. Er wollte ihn auf alle Fälle mitnehmen. Sonderbar, daß der zweite Handschuh fehlte! War hier in der vergangenen Nacht ein Kind gewesen? Hatte man es so hastig angezogen, daß ein Handschuh liegengeblieben war?
    Plötzlich wurde Dicki in seinen Überlegungen unterbrochen. „Dicki, Dicki!” hörte er die anderen Kinder rufen. „Wegda kommt zurück. Beeil dich!”

Das unheimliche Haus
    Noch ehe Dicki nach unten gehen konnte, hörte er Herrn Grimm wütend rufen: „Weg da, ihr Gören! Was habt ihr hier zu suchen? Weg da!” Und dann bellte Purzel.
    Dicki kicherte. Wie oft hatte sich das nicht schon abgespielt! Die Spürnasen suchten nach Spuren, Wegda überraschte sie und schickte sie fort, und Purzel bellte empört. Ob er wohl unbemerkt durch die Haustür entschlüpfen konnte? Augenblicklich befand sich Herr Grimm ja hinter dem Haus.
    „Mischt euch nicht immer in Angelegenheiten der Behörde ein!” hörte Dicki ihn schimpfen. „Müßt ihr eure Nase denn überall reinstecken? Was geht euch der Einbruch hier an? Weg da jetzt, sage ich!”
    „Gina und ich wohnen ja nur zwei Häuser weiter”, sagte Rolf. „Da ist es doch ganz natürlich, daß wir uns für den Einbruch interessieren. Wer weiß, vielleicht wollen die Diebe demnächst auch bei uns einbrechen.”
    „Bah!” knurrte Herr Grimm. „Das ist nur eine dumme Ausrede. Geht jetzt nach Hause! Und nehmt den Köter mit.”
    Dicki runzelte die Stirn. Purzel einen Köter zu nennen! Der kleine Scotchterrier war von vornehmer Abkunft und besaß einen langen Stammbaum. Leise schlich Dicki zur Haustür. Obwohl er für den Notfall die Ausrede bereit hatte, daß er das Kätzchen suchte, wollte er nicht gern in dem fremden Haus von dem Polizisten überrascht werden.
    „Wo ist Dietrich Kronstein?” fragte Herr Grimm, der erst jetzt bemerkte, daß Dietrich nicht bei den anderen Kindern war. „Hat er einen Rückfall und liegt wieder im Bett? Dort ist er am besten aufgehoben. Ruft jetzt endlich den Köter zurück!”
    „Komm, Purzel!” rief Rolf. „Wir werden schon andere Hosenbeine für dich finden, wenn du so
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