Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
wurden.
    Herr Grimm riß erstaunt die Augen auf und sah dann zu den Kindern hin. Sie taten, als hätten sie nichts gehört. Betti mußte sich große Mühe geben, ernst zu bleiben.
    Wieder blickte der Polizist auf die nickende Kuh. Sie hatte zu muhen aufgehört, weil Dicki sich das Lachen verbeißen mußte, aber nun muhte sie plötzlich ganz laut, so daß Herr Grimm erschrocken zusammenfuhr. Dann wurde ihr Muhen leiser, und sie nickte wieder im Takt dazu. Die Täuschung war ganz erstaunlich. Kein Uneingeweihter wäre darauf gekommen, daß Dicki das Muhen hervorbrachte.
    Herr Grimm schluckte aufgeregt. Die Spürnasen taten indessen, als wäre nichts geschehen, und auch Purzel saß ganz ruhig da. Ob sie gar nichts gehört hatten? Das war doch sehr merkwürdig!
    Als die kleine Frau hereinkam und den Kindern noch ein paar Brötchen brachte, hörte die Kuh auf zu muhen.
    Herr Grimm räusperte sich. „Sie haben da eine hübsche Kuh auf dem Kamin, gute Frau”, sagte er. „Sie sieht so natürlich aus. Man könnte fast erwarten, daß sie zu muhen anfängt.”
    Die Frau lachte. „Sie wollen sich wohl einen Spaß mit mir machen, Herr Grimm. Wenn ich die Kuh muhen hörte, würde ich denken, daß ich verrückt geworden bin.”
    „Genauso ist es mit den seltsamen Stimmen, die manche Leute hören”, sagte Dicki. „Was hat das wohl zu bedeuten? Ob es eine Art Warnung ist? Ich bin nur froh, daß ich nicht so was höre.”

    „Ja, ja, wir leben in einer verdrehten Zeit”, sagte die Frau etwas verwirrt und ging fort. Sogleich begann die Kuh wieder zu muhen, aber so leise, daß Herr Grimm nicht sicher war, ob er es wirklich hörte. Wie gebannt starrte er die Kuh an. Betti fühlte, wie aus ihrem Bauch unaufhaltsam ein Kichern aufstieg. Sie wußte aus Erfahrung, daß sie das Lachen unmöglich noch länger unterdrücken konnte.
    „Sagt doch etwas! Erzählt einen Witz!” beschwor sie die anderen Kinder leise. „Ich kann nicht mehr, ich muß lachen!”
    Die Kinder begannen allerlei Unsinn zu schwatzen und kicherten. Als die Kuh zu muhen aufhörte, lehnte sich Herr Grimm aufatmend zurück. Vielleicht hatte er sich nur getäuscht. Doch im nächsten Augenblick fuhr er erschrocken hoch. Eine Ente hatte ganz laut gequakt. Sein Blick fiel auf eine ausgestopfte Wildente in einem Glaskasten. Er stierte sie mit angehaltenem Atem an.
    „Quak, quak!” Die Ente schien den Polizisten mit ihren Glasaugen anzusehen; ihr Schnabel war hab geöffnet.
    Herr Grimm sprang auf. „Die Ente!” schrie er. „Habt ihr das gehört?”
    „Welche Ente?” fragte Rolf erstaunt. „Ach, Sie meinen die da drüben im Glaskasten! Wollen Sie etwa sagen, daß Sie sie quaken gehört haben?”
    „Herr Grimm, hören Sie etwa seltsame Stimmen?” fragte Dicki ernst.
    „Quak!” ertönte es hinter dem Polizisten. Er sah sich wild um und rannte dann auf die Straße. Als er draußen war, warfen sich die Kinder über den Tisch und lachten, bis ihnen die Tränen über die Backen liefen.

Endlich geschieht etwas
    „O Dicki, wie machst du das bloß?” rief Gina und wischte sich lachend die Augen. „Es war einfach toll, wie die Kuh muhte und im Takt dazu mit dem Kopf nickte. Ich glaubte beinahe selber, sie muhe wirklich.”
    „Ja, ich auch”, fiel Betti ein. „Wie Wegda die Kuh anstarrte! Ich dachte, die Augen würden ihm aus dem Kopf fallen.”
    „Wahrscheinlich hört er heute nacht im Traum seltsame Stimmen”, sagte Flipp kichernd.
    Endlich verließen auch die Kinder die Konditorei.
    „Wollen wir uns nicht noch einen Spaß ausdenken?” schlug Rolf vor. „Das Lachen hat mich gesünder gemacht als jede Medizin.”
    „Mich auch”, sagte Flipp. „Heute morgen war mir noch ziemlich miesepetrig zumute, aber jetzt fühl’ ich mich frisch wie ein Fisch im Wasser.”
    Betti hängte sich in Dickis Arm. „Wir müßten Wegda noch ein bißchen anführen.”
    „Aber wie? Wir können ihn nicht mit allen möglichen Stimmen verfolgen. Wenn er sie nur in unserer Nähe hört, wird er bald erraten, daß sie von uns kommen.”
    „Ja, das ist wahr”, sagte Gina. „Na, vielleicht passiert bald irgendwas Aufregendes.”
    Es war merkwürdig – in derselben Nacht passierte wirklich etwas, wenn es auch nicht besonders aufregend war. Die Kinder erfuhren am nächsten Morgen davon.
    „Denk nur, heute nacht ist zwei Häuser weiter eingebrochen worden”, sagte der Milchmann zu Rolf, als er den Tagerts die Milch brachte. „Ein Herr Fellow hat das Haus vor ein paar Wochen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher