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Geheimnis um eine Tasse Tee

Geheimnis um eine Tasse Tee

Titel: Geheimnis um eine Tasse Tee
Autoren: Enid Blyton
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schieben konnte. Jetzt legte er einen zottigen Bart an und malte sich mit schwarzer Schminke Runzeln ins Gesicht. Dann klebte er ein Paar struppige Augenbrauen über seine Augen.
    Betti schrie entsetzt auf. „Du siehst furchtbar aus, Dicki! Einfach nicht wiederzuerkennen! Ich mag dich gar nicht ansehen.”
    „Na, dann guck weg”, entgegnete Dicki lachend.
    „O Dicki, dir fehlen ja zwei Zähne!” rief sie erschrocken.
    „Ich hab’ sie nur geschwärzt. Bei dem schwachen Licht hier sieht es so aus, als ob sie fehlten.” Dicki setzte eine alte Mütze auf und zog die strähnigen dünnen Haare seiner Perücke darunter hervor. Dann schnitt er den Mädchen eine Grimasse.
    Gina schrak unwillkürlich zurück. „Ich würde vor Angst vergehen, wenn ich dir abends in diesem Aufzug begegnete. Und Rolf sieht fast noch schlimmer aus. O Rolf, schiel doch nicht so entsetzlich!”
    Rolf schielte und zog den Mund schief.
    „Du darfst nicht übertreiben”, ermahnte ihn Dicki. „Im Augenblick siehst du wie ein Vollidiot aus – eigentlich nicht sehr verändert.”
    „Unterlaß diese Frechheiten!” knurrte Rolf mit tiefer Stimme. „Ich bin Iwan der Schreckliche.”
    Gina lachte. „Auf jeden Fall seht ihr beide scheußlich aus. Pippin wird seinen Augen nicht trauen, wenn er euch sieht.”
    „Glaubst du, daß er die Maskierung durchschauen könnte?” fragte Dicki besorgt. „Haben wir zu dick aufgetragen?”
    „Ach nein, das glaube ich nicht. Ein Polizist ist ja an den Anblick von Verbrechern gewöhnt. Manche sehen gewiß gräßlich aus.”
    Flipp, der bisher überhaupt nichts gesagt hatte, sah auf seine Uhr. „Es ist Zeit, daß ihr geht.” Er ärgerte sich, weil er nicht mitgehen durfte. Aber Dicki hatte ihm erklärt, daß er zu klein sei, um als Mann zu gelten. Er und Rolf waren ein ganzes Stück größer als Flipp.
    „Los, Rolf!” sagte Dicki nun. „Auf in den Kampf!”
    Vorsichtig öffnete Rolf die Schuppentür und spähte hinaus. „Leise, damit uns niemand hört! Wir müssen an der Küchentür vorbei.”
    Sie schlichen auf Zehenspitzen durch den Garten. Aber ausgerechnet als sie an der Küche vorbeigingen, wurde die Tür geöffnet, und ein heller Lichtstrahl fiel auf die beiden verdächtig aussehenden Gestalten. Ein lauter Schreckensschrei ertönte, und die Tür wurde zugeschlagen.
    „Das war unsere Köchin”, flüsterte Gina. „Sie muß sich zu Tode erschrocken haben. Macht, daß ihr fortkommt, ehe sie Vati holt!”
    Die beiden Jungen rannten auf die Straße hinaus. Betti und Flipp liefen nach Hause. Als Gina durch die Hintertür ins Haus trat, hörte sie, wie die Köchin ihrem Vater von zwei schrecklichen Männern erzählte, die sie gesehen hatte. „Riesige Burschen waren das – mindestens zwei Meter groß. Sie stierten mich böse an und knurrten wie Hunde.”
    Kichernd lief Gina die Treppe hinauf. Kein Wunder, daß die Köchin erschrocken war. Die beiden sahen auch zu gräßlich aus.
    Unterdessen schlichen Rolf und Dicki zur Weidengasse. Wenn sie jemand durch die dunkle Straße kommen hörten, gingen sie auf die andere Seite. Kein Mensch sah sie, und das war nur gut, denn beim Anblick der beiden Stromer hätte jeder sofort die Polizei alarmiert.
    Als sie zu dem leeren Haus gelangten, schlüpften sie leise durch die Gartentür.
    „Wir wollen uns hinter diesen Busch hier kauern”, sagte Dicki. „Sobald wir Pippin hören, fangen wir vernehmlich an zu flüstern. Wenn er dann durch die Hauptpforte in den Garten kommt, um zu sehen, wer sich hier versteckt, flüchten wir durch die Seitenpforte. Vorher lassen wir uns aber von ihm ins Gesicht leuchten. In unserer Aufmachung kann er uns unmöglich erkennen.”
    „Gut! Hast du den zerrissenen Zettel bereit?”
    Dicki zog einen Briefumschlag aus der Tasche, in dem sich eine in sechs Stücke zerrissene geheimnisvolle Botschaft befand, die er mit verstellter Schrift geschrieben hatte. Sie lautete: „Freitag 10 Uhr abends, hinter dem Kleinen Haus.” Grinsend streute er die Papierschnitzel unter den Busch.
    „Schsch!” machte Rolf plötzlich. „Er kommt! Ich habe sein Hüsteln gehört. Aha, jetzt hört man auch seine Schritte.”
    Die beiden warteten, bis Pippin den Garten erreicht hatte. Dann sagte Dicki etwas in lautem Flüsterton, während Rolf die Zweige des Busches bewegte. Darauf machte Dicki: „Pst!”
    Sofort knipste Pippin seine Taschenlampe an. „Wer ist da?” rief er scharf.

    „Lauf noch nicht fort!” wisperte Dicki. „Er muß uns erst
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