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Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze
Autoren: Enid Blyton
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gingen sie zur Mauer. Sie bemerkten wohl, daß Betti fehlte, glaubten jedoch, sie sei aus Furcht vor dem bösen Mann nach Hause gelaufen. Dicki rief Purzel.
    „Nein, der Hund bleibt hier”, bestimmte Herr Tupping.
    „Ich werde ihm erst mal eine Tracht Prügel geben, damit er nicht wieder in meinen Garten kommt.”
    „Wagen Sie es nicht, meinen Hund anzurühren!” rief Dicki erregt. „Er wird Sie beißen.”

    Ungerührt ergriff Herr Tupping Purzel am Halsband und zog ihn zu sich heran. Dann packte er ihn mit festem Griff am Nackenfell, so daß Purzel nicht nach ihm schnappen konnte, hob ihn in die Höhe und trug ihn fort. Dicki war außer sich. Keuchend rannte er hinter dem Gärtner her und zog ihn am Ärmel. Herr Tupping stieß ihn rücksichtslos fort. Dann warf er Purzel in hohem Bogen in einen Schuppen, machte die Tür zu, drehte den Schlüssel um und steckte ihn in seine Rocktasche. Sein Gesicht hatte solch einen bedrohlichen Ausdruck, daß Dicki die Flucht ergriff.
    Nachdem die vier Kinder auf der anderen Seite der Mauer angelangt waren, warfen sie sich keuchend auf den Rasen. Sie hatten den armen verängstigten Luke und das verzweifelte Fräulein Harmer zurückgelassen. Und der gute Purzel war in einen Schuppen eingesperrt. Daß auch Betti im Nachbargarten geblieben war, wußten sie nicht.
    „Dieser Grobian!” rief Gina, den Tränen nahe.
    „Der Schuft hat mich geschlagen”, stieß Dicki wütend hervor. „Seht mal, hier habe ich schon eine Brausche auf dem Arm.”
    Aus dem Nachbargarten ertönte ein klägliches Heulen.
    „Armer Purzel!” sagte Flipp.
    „Wo ist denn eigentlich Betti?” Rolf blickte sich suchend um. „Betti, Betti!” rief er laut.
    Aber Betti antwortete nicht.
    „Sie wird ins Haus gegangen sein”, meine Flipp. „Was sollen wir nun machen? Wir müssen Purzel befreien. Der Schurke verprügelt ihn sonst.”
    „Der arme kleine Kerl!” sagte Gina mitleidig. „Wie ist er bloß über die Mauer gekommen?”
    „Gar nicht”, antwortete Dicki. „Klettern kann Purzel nicht. Aber er hat Verstand genug, um sich zu helfen. Wahrscheinlich ist er auf die Straße gelaufen und dann von vorn in den Garten von Frau Kendling. Wenn ich nur wüßte, wie wir ihn befreien können! Ach, wie ich diesen ekelhaften Gärtner hasse! Luke tut mir leid, weil er unter ihm arbeiten muß.”
    Flipp stand auf. „Ich will einmal sehen, wo Betti geblieben ist. Vielleicht hat sie sich irgendwo versteckt.”
    Er ging ins Haus, kam aber bald wieder allein zurück.
    „Sie ist nirgends zu finden”, sagte er ratlos. „Ich habe gerufen und gerufen. Wo kann sie nur stecken? Sie ist doch hoffentlich über die Mauer geklettert. Oder ist sie etwa noch drüben?”

Luke erweist sich als guter Freund
    Betti war zu dem Gebüsch gelaufen, aus dem das Rascheln kam, und hoffte, die Katze dort zu finden. Aber als sie sich der Stelle näherte, flog nur eine Amsel auf. Trotzdem zwängte sie sich durch die Zweige, blickte sich suchend um und rief: „Dunkelschön, Dunkelschön!”
    Plötzlich entdeckte sie zwei leuchtend blaue Punkte auf einem Baum. Sie stutzte und sah genauer hin. Es waren Dunkelschöns Augen.
    „Dunkelschön!” rief sie froh. „Wie gut, daß ich dich gefunden habe!”
    Sie überlegte ein Weilchen. Es hatte keinen Zweck, die Katze vom Baum zu holen, solange Purzel sich im Garten befand. Vorläufig war sie dort oben am sichersten. Dunkelschön blickte zu Betti hinunter und schnurrte. Sie mochte das kleine Mädchen gern.
    Betti ließ ihre Augen prüfend über den Baum gleiten. Er war nicht schwer zu erklettern. Kurz entschlossen klomm sie hinauf und saß bald neben Dunkelschön auf einem Ast. Zärtlich streichelte sie das schöne Tier und sprach beruhigend auf es ein. Dunkelschön rieb den Kopf an ihrem Arm und schnurrte glücklich.
    Nach einem Weilchen hörte Betti die scharfe Stimme von Herrn Tupping. Ach, du lieber Himmel! Der Gärtner schien zurückgekommen zu sein. Ängstlich horchte sie auf sein Schimpfen und Zetern. Sie wagte es nicht, zu den anderen zurückzugehen, und blieb still auf dem Baum sitzen.
    Betti wußte nicht, was eigentlich vor sich ging. Nach einiger Zeit merkte sie, daß die anderen Kinder ohne sie über die Mauer geklettert waren. Sie fühlte sich sehr verlassen. Sollte sie Fräulein Harmer suchen und ihr sagen, wo Dunkelschön sich befand? Plötzlich hörte sie schnelle Schritte. Sie spähte durch die Zweige und sah Herrn Tupping, der Luke an einem seiner großen Ohren ergriffen
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