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Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze
Autoren: Enid Blyton
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solltest.”
    „Ich brauche keine Hilfe von Kindern”, sagte Luke gutmütig lächelnd. „Trotzdem danke ich euch. Kommt jetzt lieber nicht mehr über die Mauer. Sonst verliere ich womöglich meine Stellung.”
    „Wir werden es nicht mehr tun”, versprach Dicki.
    „Denk immer daran, Luke: Wenn du mal Hilfe brauchst, sind wir für dich da.”

Fräulein Sitter stiftet Unheil an
    Luke wurde den Kindern ein unterhaltender Kamerad. Gewiß, er war ein wenig einfältig und konnte kaum lesen und schreiben. Dafür lernten die Kinder jedoch viele andere Dinge von ihm.
    Luke konnte Pfeifen aus hohlen Zweigen schnitzen. Er schenkte Betti zu ihrem Entzücken eine ganze Sammlung dieser kleinen Instrumente und lehrte sie, einfache Melodien darauf zu pfeifen.
    Außerdem kannte Luke alle Vögel. Er wußte, wo ihre Nester waren, wie ihre Eier aussahen und welche Lieder sie sangen. Die fünf Kinder und Purzel machten lange Spaziergänge mit ihm. Sie hörten aufmerksam zu, wenn er erzählte, und fanden ihn einfach wunderbar.
    „Was Luke alles weiß!” sagte Flipp erstaunt. „Dabei kann er nicht einmal richtig lesen und schreiben. Und was für geschickte Hände er hat! In kurzer Zeit schnitzt er alle möglichen Tiere aus einem Stückchen Holz. Seht nur das schöne Eichhörnchen, das er mir geschenkt hat!”
    „Für mich will er eine Katze schnitzen”, erzählte Betti stolz. „Sie wird genauso wie Dunkelschön aussehen. Sogar der helle Ring in dem dunklen Schwanz wird nicht fehlen.
    Luke will die Katze anpinseln, wenn sie fertig ist. Auch blaue Augen wird er ihr machen.”
    Zwei Tage später war die Figur von Dunkelschön fertig. Die Kinder hörten den bekannten Pfiff im Nachbargarten. Rasch liefen sie zur Mauer, um zu sehen, was Luke von ihnen wollte. Er reichte ihnen die Katze hinüber. Sie war sehr gut gelungen. Sogar Dicki, der sich für einen großen Künstler hielt, lobte die Arbeit.
    Bewundernd betrachtete er das kleine Kunstwerk.
    „Fabelhaft, Luke! Die Farben sind vollkommen naturgetreu – das Fell kremfarben, Kopf, Schwanz und Beine dunkelbraun, die Augen leuchtend blau. Sogar den hellen Ring in Dunkelschöns Schwanz hast du nicht vergessen. Sagte Fräulein Harmer nicht, daß sie an der Stelle von einer anderen Katze gebissen wurde?”
    „Ja. Die Haare werden später dunkel nachwachsen. Dann kann Dunkelschön wieder ausgestellt werden.”
    „Was macht Tupping?” fragte Flipp.
    „Ach, er ist gräßlich. Wenn ich nur nicht für ihn zu arbeiten brauchte! Immer ist er schlecht gelaunt und schimpft. Hoffentlich beschwert er sich nicht mal bei meinem Stiefvater über mich. Dann kriege ich bestimmt eine Tracht Prügel. Mein Stiefvater kann mich nicht leiden.”
    Die Kinder hatten Mitleid mit Luke. Er schien kein angenehmes Leben zu haben. Der Junge war so freundlich und freigebig und jederzeit bereit, den Kindern einen Gefallen zu tun. Betti verwöhnte er sehr und nahm sie stets in Schutz, wenn die anderen sie neckten.
    Purzel hing sehr an Luke. „Er ist dir dankbar, weil du ihn vor Tupping gerettet hast”, sagte Dicki, während er beobachtete, wie der kleine Hund keuchend vor Eifer auf Lukes Schoß zu gelangen versuchte.
    Luke streichelte ihn. „Er ist so nett. Ich liebe Hunde. Katzen liebe ich auch. Sie sehen schön aus.”
    „Wir haben heute eine ältere Dame in eurem Garten gesehen”, sagte Rolf. „Sie war sehr dünn, hatte eine rote Nase und einen drolligen kleinen Haarknoten auf dem Hinterkopf. Immerfort fiel ihr der Klemmer von der Nase. Wer war das? Etwa Frau Kendling?”
    „Nein. Es ist Fräulein Sitter, die Gesellschafterin von Frau Kendling. Ich nenne sie immer Fräulein Zitter, weil sie solche Angst vor Tupping hat. Sie hat für die Blumenvasen im Haus zu sorgen. Wenn sie im Garten Blumen pflückt, folgt Tupping ihr wie ein bissiger Hund und sagt: ,Sie sollten keine Rosen mehr von dem Stock abschneiden, sonst geht er ein’, oder ,Mohn darf man nicht in der Sonne pflücken, sonst fallen die Blätter ab’. Immer sagt er solche Sachen zu ihr. Die arme alte Dame zittert schon, wenn er bloß in ihre Nähe kommt. Sie tut mir oft leid.”
    „Alle Leute scheinen sich vor Herrn Tupping zu fürchten”, sagte Gina. „Er ist auch wirklich ein gräßlicher Kerl. Hoffentlich wird er einmal dafür bestraft, daß er immer so grob ist.”
    Betti nahm Luke an der Hand und zog ihn mit sich fort. „Du mußt dir meinen kleinen Garten ansehen, Luke. Das Löwenmaul blüht wunderschön.”
    Luke ließ sich willig von
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