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Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze
Autoren: Enid Blyton
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ruhig tun”, erwiderte Herr Tupping.
    „Aber dann werde ich Herrn Grimm erzählen, daß du Erdbeerausläufer aus meinem Garten gestohlen hast. Er wird dich und Luke ins Gefängnis werfen.”
    „Kinder kommen nicht ins Gefängnis”, sagte Betti schluchzend. Ihr Herz wurde schwer bei dem Gedanken, daß Luke womöglich eingesperrt werden könnte.
    „Wo sind die Ausläufer?” rief Herr Tupping. Betti führte ihn schweigend zu ihrem Gärtchen. Wütend beugte sich Herr Tupping über die kleinen Pflanzen und zog jede einzelne mit einem Ruck aus der Erde. Dann zerriß er sie in kleine Stücke und warf sie in ein Reisigfeuer, das neben dem Gärtchen schwelte.
    Betti weinte bitterlich. Die armen kleinen Pflänzchen, die sie so sorgsam gehütet hatte!
    Herr Tupping drehte sich zu ihr um. „Das sag ich dir, wenn du noch ein einziges Mal in meinen Garten kommst, zeige ich dich bei der Polizei an. Herr Grimm ist ein guter Freund von mir. Er wird zu deinem Vater gehen und ihm alles erzählen. Was Luke betrifft – der wird bestimmt im Gefängnis enden.”

    Herr Tupping ging davon. Aber bevor er die Mauer erreicht hatte, kam Purzel zurück. Als er Betti schluchzen hörte und Herrn Tuppings Geruch in die Nase bekam, wußte er sofort, was los war. Purzel war nicht dumm. Er stürzte sich auf den Gärtner, ergriff mit den Zähnen ein Hosenbein und knurrte bedrohlich.
    „Ruf den Hund zurück!” brüllte Herr Tupping.
    „Purzel, Purzel, komm her!” rief Betti ängstlich.
    Aber Purzel dachte nicht daran, seinen Feind loszulassen. Dieser Schuft hatte seine geliebte kleine Betti gekränkt. Das sollte er büßen.
    Der Gärtner stieß mit dem Fuß nach ihm und hob einen Stock vom Boden auf. Purzel riß ein großes Stück aus seiner Hose. Darauf zog er sich unter einen Busch zurück, um daran zu kauen. Rasch stürzte Herr Tupping zur Mauer und begann hinaufzuklettern. Aber schon war Purzel wieder da, schnappte nach seinen Beinen und riß zusammen mit einem zweiten Stück der Hose einen Fetzen aus seiner wollenen Socke. Herr Tupping schrie gellend und floh über die Mauer.
    Betti wußte nicht, ob sie weinen oder lachen sollte.
    „Purzel, du warst wunderbar!” rief sie. Purzel wedelte mit dem Schwanz, während er knurrend an seiner Beute kaute.
    Betti setzte sich hin und überlegte. Am liebsten wäre sie zu ihrer Mutter gelaufen und hätte ihr alles erzählt. Herr Tupping hatte ihr einen furchtbaren Schreck eingejagt. Sie sehnte sich danach, in die Arme genommen und getröstet zu werden. Aber die Mutter würde wahrscheinlich zu Frau Kendling gehen und sich bei ihr über den Gärtner beschweren. Dann würde Frau Kendling Herrn Tupping ausschelten. Tupping aber würde aus Rache zur Polizei gehen und Luke anzeigen, weil er Pflanzen aus dem Garten genommen hatte.
    „Herr Grimm kann uns nicht leiden, seitdem wir das Geheimnis um den nächtlichen Brand aufgeklärt haben”, sagte sich Betti. „Er wird Tupping alles glauben, was dieser gegen uns sagt, und ein großes Gewese aus der Sache machen. Vielleicht wird er Luke wirklich ins Gefängnis stecken. Ach, wenn die anderen doch bald zurückkämen!”
    Endlich kehrten die Ausflügler heim. Dicki bemerkte sofort, daß Betti geweint hatte.
    „Was ist los, Betti?” fragte er. „Hat’s Krach gegeben?”
    „Es ist etwas Furchtbares passiert.” Betti war froh, den anderen ihr Herz ausschütten zu können, und erzählte ihnen die ganze Geschichte. Die drei Jungen waren wütend, daß der Gärtner sie so roh behandelt hatte.
    Gina umarmte sie mitleidig. „Arme Betti! Wie ging es denn schließlich aus?”
    Betti schilderte, wie Purzel sich auf den Gärtner gestürzt und ihm die Hosen zerrissen hatte. Die anderen bogen sich vor Lachen. Alle liebkosten Purzel. „Braver Hund!” sagte Flipp. „Du hast es dem alten Tupping gezeigt!”
    Dicki legte den Arm um Bettis Schulter. „Nur gut, daß du deiner Mutter nichts erzählt hast! Wenn wir die Geschichte verschweigen, ersparen wir Luke eine Menge Unannehmlichkeiten. Er würde furchtbare Angst ausstehen, wenn Herr Grimm ihn verhörte. Du weißt ja, wie Luke ist. Er hat vor allen Erwachsenen Angst – wahrscheinlich weil die meisten ihn schlecht behandelt haben.”
    „Was für eine Frechheit von Tupping, Bettis Pflanzen auszureißen!” rief Flipp. „Wenn ich älter wäre, würde ich ihn so lange schütteln, bis ihm alle Zähne aus dem Mund fielen.”
    Die anderen mußten über diese Vorstellung lachen. Doch waren sie ebenso wütend auf den
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