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Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze
Autoren: Enid Blyton
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hineinzustecken.”
    Dicki wurde rot. Es war ihm unangenehm, vor den anderen abgekanzelt zu werden.
    „Ach, Mammi, erzähle doch bitte, wie alles war”, bat Flipp.
    „Nun, da ist nicht viel zu erzählen. Fräulein Harmer hatte heute Ausgang. Nachdem sie die Katzen versorgt hatte, fuhr sie um zehn Uhr mit dem Zug nach Hause. Dunkelschön befand sich zusammen mit den anderen Katzen in dem großen Käfig. Kurz vor ein Uhr machten Frau Kendling und Fräulein Sitter einen Besuch bei den Katzen. Herr Tupping zeigte ihnen Dunkelschön. Ihr wißt ja, was für ein herrliches Tier sie ist.”
    Die Kinder nickten. „Und dann?” fragte Flipp gespannt. „Wurde Dunkelschön nachher nicht mehr gesehen?”
    „Doch. Um vier Uhr, kurz bevor wir Tee tranken, führte Fräulein Sitter mich zum Katzenhaus, um mir die Tiere zu zeigen. Da befand sie sich noch bei den anderen Katzen.”
    „Wie willst du das wissen?” fragte Flipp. „Die Katzen sehen doch alle gleich aus.”
    „Dunkelschön ist kürzlich von einer anderen Katze in den Schwanz gebissen worden. Die Haare wachsen an der Stelle kremgelb nach. Ich sah ganz deutlich den hellen Ring in dem dunklen Schwanz. Um vier Uhr war Dunkelschön also noch da.”
    „Wann wurde ihr Verschwinden entdeckt?” fragte Flipp.
    „Um fünf Uhr kam Herr Tupping mit Herrn Grimm zurück. Er zeigte dem Polizisten seine Tomaten und ging dann mit ihm zum Katzenhaus. Und da bemerkte er, daß Dunkelschön fehlte.”
    „Donnerwetter!” rief Dicki. „Sie muß also zwischen vier und fünf gestohlen worden sein.”
    „Ja. Und da Luke sich um diese Zeit ganz allein im Garten befand, fiel der Verdacht natürlich sofort auf ihn. Er weiß, daß die Katze sehr wertvoll ist. Wie Tupping sagt, hat er schon neulich etwas gestohlen – Erdbeerausläufer oder so was Ähnliches, glaube ich.”
    Betti wurde puterrot. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Diese verflixten Erdbeerausläufer! Ob sie ihrer Mutter die Geschichte nicht erzählen sollte? Aber Dicki blickte sie stirnrunzelnd an. Und da schwieg sie.
    Frau Hillmann zog ihre Handschuhe aus. „Ja, das ist alles. Ich befürchte, eurem Freund Luke wird es schlecht ergehen. Niemand hat ihn in der Zeit zwischen vier und fünf gesehen. Wo er die Katze wohl gelassen hat? Wahrscheinlich hat er sie in einen Korb gesteckt und fortgebracht.”
    „Das hat Luke bestimmt nicht getan”, rief Betti. „Du weißt ja nicht, wie gut und ehrlich er ist, Mammi. Er hat mir eine Menge Pfeifen geschenkt, die er selber angefertigt hat, und dann noch diese schöne Figur von Dunkelschön. Sieh doch nur!”
    Aber die Mutter sah die kleine Figur kaum an. „Warum schließt ihr nur immer so sonderbare Freundschaften? Ihr seid noch zu jung, um beurteilen zu können, ob jemand ehrlich ist. Sprecht bitte nicht mehr mit Luke.”
    Sie drehte sich um und ging ins Haus. Die Kinder sahen ihr bedrückt nach.
    „Sprecht bitte nicht mehr mit Luke!” wiederholte Dicki achselzuckend. „Wir müssen aber mit ihm sprechen. Er ist unser Freund und hat uns oft geholfen. Jetzt müssen wir ihm aus der Patsche helfen.”
    Die anderen stimmten ihm zu. Sie sprachen noch einmal alles gründlich durch.
    „Jemand hat Dunkelschön gestohlen, das ist klar”, sagte Dicki. „Es sieht so aus, als könnte nur Luke der Dieb gewesen sein. Wir wissen aber genau, daß er es nicht war. Wer war es also?”
    „Laßt uns nach Indizien suchen”, schlug Betti vor. Sie dachte an das Geheimnis um den nächtlichen Brand. Wie wunderbar und aufregend war damals das Suchen nach Indizien gewesen.
    „Wir wollen eine Liste von verdächtigen Personen aufstellen”, sagte Gina. „Das haben wir damals auch gemacht.”
    Dicki setzte sich zurecht und räusperte sich. „Mir scheint, die sechs Spürnasen müssen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Ich schlage vor …”
    „Halt!” unterbrach ihn Rolf. „Du hast wohl vergessen, daß ich der Anführer der Spürnasen bin.”
    „Na gut, dann rede du”, brummte Dicki. „Aber eigentlich müßte ich der Anführer sein. Ich bin viel klüger als du. Im letzten Semester war ich der Erste in der Klasse und …”
    „Halt den Mund!” riefen die anderen Kinder außer Betti. Dicki war nahe daran, aufzustehen und fortzugehen. Aber er blieb doch sitzen. Die Geschichte war zu spannend. Mit großem Eifer besprachen die Spürnasen ihre Pläne.
    „Wir wollen einmal alles genau überlegen”, sagte Gina.
    „Bis vier Uhr war Dunkelschön mit den anderen Katzen in dem Käfig. Fräulein Zitter
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