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Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla
Autoren: Enid Blyton
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so wunderbar gewirkt hatte. Da hörte er draußen lautes Geschrei und Fluchen. Was war denn nun wieder los? Vorsichtig ging er auf den Hof.
    Die Männer waren in den Kohlenkeller gefallen. Dicki hatte vergessen, das Gitter wieder über das Loch zu legen. Bei ihrer überstürzten Flucht hatten sie es nicht gesehen und waren hineingestürzt. Als Ern das klar wurde, rannte er zu dem schweren Eisengitter und begann es ächzend über die Öffnung zu schieben. Die Männer bemerkten zu ihrem Schreck, daß sie eingesperrt werden sollten, und einer stieg die Leiter hinauf. Aber sie zerbrach unter seinem Gewicht, und er fiel wieder in den Keller zurück. Ern schob das Gitter ganz über das Loch und beleuchtete die beiden mit seiner Taschenlampe.
    „Ihr könnt dort unten bleiben, bis man euch holt!” rief er. Dann schleppte er den Mülleimer herbei, stellte ihn auf das Gitter und füllte ihn mit Steinen. Als er damit fertig war, fühlte er sich ganz erschöpft. Die Männer schrien und drohten ihm, aber er ließ sich nicht dadurch einschüchtern, sondern war sehr zufrieden mit seinem Werk. Die Diebe im Kohlenkeller eingesperrt, Onkel Theophil mit Purzel in der Besenkammer – das war keine schlechte Arbeit für eine Nacht. Doch nun mußte er sich um Dicki kümmern.
    Dicki ging es schon viel besser. Er überlegte gerade, ob er nachsehen sollte, was der Lärm zu bedeuten habe, da kam Ern zu ihm.

    „Dicki, kannst du gehen? Komm, ich bring dich nach Hause. Du kannst dich auf mich stützen. Stell jetzt keine Fragen. Morgen erzähle ich dir, was sich ereignet hat.”
    Im Augenblick wollte Dicki auch gar nichts hören. Er hatte starke Kopfschmerzen und sehnte sich nur danach, ins Bett zu kommen. Morgen würde ihm Ern schon alles erklären.

Das Geheimnis klärt sich auf
    Ern verbrachte die Nacht in Dickis Zimmer, um zur Hand zu sein, falls Dicki ihn brauchte. Er setzte sich angekleidet in einen Sessel und dachte an die Ereignisse der Nacht. Wie wunderbar, daß Onkel Theophil in der Besenkammer eingesperrt war, wo Purzel ihm ins Ohr bellte! Eigentlich wollte Ern wachbleiben, aber nach kurzer Zeit schlief er erschöpft ein.
    Auch Dicki schlief fest. Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er munter wie eine Grille. Er wunderte sich, daß Ern im Sessel schlief. Was war nur gestern abend geschehen? Die beiden Männer hatten ihn ergriffen und in die Besenkammer gesperrt, das wußte er noch. Aber wie war er herausgekommen? Verwirrt griff er sich an den Kopf und fühlte eine Beule. Wahrscheinlich hatte er einen Schlag auf den Kopf bekommen. „Ern!” rief er laut.
    Ern fuhr mit einem Ruck hoch und ging zu Dicki ans Bett. „Ach, du bist schon wach! Wie geht es dir?”
    „Danke, gut!” Dicki richtete sich auf. „Wie bin ich eigentlich ins Bett gekommen? Was war gestern nacht los? Und wie kommst du hierher?”
    „Leg dich wieder hin. Dann erzähl’ ich dir die beste Geschichte, die du jemals gehört hast.”
    „Mach’s aber kurz. Ich muß Direktor Jenks anrufen.”
    „Ja, das mußt du, aber es eilt nicht”, entgegnete Ern lachend. „Keiner kann entwischen, alle sind eingesperrt.”
    „Was soll das heißen?”
    „Onkel Theophil sitzt mit Purzel zusammen in der Besenkammer, wo du eingesperrt warst, und die beiden Männer sind im Kohlenkeller. Du hattest ihn offen gelassen. Sie sahen das Loch nicht und fielen hinein. Ich schob das Gitter ’rüber, stellte den Mülleimer darauf und füllte ihn mit Steinen.”
    Dicki brachte vor Staunen kein Wort hervor und starrte Ern ungläubig an. „Ist das wahr?” fragte er schließlich.
    „Wie bist du überhaupt dorthin gekommen?”
    „Ich folgte dir, weil ich dachte, dir könnte was passieren. Purzel ließ ich im Schuppen zurück, aber er muß irgendwie entwischt sein – vielleicht durchs Fenster. Er hat die Männer durchs ganze Haus gejagt.”
    „Ern, wie soll ich dir jemals danken? Ich Dummkopf ließ mich fangen, und du hast mich gerettet. Aber wie hast du das angestellt?”
    „Als die Männer vor Purzel fortliefen, befreite ich dich schnell aus der Besenkammer und brachte dich an die frische Luft. Du warst so bleich, und ich hatte große Angst. Aber nachdem die Männer Onkel und Purzel in die Besenkammer gesperrt hatten, hatte ich plötzlich gar keine Angst mehr.
    Ich mimte ein Gespenst und verjagte die Männer aus dem Haus.” Ern lachte in Erinnerung an die geglückte List.
    „Du mußt ein Gedicht darüber schreiben”, sagte Dicki. Er fühlte sich wieder völlig frisch, nur
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