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Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla
Autoren: Enid Blyton
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schneite ein wenig. Dicki ging zum Schuppen und klopfte an. Ern öffnete ihm sofort.
    „Ziehst du dich denn nicht aus?” fragte Dicki überrascht.
    „Ich hab’ dir doch einen Pyjama hingelegt.”
    „Ich bin noch gar nicht müde. Komm herein, Purzel, alter Knabe. Viel Glück für dein Unternehmen, Dicki!”
    Dicki ging durch den Garten zum Tor. Im Schein seiner Taschenlampe leuchteten die fallenden Schneeflocken. Ern wartete ein Weilchen. Dann zog er seinen Mantel an und verließ den Schuppen. Als er die Tür hinter sich zumachte, begann Purzel wütend zu bellen. Es gefiel ihm gar nicht, daß die Jungen ihn allein ließen.
    Ern blieb einen Augenblick unschlüssig stehen. Wenn Purzel nun das ganze Haus aufweckte? Aber der Schuppen war ziemlich weit entfernt; man würde das Bellen wohl nicht hören.
    Schnell lief Ern auf die Straße hinaus. Er sah Dicki an einer Straßenlaterne vorbeigehen und folgte ihm. Auf dem frisch gefallenen Schnee waren seine Schritte nicht zu hören.
    Dicki ahnte nichts davon, daß Ern ihm folgte. Er fühlte nach dem Schlüssel zu der Schmidtschen Wohnung in seiner Tasche und überdachte, was Frau Schmidt zu Ern gesagt hatte. Baufälliger Herd, stinkender Ausguß, leckes Wasserrohr, Kohlenkeller. Den Kohlenkeller mußte er unbedingt durchsuchen. Dort könnte man gut etwas verstecken.
    Als Dicki Haus Feengrotte erreichte, musterte er die Fenster, sah aber nirgends Licht. Allerdings gab es in dem verlassenen Haus keinen elektrischen Strom. Die Schmidts hatten eine Petroleumlampe gebrannt. Falls die Männer nachts hierher kamen, mußten sie sich mit Taschenlampen behelfen. Daß sie das Haus gekauft hatten, glaubte Dicki nicht. Sie hatten sich gewiß nur die Schlüssel geben lassen, um nach den Diamanten suchen zu können.
    Leise machte Dicki die Hintertür auf und ließ sie hinter sich offen, für den Fall, daß er überrascht wurde und schnell fortlaufen mußte. Dann schlich er durch die Küche in den Hausflur und horchte. Nichts rührte sich. Er schlüpfte aus den Schuhen, tastete sich durch den Flur zur Treppe und horchte wieder. Alles war still und dunkel. Es ist, als horche das Haus ebenfalls, dachte Dicki und beschloß, zuerst den Kohlenkeller zu untersuchen, der von draußen zu erreichen war.
    Nachdem er die Schuhe wieder angezogen hatte, ging er auf den Hof. Er sah nicht, daß Ern im Schatten eines Busches stand. Aber Ern sah das Licht von Dickis Taschenlampe.
    Über dem Eingang zum Kohlenkeller lag ein schweres Eisengitter. Dicki hob es hoch und spähte hinein. Er sah eine Holzleiter, die sehr wacklig zu sein schien, wie Frau Schmidt gesagt hatte, und verspürte keine große Lust hinunterzusteigen. Auch sah es nicht danach aus, daß die Diamanten im Keller sein könnten. Der Steinboden war nicht einmal ganz mit Kohlen bedeckt.
    Dicki kehrte ins Haus zurück und beleuchtete den Herd, konnte jedoch nichts Verdächtiges daran entdecken. Dann ging er langsam durch die Wohnung und überlegte, wo er nachmittags nicht gesucht hatte. Plötzlich hörte er ein leises Geräusch. Er blieb stehen und horchte. Da, noch einmal das gleiche Geräusch! Dann war wieder alles still.
    Was war das gewesen? Hatte jemand die Vordertür des Hauses geöffnet und wieder geschlossen? Dickis Herz begann schneller zu schlagen. Falls es die beiden Männer waren, würden sie hierher kommen. Für alle Fälle knipste er seine Taschenlampe aus und verhielt sich mäuschenstill.
    Er befand sich gerade im Badezimmer. Auf einmal berührte ihn etwas auf dem Kopf. Er erstarrte. Es fühlte sich so an, als hätte sich ein Nachtschmetterling auf sein Haar gesetzt, aber im Januar gab es keine Schmetterlinge.
    Wieder spürte er eine leise Berührung. Er hob die Hand und fühlte etwas Feuchtes. Ach so, es waren nur Wassertropfen – wahrscheinlich aus dem lecken Rohr, von dem Frau Schmidt gesprochen hatte!
    Dicki lauschte noch eine Weile. Da er keine Geräusche mehr hörte, knipste er seine Taschenlampe wieder an und beleuchtete das Rohr an der Decke. Die Tropfen mußten von einer Nahtstelle gekommen sein. Er berührte sie und fand sie recht wacklig. Kein Wunder, daß das Wasser dort heraustropfte! Auf einmal fuhr Dicki ein Gedanke durch den Kopf, der ihm fast den Atem nahm. Konnte es sein – Nein, das war doch nicht möglich!
    Mit zitternder Hand hielt er die Taschenlampe dicht an das Rohr. Vielleicht hatte jemand es zerschnitten, etwas hineingestopft und die beiden Enden wieder verbunden. Vielleicht hatte jemand dort etwas
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