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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen
Autoren: A McCabe
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nicht gemeint. Sicher haben uns die Eltern nicht zu Närrinnen erzogen, oder?“
    „Nein, natürlich nicht. Aber ich fürchte, manchmal neigen wir dazu, nur das zu sehen, was wir sehen wollen.“
    „Und sobald wir eine Überzeugung gewonnen haben, ist es fast unmöglich, uns davon abzubringen“, betonte Calliope. „Beinahe hätte dieser Starrsinn meine Romanze mit Cameron ruiniert, noch ehe sie richtig begann.“
    „Oh, das wäre schrecklich gewesen. Wo ihr doch ganz offenkundig füreinander bestimmt seid!“
    „Ja, vielleicht – weil niemand anders einen von uns beiden ertragen würde …“ Calliope unterbrach sich. Sorgsam strich sie die Bettdecke glatt. „Gilt das auch für dich und Conte di Fabrizzi, Liebes? Seid ihr füreinander bestimmt?“
    „Nun, ich denke …“ Thalia seufzte. Welche Beziehung jetzt zwischen Marco und ihr bestand, wusste sie nicht. Anscheinend war sie mit ihrem Bestreben, die falsche Verlobung in eine echte zu verwandeln, kläglich gescheitert. „Bis vor Kurzem nahm ich es an. Ich glaubte, er wäre genau der Mann, auf den ich gewartet hatte. Intelligent, aufregend …“
    „Und sagenhaft attraktiv?“
    „Allerdings.“ Thalia stimmte in das Lachen ihrer Schwester ein. „Bei unseren Gesprächen hatte ich das Gefühl, er würde mich wirklich verstehen, so wie niemand anders je zuvor – wie es keiner auch nur versucht hatte. Und ich bildete mir ein, ich würde ihn genauso verstehen. Ich – nun ja, ich hoffte, wir könnten eine gemeinsame Zukunft planen und zusammen für ein wichtiges Ziel arbeiten.“
    „Und jetzt?“
    „Keine Ahnung. Seit er mich in der Höhle gerettet hat, sind zwei Tage verstrichen. Inzwischen habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
    „Jeden Tag hat er dir Blumen geschickt.“ Calliope zeigte auf einen Strauß weißer Rosen, der den Nachttisch schmückte.
    „Ohne Brief.“
    „Vielleicht weiß er nichts zu sagen, und er möchte dich nicht noch mehr verletzen.“
    Ein seltsamer Unterton in Calliopes Stimme bewog Thalia, sie prüfend zu mustern. „Warum sollte er das befürchten? An Domenico de Luccas Wahnsinn trifft Marco keine Schuld. Und mir würde er niemals etwas zuleide tun. Das weiß ich.“
    „Allein schon diese Sache, an die er glaubt und für die er sich einsetzt, wird ihn immer wieder mit Fanatikern wie de Lucca konfrontieren, liebste Thalia. Obwohl er ein Wissenschaftler ist …“
    „Ein großartiger Wissenschaftler! Sogar Clio und unser Vater bewundern ihn.“
    „Ja, gewiss. Ich glaube nur, nach diesem schrecklichen Zwischenfall will er dich schützen.“
    „Indem er meine Nähe meidet? Dadurch verletzt er mich erst recht.“
    „Das weiß ich. Die Männer sind nun mal … sonderbar.“
    „Um es milde auszudrücken“, murmelte Thalia. Am seltsamsten war Marco. In der letzten Zeit hatte sie geglaubt, ihn zu verstehen. Welch ein beklagenswerter Irrtum …
    Beschwörend ergriff Calliope ihre Hand. „Keiner von uns will dich je wieder in Gefahr sehen.“
    „In eine so grausige Situation werde ich niemals mehr geraten. Das verspreche ich dir, Callie. Was in jener Nacht geschehen ist, hat mir klargemacht, dass ich vorsichtiger sein muss. Nie wieder werde ich mich von Leuten wie Domenico de Lucca oder Lady Riverton zum Narren halten lassen. Nur eins könnte mich verletzen – wenn Marco aus meinem Leben verschwindet. So viel verbindet uns. Deshalb darf er mir nicht den Rücken kehren.“
    „Offensichtlich liebst du ihn.“
    „O ja“, bestätigte Thalia. „Sogar sehr. Für mich ist er der Richtige. Wie Cameron für dich und der Duke für Clio. Tausend Mal lieber würde ich an seiner Seite Gefahren trotzen, als hier herumzusitzen, in Sicherheit.“
    Würde er mir doch nur die Chance geben, ihm das zu erklären …
    Nachdenklich nickte Calliope. „Auch hier kann uns ein Unheil drohen. Überall. Absolute Sicherheit ist unmöglich. Mit Schicksalsschlägen muss man immer rechnen.“
    „Ja“, flüsterte Thalia und dachte an Calliopes leichenblasses Gesicht nach Psyches Geburt. Dann überlegte sie, dass ihre Schwester niemals die Familie gefährden würde, um sich „sicher“ zu fühlen. „Aber wir haben einander, eine sorgt für die andere. Und das ist am wichtigsten.“
    „Oh, meine Liebe, du bist eine echte Chase-Muse.“ Calliope neigte sich vor, küsste Thalias Stirn und stand auf. „Nun muss ich einiges erledigen. Wirst du dich ausruhen?“
    „Mittlerweile bin ich’s leid, immer nur zu ruhen . Zwei Tage lang habe ich nichts anderes
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