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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen
Autoren: A McCabe
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gemacht.“
    „Und der Doktor sagt, du darfst frühestens am Freitag aufstehen. Dann kannst du wieder in die Trinkhalle gehen und dich mit dem Heilwasser stärken. Das wird dir guttun.“
    Lachend schüttelte Thalia den Kopf. „Oder es gibt mir den Rest.“
    „Wenn du mir versprichst, dich auszuruhen, lasse ich dir eine Kanne Tee und Kekse bringen.“
    „Also gut, Callie. Dir zuliebe.“
    Calliope küsste ihre Schwester noch einmal, bevor sie aus dem Zimmer eilte.
    In der Stille, die den Raum plötzlich erfüllte, drehte Thalia sich unter der Bettdecke zur Seite. In diesem Haus war es einfach zu ruhig. Sogar Psyche hielt den Mund, als wollte sie Rücksicht auf die „Krankheit“ ihrer Tante nehmen. Alle schlichen auf Zehenspitzen herum und schienen sie für eine gebrechliche alte Frau zu halten.
    Aber sie verspürte kaum noch Schmerzen, die Kratz- und Schürfwunden waren fast verheilt. Der Müßiggang trieb sie beinahe zum Wahnsinn, ebenso die endlose Zeit, die sie fand, um nachzudenken – und sich an das Grauen in der dunklen Höhle zu erinnern.
    Oder um zu überlegen, was Marco gerade denken mochte, warum er nicht zu ihr kam, was sie falsch gemacht hatte.
    Nach einer Weile hörte sie eine Kutsche vorfahren. Wollte Calliope die Trinkhalle aufsuchen? Inständig wünschte Thalia, sie könnte ihre Schwester begleiten – irgendetwas unternehmen, um dieser Stille zu entrinnen, die an ihren Nerven zerrte.
    Sie musste eingeschlafen sein. Denn als Thalia die Augen wieder öffnete, hatte sich das Tageslicht vor den Fenstern zu dunklem Bernsteingelb verdüstert. Die Sonne ging unter, die Nacht brach herein.
    Und sie war nicht mehr allein. Sie hörte nichts, nicht einmal einen Atemhauch. Doch sie spürte, dass sie beobachtet wurde, drehte sich auf die andere Seite und sah Marco neben ihrem Bett sitzen.
    Sekundenlang glaubte sie zu träumen. Oder hatten ihn ihre Gedanken heraufbeschworen?
    So wundervoll sah er aus, wie in ihren schönsten Träumen, das glänzende schwarze Haar zurückgekämmt, die dunklen Augen unergründlich. Auf seiner Stirn entdeckte sie eine weiße Bandage.
    Wie ernst und forschend er sie anschaute … Ohne zu lächeln.
    Thalia richtete sich auf und wagte nicht, ihn aus den Augen lassen – vor lauter Angst, dann könnte er verschwinden.
    „Natürlich schickt sich dein Aufenthalt in meinem Schlafzimmer nicht“, mahnte sie.
    Da lächelte er endlich, nur ganz schwach. Aber sie war froh und erleichtert, weil er jetzt wieder ein bisschen mehr dem Marco glich, den sie kannte.
    „Diesen Raum kenne ich bereits, wie du dich vielleicht entsinnst, Thalia. Und es war deine Schwester, die mich hereinließ. Also werden wir keinen Skandal verursachen.“
    „Was, Calliope hat dich hereingelassen?“
    „ Si. Genau genommen hat sie mich hierher beordert. Zunächst fürchtete ich, ihre Nachricht würde bedeuten, dass du dich schlechter fühlst. Aber wie ich sehe, erfreust du dich bester Gesundheit.“
    „Ja, ich habe mich gut erholt.“ Immer noch verwirrt über seine Anwesenheit, runzelte sie die Stirn.
    Und ihre Schwester hatte ihn eingeladen – das war noch viel erstaunlicher.
    „Gott sei Dank, Thalia. Möchtest du eine Tasse Tee?“
    Sie nickte und beobachtete, wie er sich zum Nachttisch wandte. Darauf stand ein Tablett mit Teegeschirr, und Marco füllte eine Tasse.
    Während sie daran nippte, beobachtete sie ihn über den goldenen Rand des Porzellans hinweg. „Abgesehen von deinem Verband siehst du gut aus. Warst du sehr beschäftigt?“
    „O ja, wir bereiten Ausstellungen des Tempelsilbers in mehreren italienischen Städten vor.“
    „Wir?“
    „Deine Antiquities Society und ich. Schon jetzt freuen sich alle Mitglieder auf diese Reise. Und meine Landsleute werden die antiken Schätze voller Stolz bewundern.“
    „Ganz sicher.“ Thalia starrte in ihre Tasse. „Übrigens, ich konnte es kaum fassen, als ich von Lady Rivertons Arbeit für die Society erfuhr.“
    Marco lachte wehmütig. „Sicher warst du nicht halb so überrascht wie ich.“
    „Hilft sie euch bei der Planung für die Ausstellungen?“
    „Nein. Wie ich gehört habe, übernimmt sie eine neue Mission. Diesmal in Griechenland, und der junge Mr Dashwood wird sie begleiten.“
    „Lady Billingsfields Neffe?“, fragte Thalia verblüfft. „Kaum zu glauben, wie eifrig sich alle Leute neuerdings betätigen! Wirst du bald abreisen?“
    „Hoffentlich. Viel zu lange war ich nicht mehr daheim. Und es gibt eine ganze Menge zu
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