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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft
Autoren: Elizabeth Lowell
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Hand. »Wie geht es ...« Seine Stimme erstarb, aber er ließ die Tür des Hauses nicht aus den Augen.
    »Den Tieren geht es gut«, sagte Mason, aber Rio blickte zum Haus. Seine Augen lagen im Schatten seiner Hutkrempe. Mason lächelte ein wenig. »Komm und sieh dir all die Veränderungen an, die wir durchgeführt haben.«
    »Noch nicht.«
    »Hast du etwas anderes vor?«, fragte Mason.
    »Wo ist Hope?«, erwiderte Rio.
    »Ausgeritten«, erklärte Jake mit ausdrucksloser Stimme, doch seine Augen brannten.
    »Wohin.« Es war ein Befehl, keine Frage.
    Jake winkte lässig mit der Hand. »Irgendwo dort draußen. Sie ist ziemlich nervös und verbringt eine Menge Zeit dort draußen.«
    »Sie sollte doch eigentlich glücklich sein«, meinte Rio mit rauer Stimme. »Sie hat ihren Traum.«
    Jake zuckte die Schultern. »Das ist sie aber nicht.«
    »Sie hat um dich geweint«, sagte Mason. »Wage es nicht, ihr noch einmal weh zu tun.«
    Rio zischte eine Anwort zwischen den Zähnen hindurch und wusste, dass er gehen sollte. Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte er zum Haus.
    »Wo ist sie, Mason? Und sage keinen Unsinn wie >da draußen< Sie weiß sehr wohl, dass es nicht gut ist, einfach auszureiten, ohne jemandem zu sagen, wohin sie reitet. Und du weißt es auch besser, als sie einfach allein losreiten zu lassen.«
    »Wer hat denn gesagt, dass sie allein ist?«, gab Mason zurück. »Eine ganze Menge erstklassiger junger Kerle sind gekommen und haben hier herumgeschnüffelt, seit du gegangen bist.«
    Einen Augenblick blitzte etwas Schreckliches in Rios Augen auf, doch dann erinnerte er sich an die Wahrheit, die er über Hope herausgefunden hatte. Sie war eine Frau für nur einen Mann. Und er war dieser Mann.
    Diese Wahrheit würde sich in fünf Monaten nicht ändern, nicht in fünf Jahren oder hundert Jahren.
    Und auch er würde sich nicht ändern. Bruder des Windes. Nichts hatte sich verändert, bis auf den Schmerz, der jeden Tag, jede Stunde und mit jedem Atemzug schlimmer wurde.
    »Wo ist sie?«, fragte er bedrückt.
    »Wenn du ihr noch einmal wehtust...«, begann Mason.
    Rio wandte sich zu ihm um, und Mason sah seine Augen. Wie sehr Hope auch litt, sie war damit nicht allein.
    »Nun ja, zum Teufel «, murmelte Mason.
    »Ja«, stimmte ihm Rio zu und wandte sich wieder ab. »Zum Teufel.«
    »Wenn du leiden würdest, wohin würdest du gehen?«, fragte Mason.
    »An den einzigen Ort, an dem ich noch nicht gewesen bin -zum Wind-Canyon.«
    »Netter Ort«, meinte Jake.
    »Einer von Hopes Lieblingsplätzen«, fügte Mason hinzu.
    »Ist sie dort?«
    Die Männer sahen Rio einfach nur an, mit Augen, in denen sowohl Mitleid als auch Zorn lagen.
    Abrupt wandte Rio sich ab und ging zurück zu seinem Wagen.
    Dusk wusste, wohin sie zu gehen hatte, ohne dass man es ihr sagte. Hope ritt oft mit ihr hierher. Die Stute nahm den unbefestigten Weg und erinnerte sich daran, dass im Wind-Canyon das Gras um den neuen Teich herum dicht und süß wuchs.
    Hope ritt, ohne nachzudenken. Noch immer war sie in dem Augenblick verloren, als sie begriffen hatte, dass sie doch nicht so stark war, wie sie geglaubt hatte. Sie fürchtete, dass sie nicht stark genug sein könnte, weiterhin allein im Sonnental zu leben, nur mit ihrem Traum und ohne sich selbst zu zerstören.
    Doch das durfte sie nicht zulassen. Sie schuldete es Rio, sich selbst und am allermeisten dem Kind, das sie in sich trug.
    Blind ritt sie weiter, Tränen rannen über ihre Wangen, schneller als der Wind sie trocknen konnte. Sie würde zu Rios Brunnen reiten und dort würde sie irgendwo wieder Kraft finden, wie schon in der Vergangenheit.
    Die Stute blieb am Rande des artesischen Teiches stehen, wo das Gras erstaunlich grün wuchs. Dusk wollte grasen und zerrte an den Zügeln.
    Hope stieg ab und ließ das Pferd zurück, für sich selbst suchte sie einen anderen Platz. Sie saß bewegungslos da und dachte daran, wie es gewesen war, in ihrem Traum vollkommen lebendig zu sein und in Rios Armen zu liegen. Mit der Erinnerung kamen auch die Tränen, und in der Farbe des artesischen Wassers rannen sie über ihr Gesicht.
    Das Sonnenlicht veränderte sich zu einem tiefen Orange und dem geschmolzenen Gold des späten Nachmittags. Der Wind erhob sich und strich über das Land. Hope sah weder die Sonne, noch hörte sie den Wind. Sie war verloren in ihren Erinnerungen und ihrem zerbrochenen Traum und suchte nach der Kraft, die sie brauchte, um weiterzuleben.
    »Hope?«
    Seine Stimme ertönte aus ihrem
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