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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft
Autoren: Elizabeth Lowell
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alles, nur weil du an ihn geglaubt hast. Wo jeder andere seinen Verlust gering gehalten hätte und weggelaufen wäre, bist du geblieben. Und du hast es getan, obwohl du sehr gut wusstest, wie die Chancen standen.«
    Hope sagte nichts, sie schüttelte nur den Kopf.
    McNally lächelte eigenartig. »Das hat Rio angerührt, ganz tief, dort, wo ihn noch nie zuvor jemand angerührt hat. Es hat ihn in gewisser Weise geöffnet, und er hat geblutet. Diese Rinder gehören dir.«
    »Ich kann sie nicht annehmen.«
    »Vorsicht, damit Sie nicht niedergetrampelt werden, Ma’am!«, rief der Fahrer, der die Rinder aus dem Wagen ließ.
    Vorsichtig zogen Mason und McNally Hope zur Seite. Sie wehrte sich nicht länger, denn sie hatte die erste schwarze Kuh erkannt, die die Rampe herunterkam.
    »Sweetheart.«
    Die Kuh hob beim Klang der ihr bekannten Stimme den Kopf. Sie trottete langsam die Rampe herunter und stieß Hope mit ihrer breiten, feuchten Schnauze an, weil sie Körner von ihr haben wollte. Ihre Kälber folgten ihr, erwachsene und halb erwachsene, pechschwarze Rinder polterten die Rampe herunter und liefen auf die ihnen bekannte Weide, um das neue Gras zu fressen, das nach dem Winterregen auf dem Land gewachsen war.
    Der Wind folgte ihnen und fuhr ihnen durch ihr dichtes, glänzendes Fell.
    »Ich kann sie nicht annehmen«, sagte Hope noch einmal. Sie ballte die Hände zu Fäusten, damit sie nicht über Sweethearts kräftigen Körper rieben. »Diese Rinder haben Rio niemals gehört. Du hast sie von mir gekauft. Sie gehören dir.«
    McNally zerrte an der Krempe seines Hutes. »Ohne Rio hätte ich nicht einmal einen Pott, in den ich pinkeln, oder ein Fenster, aus dem ich ihn ausgießen kann.«
    Hope schloss die Augen, um die Angus-Rinder, die ihr so nahe waren, nicht sehen zu müssen. Die Zukunft des Sonnentales war nach Hause gekommen.
    »Rio war fünfzehn, als er Wasser für mich fand«, erzählte McNally weiter. »Ich habe ihm drei Angus-Färsen gegeben und ihm erlaubt, meinen besten Bullen zu nutzen. Er ist nie zurückgekommen, um die Rinder oder ihre Kälber zu holen, erst in diesem Jahr.«
    Hope stieß ein leises, protestierendes Geräusch aus.
    McNally erzählte weiter. »Als die Zeit kam, um die Rinder, die Rio gehörten, aus der Herde auszusortieren, haben wir beide entschieden, dass diese Rinder hier in gewisser Weise seinen Namen trugen. Und wenn du jetzt nicht einverstanden bist, dann musst du das mit Rio ausmachen. Ich werde mich seiner Entscheidung nicht widersetzen.«
    Ohne es zu wollen, hob Hope die Hand und rieb über Sweethearts warmes Fell. Sie öffnete die Augen und sah, wie sich ihre Finger in das dichte, weiche Fell des breiten Rückens der Kuh gruben.
    »Diese Rinder gehören Rio«, erklärte sie mit belegter Stimme, »so lange das Wasser fließt.«
    »Hier ist noch ein Neuling«, meinte McNally und ging zum hinteren Teil seines Wagens. »Ich würde vorschlagen, dass du ihn in den Schuppen stellst, aber das ist natürlich deine Entscheidung.«
    Hope und Mason folgten McNally zu dem Wagen. Er öffnete die hintere Tür und zog eine kräftige Rampe heraus.
    Mit schwerfälliger Anmut kam ein massiver schwarzer Bulle aus dem Wagen. Jede seiner Bewegungen zeugte von der hervorragenden Zucht dieses Tieres. Obwohl der Bulle jeden Menschen in seiner Nähe hätte überwältigen können, blieb er am Fuß der Rampe stehen und wartete auf McNallys Signal. Als McNally leise mit ihm sprach, beobachtete ihn der Bulle mit ruhigen, dunklen Augen.
    »Nein.« Hope stieß ein ersticktes Geräusch aus. »Der Bulle ist mehr wert als meine ganze Angus-Herde zusammen. Ich kann ihn nicht nehmen.«
    »Möchtest du, dass ich Rio sagen muss, ich hätte in deinem Schuppen keinen Platz für diesen Bullen finden können?«, fragte McNally sie.
    »Ja. Nein.« Hopes Stimme brach vor Verzweiflung, die sich wie Eis in ihrem Inneren ausbreitete und sie erstarren ließ. »Verdammt, Rio«, rief sie, »ich habe nicht gewollt, dass du dich meinetwegen schuldig fühlen sollst!«
    Sie wandte sich um und lief in das Haus, und die Haustür schlug laut hinter ihr zu.
    Mason und McNally warfen einander einen wissenden Blick zu.
    Dann führten sie Rios Bullen in sein neues Heim im Sonnental.

28
    Ehe die Dämmerung des nächsten Morgens anbrach, lag Hope in ihrem Bett und die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum. Durch das offene Fenster trug der Wind den Geruch und die Geräusche der neu angekommenen Angus ins Zimmer. Die Düfte und Geräusche ihres
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