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Geheimes Verlangen

Geheimes Verlangen

Titel: Geheimes Verlangen
Autoren: C Redfern
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Vorstellung, dass man sich selbst treu bleiben soll. Bedingungslos, bis zum Letzen – dass man einfach tut, wozu man geboren ist. Sie drängt sich an ihn, spürt seinen Schwanz zwischen den Arschbacken. »Und was hast du vor?«, fragt sie.
    »… Was soll ich denn vorhaben?«
    »… Ich möchte nicht, dass du mich vergisst.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, sagt er. »Ich werde dich nie vergessen. Aber du darfst mich auch nicht vergessen.«
    Sie hat wegen der Party an diesem Abend ein Kleid angezogen. Er öffnet den Reißverschluss seiner Hose, schiebt ihr den Slip bis zu den Knien herunter, findet sofort ihre Möse und dringt in sie ein. Sie stößt einen spitzen Schrei aus, so überrascht ist sie, lacht über den Ausblick, der sich ihr bietet. Sie hält sich an der Mauer fest, während er sie stößt, schnappt bei jedem Stoß nach Luft. Er reibt sich sanft an ihren feuchten Schenkeln, dringt wieder und wieder mit heftigen Stößen in sie ein, stößt immer wieder unerbittlich zu. »Und wenn ich sterbe?«, murmelt sie. »Darf ich dich dann vergessen?«
    Er schüttelt den Kopf an ihrem Hals. Seine Arme halten ihre Schultern umklammert. Bei jedem Stoß spürt er ihr herrliches Gewölbe, so geschmeidig wie fette Milch, seine Eier in dem engen Hautsack. Nichts entgeht ihm: Er ist hellwach wie ein Seiltänzer – bis in die Haarspitzen -, zugleich fast taub, verrückt: nur noch Herz, Lunge, Magen, Schwanz, alles, was man zum Leben unbedingt braucht. »Und wenn ich jetzt aus dem Fenster stürze?«, sagt sie. »Darf ich dich dann unterwegs vergessen?«
    »Nein.« Seine Stöße heben sie auf die Zehenspitzen. Sie fängt an zu taumeln, gräbt ihre Finger in den Stein, überlegt, ob die Vertiefungen vielleicht genau diesen Sinn haben. »Und wenn ich Flügel bekomme und einfach wegfliege?«, will sie wissen. »Darf ich dich dann hier zurücklassen?«
    »Nein«, murmelt er. Er kann nicht mehr an sich halten. Es gibt kein Zurück mehr. Sie spürt, wie er noch tiefer in sie eindringt, wie sein Körper sich aufbäumt: ihre Wirbelsäule, ihr Hinterteil, alles drängt sich ihm entgegen; er soll nicht allein sein auf seinem Weg. Wie schön es wäre, mit ihm einfach wegzufliegen. Ihm zu offenbaren, dass sie in Wahrheit ein dämonischer Wasserspeier, ein gotisches Ungeheuer ist, und trotzdem von ihm zu hören: Ja. »Ich liebe dich«, sagt sie heiser, doch seine Konzentration gilt jetzt ganz ihrer unendlich elastischen Muschi, den Vögeln, die in ihm aufflattern, der Explosion, die sich tief in ihm ankündigt und tief in ihr zum Ausbruch kommt. Er sackt keuchend über ihr zusammen, hat kaum mehr die Kraft, seinen Schwanz in die Hose zurückzubefördern, ihr zerknittertes Kleid wieder in Ordnung zu bringen. Sie lehnt ihre Stirn an das Fenster, spürt zwischen den Beinen die Flüssigkeit. Die Scheibe ist vom Atem der beiden beschlagen. Sie wischt das Kondenswasser mit der Faust ab. Sie blickt durch die Scheibe auf die Stadt hinunter, in der sie ihr ganzes Leben verbracht hat. Durch diese Straßen ist sie schon gefahren, gegangen, als sie noch nicht einmal ahnte, dass es ihn überhaupt gibt. Doch jetzt kommt es ihr so vor, als ob es ihr nie mehr vergönnt sein wird, sich dort unten unbefangen zu bewegen, weil sie immer nur nach ihm Ausschau halten wird. Jetzt fragt sie sich, ob die Gebäude da unten für sie nun jemals noch etwas anderes sein können als Monumente, die sie stets nur an eines erinnern: ihn, ihren durch nichts aufzuhaltenden Geliebten. Nein, er gehört ihr nicht, wird ihr nicht vor allen anderen den Vorzug geben. Sie wird ihn verlieren. Die Frage lautet nicht: ob, nur wann. Sie ist lebendige Vergangenheit. Noch immer ist sie davon überzeugt, dass sie im Schatten seines Daseins gedeihen könnte. Nur dass er niemals seine volle Blüte erreichen kann, solange sie dort weilt, weil es ihm nicht gelingen wird, sich von dem Krebsgeschwür der Angst zu befreien, die ihm auf den Fersen ist. Um sich selbst zu retten, wird er sich eines Tages von ihr trennen. Die Frage lautet nicht, ob, nur: wann. Wieder sagt sie: »Ich liebe dich«, doch er hat den Kopf gehoben, weil er Stimmen hört, ist beiseite getreten, weil Schritte die Treppe hinaufkommen. Er hört schon seit längerem nicht mehr hin, wenn sie diese Worte sagt. Wenn es dir nicht ernst ist, sag es lieber gar nicht, hatte sie einmal zu ihm gesagt, und seither hatte er nicht nur selbst darauf verzichtet, die Worte auszusprechen, er hatte seither auch ihre Liebesbekundungen
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