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Geheimes Verlangen

Geheimes Verlangen

Titel: Geheimes Verlangen
Autoren: C Redfern
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Händen zu greifen, doch sie lässt sich dadurch nicht beirren. Sie lässt den Blick über seinen schlanken Rücken gleiten, die flach anliegenden Schulterblätter, die Wirbelsäule und die Rippen. Ein schönerer Rücken, als sie ihn sich vorgestellt hat, wohlgeformt und geschmeidig, alles in vollkommener Harmonie. Sie inspiziert mit Kennermiene jene Zonen, deren zärtliche Reizung ihn dazu bringen wird, nach Luft zu schnappen und sich zu winden. Sie weiß, wie sie jeden Muskel in seinem Körper dazu bringen kann, sich anzuspannen, weiß, wie sie ihm überirdische Freuden bereiten oder aber ihn quälen kann. Sie könnte den Daumen zwischen seine Beine schieben, seine Eier mit der glatten Oberfläche ihrer Fingernägel leicht berühren und ihn so dazu bringen, sich – wie von einem Stromschlag getroffen – aufzubäumen. Doch zunächst begnügt sie sich damit, seinen Rücken ganz harmlos auf beiden Seiten der Wirbelsäule sanft zu streicheln.
    Es dauert einen Wimpernschlag, bis er bemerkt, dass er berührt wird. Sein Körper spürt die Berührung, noch bevor sein Bewusstsein etwas davon weiß; er bekommt augenblicklich eine Gänsehaut. Ihre Finger streichen an seinen Seiten entlang, dann die Wirbelsäule hinunter, streifen wie Tänzer seine Hüften. Sie tanzen und kreisen so behände, dass er an Blätter denken muss, die sanft zu Boden segeln. Sie beschreibt Muster auf seinem Körper, weiß, dass er jede Bewegung ihrer Hände verfolgt und darin eine Botschaft oder eine Bedeutung zu lesen versucht. Sie fährt ihm mit den Fingern durch das Haar, folgt den Konturen seiner Ohren, wandert über seinen Hals. Als sie ihn an der Taille kitzelt, zuckt er zusammen und unterdrückt den Impuls, sich hin und her zu wälzen. Er verfolgt ebenso nervös wie reglos, wie ihre Finger über seine Pobacken gleiten. Doch weiter geht sie nicht. Sie spricht kein Wort, und allmählich begreift er, dass er keinen Grund zu Beunruhigung hat.
    Seine Gedanken wandern ziellos umher.
    Er denkt an Fische und an Silber. Er spürt den Strand, den Sand, den Ansturm und den Sog der Strömung. Er hört Gelächter in einer Sackgasse, das Geräusch von Weidenruten, die auf Leder schlagen, Vögel, deren Gesang ihn auf seinem Morgenspaziergang begleitet. Er hört Ketten über einen Holzboden schleifen, tosenden Applaus. Er sieht Räume, Wege, Plätze, Bäume, hört Worte, die er nie benutzt hat, gesprochen von Stimmen, die ihm fremd sind. In seinen Ohren erklingt harmonische Musik – Gitarren, Celli, Pianoklänge, Schlagzeug. Der Wind umfängt seinen Körper, zerzaust sein Haar, säuselt zwischen seinen Fingern hindurch. Morgens hatte er vom Ozean geträumt, die Wasseroberfläche war ein einziger zäher Teppich aus Tang. Der Tang war nicht zufällig da, er sollte ihm helfen, auf den Wellen zu gehen. Doch dann war er getaucht und hatte zum letzten Mal die Hitze der Sonne auf seinen glühenden Fußsohlen gespürt. Das salzige Wasser hatte in seinen Ohren gedröhnt – smaragdgrün, voller Blasen. Es war in seine Arme, seine Beine eingedrungen und hatte ihn abwärtsgezogen, aber er hatte keine Angst gespürt. Er hatte Verständnis empfunden, war sogar dankbar gewesen, denn zu ertrinken ist gewiss die beste und schönste, die verzeihlichste Art zu sterben …
    Als er die Augen öffnet, betrachtet sie ihn zärtlich. In dem Zimmer scheint es jetzt dunkler zu sein, die Jalousie stößt gegen den Fensterrahmen. Sie lächelt, und er lächelt zurück: Er fühlt sich wie ertrunken und wiederbelebt. Er setzt sich auf, umfasst ihre Handgelenke, presst ihre Hände auf die Matratze. Er küsst sie leidenschaftlich, zieht sie an sich. Er schiebt eine Hand unter ihren Pullover und ihren BH, umfasst ihre Brust. Er kommt sich brutal vor, weil er nur eines möchte: sie so hemmungslos wie möglich ficken. Er öffnet die Knöpfe ihrer Jeans, schiebt die Hose an ihren Beinen hinunter. Sie kichert heiser vor Vergnügen, ihre Knie berühren sich. Er zieht ihr das Höschen aus, so streng, als würde er ein Kind entkleiden. Er küsst ihren Bauch, ihr gekräuseltes Haar, saugt an den feuchten Ritzen ihrer Möse. Sie schmeckt wie eine Höhle, wie unterirdisches Wasser, wie Motten und Stalaktiten. Sein Körper krümmt sich, so haltlos verlangt es ihn danach, augenblicklich in sie einzudringen. Er fängt beinahe an zu knurren. Er schiebt seine Hose bis zu den Knien hinunter, drückt ihre Beine weiter auseinander. Er gleitet völlig mühelos in sie hinein, und das nach einem so langen
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