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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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anging, war Françoise zuständig. Ein geniales Duo, die beiden Enkel der Madame Duffy.
    » Wow !« tönte Alains Triumphgebrüll. »Wir haben es geschafft! Françoise, ich bin drinnen! Das Hacken hat sich gelohnt. Ich habe ihr System geknackt!« Das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren guckte ihrem großen Bruder über die Schulter. »Wahnsinn. Du bist ein Genie!« Seit mehreren Wochen hatte Alain Tage und Nächte fast ausschließlich damit verbracht, an seinem Computer zu sitzen und der zufällig entdeckten »Spur« nachzuhacken... Er war nämlich, eigentlich durch einen blöden Programmierfehler, aber das hatte er keinem verraten, auf etwas sehr Aufregendes gestoßen: einen unsichtbaren »Draht« in ein fremdes Computersystem. Nach und nach hatte sich herausgestellt, daß er eine kriminelle Organisation entdeckt hatte, die ganz offensichtlich europaweit mit gestohlenen Tieren handelte. Näheres war ihm aber bisher verborgen geblieben. Aber jetzt! Jetzt war es soweit! Endlich gab es Fakten! Endlich konnten sie handeln. Es war spannender als jeder Krimi im Fernsehen.
    »Das ist ihre gesamte Route. Da, Spanien, die Grenze nach Frankreich, an Sète vorbei, Marseille... nein, warte, sie biegt nach Norden, nach Orange..., sieh doch nur, eine Lieferung, die direkt an unserer Haustüre vorbeiführt!«
    »Orange, das ist ja fantastisch, noch näher geht’s gar nicht!« Auf diese Gelegenheit hatte er nur gewartet, va bien ! Nun wußten sie Bescheid. Diesen Gangstern würden sie es zeigen, unschuldige Tiere zu verschachern! »Ich verständige jetzt Jacques!« kündigte Alain triumphierend an. Françoise umarmte ihn. »Wahnsinn, dann kann die Sache also losgehen!«

    »Sieht nicht so aus, als wäre hier was los.« Das alte Gehöft sah verdammt verlassen aus.
    »Hallo, ist hier jemand?« Keine Antwort. »Wie ausgestorben.« Vater Ruhland war schon vor einiger Zeit hinter den brüchigen Mauern verschwunden. Durst und Hunger machten sich allmählich bemerkbar.
    »Na, hoffentlich sehen wir den jemals wieder«, murmelte Dora, hochrot im Gesicht und der Auflösung nahe.
    »Wir können ja eine Vermißtenanzeige aufgeben«, meinte Rica zu dem Fall.
    »Soll ich zaubern?« Verschwitzt, aber erstaunlich guter Laune tauchte der Vater hinter einer Ginsterhecke auf. »Da hinten«, erklärte er triumphierend, und man konnte es tatsächlich schon sehen, »da habt ihr unser Landhaus!« Die letzten paar hundert Meter wurden querfeldein und im Rekordtempo zurückgelegt, die letzten Kräfte mobil gemacht.
    Das Landhaus selbst war einem geschlossenen Dreikanthof aus heimischeren Gefilden gar nicht unähnlich. Eine übermannshohe Mauer trennte das Wohngebäude und den Innenhof von der Straße. Ein großes Holztor führte hinein. Das heißt, es würde hineinführen, wäre es nicht gerade und zum Leidwesen der glücklosen Besucher geschlossen gewesen.
    Die erste, die ihre Nerven endgültig wegwarf, war Rica. »Wenn ich jetzt nicht gleich etwas zum Trinken kriege, sterbe ich!« schrie sie und warf zuerst ihr Gepäck und dann sich selber auf den Boden.
    Doras weinerliches »O nein!« und ihr darauffolgendes Gelächter klangen auch schon leicht hysterisch. Sie war ebenfalls dem Zusammenbruch nahe. »Stellt euch nicht so an«, stöhnte der Vater, »wir sind alle mit den Nerven runter!« In seiner Not erinnerte er sich an seine frühen Jahre und die unüberbietbar praktische Erfindung der Räuberleiter, wenn es um das Überwinden von unvorhersehbaren Hindernissen ging. Tobias zum Mitmachen zu animieren war nicht weiter schwierig. Der war seit der Notbremsung durch nichts mehr zu erschüttern. Das hier war jedenfalls ein klarer Fall von Hausfriedensbruch... Na ja. Wer wagt, gewinnt. Vater und Sohn verschwanden über der Mauer.
    »Sagt mal, was macht ihr da eigentlich?« Dora lauschte. Aus dem Hofinneren war erst nichts zu hören, dann Vater Ruhland: »Ist da wer? Hallo, Hallo!«
    Die beiden weiblichen Ruhlands tauschten vielsagende Blicke aus. Sie waren vom Erfolg der Aktion nicht so ganz überzeugt.
    »Tief in die Augen schauen, nicht schielen!« schrie Tobias plötzlich.
    »Komm, die kreisen wir ein!« rief Vater mit Panik in der Stimme. Darauf folgte wildes Fluchen und Wehgeschrei. »Au, hau ab, du Scheißbiest!«
    »Was ist los?« kam es von draußen. »Au!« Ein weiterer Schmerzensschrei.
    »Sag mal, spinnt ihr da drinnen?« Doras anfängliche Angst mischte sich langsam mit Ärger über dieses kindische Getue. Währenddessen ging der Kampf im
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