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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
Autoren: Gisela Graichen
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Kreta gesunken. Das Objekt, das es nicht geben kann, wurde nach der benachbarten Insel benannt: Antikythera. Nach einem Jahrhundert Forschung entpuppten sich die geborgenen Rostklumpen als erster Computer unserer Welt mit einer technischen Raffinesse, die damals eigentlich kein Mensch beherrschen konnte. Schon die ersten Untersuchungen zeigten, dass der unmögliche Fund aus Zahnrädern und Zeiger besteht. Das ließ die Experten auf eine Uhr schließen. Doch die wurde erst mehr als tausend Jahre später im europäischen Mittelalter erfunden.
    Das feinmechanische Wunderwerk ist Produkt eines technischen, astronomischen und mathematisch-physikalischen Wissens, das danach wieder verlorenging: ein Kalendercomputer, eine analoge Rechenmaschine mit 30 Zahnrädern und epizyklischen Getriebezügen, die den elliptischen Verlauf der Planeten nachbildeten, und einem Differenzialgetriebe, das einen Sonnen- und einen Mondkalender synchronisierte – eine Getriebeart, wie sie in Westeuropa erst im 14. Jahrhundert «erfunden» wurde.

    Der Antikythera-Computer, geborgen aus einem 2000 Jahre alten Schiffswrack

Verlorenes Wissen
    Der Eurotunnel zwischen Calais und Dover gilt uns als technische Sensation. Seit 1753 hatte man immer wieder die Machbarkeit der epochalen Idee geprüft, war aber an technischen Problemen gescheitert. Erst vor gut zwanzig Jahren war es zum ersten Mal seit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 13   000 Jahren möglich, trockenen Fußes vom europäischen Festland nach Großbritannien zu gelangen. Von beiden Seiten hatte man die Röhren gleichzeitig vorangetrieben. Der als Wunderwerk der Ingenieurkunst gefeierte Durchstich erfolgte 1990. Die Planer hätten aus Geschichte lernen können. Auf der griechischen Insel Samos können sie ein 2500 Jahre altes Bauwerkstudieren, das der Geschichtsschreiber Herodot fasziniert als Weltwunder einstufte. Eines der genialsten Werke antiker Technik war bis zu seiner Entdeckung verschüttet und vergessen. Und auch danach brauchten die Wissenschaftler zwanzig Jahre, um ein altes Geheimnis zu entschlüsseln.
    Um die Stadt Samos auch bei einer Belagerung mit Trinkwasser zu versorgen, ließ Tyrann Polykrates eine Quelle außerhalb der stark befestigten Stadtmauer anzapfen und den Quellaustritt verbergen. Ein durch das Bergmassiv führender Tunnel leitete das Wasser im genau richtigen Gefälle in die Stadt. Die Stollen von über einem Kilometer Länge waren von beiden Enden gleichzeitig quer durch den Berg getrieben worden und trafen sich mitten im Fels. Wie hatten die Ingenieure das geschafft mit den Mitteln ihrer Zeit? Wie gelang ihnen das richtige Gefälle der Leitung, sodass das Quellwasser nach zweieinhalb Kilometern gleichmäßig in Samos ankam? Ausgräber Hermann Kienast vom Deutschen Archäologischen Institut Athen, selbst Architekt, ist voller Bewunderung für die antiken Kollegen: «Wir haben zwei Jahre gegraben und dann zwanzig Jahre gebraucht, um zu verstehen, wie es gemacht wurde.» Kienast vergleicht die «bis in unsere Tage unübertroffene Ingenieurleistung» mit der «Mondlandung heutiger Zeit». Die von Millionen Menschen angezweifelt wird. Und ob das verlorene Wissen einst von Noahs überlebenden Erben in unsere Welt gebracht wurde, werden wir wohl nie erfahren.
    Verschwörungstheorien setzen Gruppierungen und verschwiegene Bünde voraus, die gut organisiert im Geheimen ihre Ziele verfolgen – von angeblichen Mondlandungs- und Alienlügen der NASA (s. S.   319) bis zur Weltherrschaft, wie sie Freimaurer (s. S.   129), Illuminaten (s. S.   177) oder Skull and Bones (s. S.   33), dessen Mitglied John Kerry zurzeit als US-Außenminister um die Welt reist, vermeintlich anstreben. Von der einstigen Freimaurerloge Propaganda Due (P2, s. S.   77) und der katholischen Organisation Opus Dei (s. S.   53) ganz zu schweigen. Und ob die Gold- und Rosenkreuzer (s. S.   201) heutzutage tatsächlich nur Rituale in ägyptischen Gewändern vollziehen oder doch noch immer versuchen, Gold künstlichherzustellen, wissen nur sie selbst. Oder auch nicht? Weiß das gemeine Mitglied irgendeiner Organisation immer, welche Ziele der oberste «Gute Hirte» wirklich verfolgt? Natürlich nicht, mutmaßen die Verschwörungstheoretiker.
    Wirklichkeit und Legende sind nicht so einfach zu trennen. Geheimbünde, Orden – der Deutsche Orden existiert noch, ist aber kein Geheimbund –, Bruderschaften, rechte Burschenschaften, Sekten wie Scientology, Logen wie die der
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