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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
Autoren: Gisela Graichen
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geknüpft werden, daran ist nichts geheim, das geschieht in jedem Golf- oder Ruderclub. Deswegen sind es noch lange keine Geheimbünde.
    Doch das Spiel damit lockt. Und zuweilen stellen sich Geheimbünde wie die von Dan Brown beschriebene Prieuré de Sion nur als Produkt einer Verschwörungstheorie heraus, die uns die Existenz dieser angeblich tausend Jahre alten geheimen Gesellschaft «verkaufen» will (s. S.   95): «Die Prieuré de Sion, der Orden der Bruderschaft von Sion, wurde im Jahr 1099 gegründet und ist eine Geheimgesellschaft, die bis heute existiert.» . (Dan Brown, «Sakrileg»)

Ich bastele mir eine Verschwörungstheorie
    Wie bastelt man sich eine Verschwörungstheorie? Das ist nicht schwer. Man nehme ein paar bekannte historische Gestalten, die es nachweisbar gab, zum Beispiel Leonardo da Vinci (Freimaurer) oder Isaac Newton (der Freimaurer und vermutlich Rosenkreuzer war, aber kein Mitglied der Prieuré de Sion, genauso wenig wie da Vinci, weil es diese «Geheimgesellschaft» schlichtweg nie gab). Angeblich jahrhundertealte Dokumente werden «durch Zufall» gefunden, hier in der Pariser Nationalbibliothek unter der Bezeichnung «Dossiers Secrets», die eine Mitgliederliste erlauchter, berühmter Namen enthalten. Wer kann beurteilen, ob sie gefälscht ist, wer will und kann das nachrecherchieren? Dazu gebe man eine gehörige Prise an kleinen, profanen, nachprüfbaren Tatsachen (ein Pfarrer kommt plötzlich zu Reichtum, es gibt auffällig viele Marienbilder im Dorf), reiße Zitate anerkannter Zeitgenossen aus dem Zusammenhang, mische Wahrheit, Halbwahrheiten und Phantasie, sammele Indizien, die passen könnten, verbinde sie zu einer logisch scheinenden Kette und – wie im Fall der Prieuré – würze das Ganze endlich mit dem großen Geheimnis: Jesu Nachfahren leben. Dieses Wissen muss geschützt werden, durch einen Geheimbund selbstverständlich.
    Denken Sie sich eine Verschwörungstheorie aus, sammeln Sie Hinweise, die sich einfügen lassen, stellen Sie sie ins Netz. Sie werden sich wundern, wie viele Anhänger Sie bald in den einschlägigen Foren haben, wie das Beispiel «Apollo 18» zeigt.
    Das Faszinosum dieser geheimen Gesellschaften, wie es sich auch in den Millionenauflagen des amerikanischen Erfolgsautors Dan Brown zeigt, ist ungebrochen. Alles Verborgene, Ungeklärte, Zweifelhafte zieht magisch an. Es entspricht dem menschlichen Wesen, «dazugehören» zu wollen, zu der Elite der «Wissenden». Wir spüren, es muss mehr geben, als unsere Schulweisheit uns lehrt, wir ahnen, dass jenseits von Logik und Vernunft Unbekanntes, Diffuses, Rätselhaftes zwischen Erde und Himmel lauert. Fantasy undMystery haben Hochkonjunktur. Auch die Aliens boomen. Zahllose Filme, Computerspiele und Serien wie «Stargate» begeistern und fesseln ein Millionenpublikum weltweit, verbinden uns mit außerirdischen Lebensformen, deren Spuren wir angeblich auf unserer Erde finden. Im Fokus stehen die ägyptischen Pyramiden, gern auch in Verbindung mit ägyptischen Mysterien wie dem Isis-Kult. Denn Geheimbünde sind keine Erfindung der Neuzeit. So scheint es ob dieser Massenbeschallung nicht verwunderlich, dass aktuell in unseren Großstädten geheime Isis-Zirkel entstehen – in Rom, in Köln, in Berlin.

Metamorphosen
    Der Kitzel reizt, nach verschwiegenen Initiationsriten in einen konspirativen Bund aufgenommen zu werden, vereinigt durch das Gelübde des Schweigens und des Gehorsams. Auch in der Antike gab es geheime Gesellschaften, die im Verborgenen ihre Rituale feierten und Weihungen vollzogen. Die Riten sind immer geheim, eben ein Mysterium. Der Myste erfährt durch die Einweihung eine Hilfe zur Selbstverwandlung, zur Umwandlung des Ichs in ein besseres, letztlich immer vollkommeneres Wesen. Nicht zufällig sprechen Mozarts «Zauberflöte» und die amerikanische Erklärung der Menschenrechte vom «Menschenglück» . (the pursuit of happiness). Beide sind mit freimaurerischem Hintergrund verfasst. Nur die Mysteriengemeinschaft verfügt über Mittel und Wege zum Heil im Jetzt, zur Erlösung auch nach dem Tod und zum Weg der Wahrheit. Nur der Eingeweihte kann dieses Heils teilhaftig werden. In der Bewahrung uralten geheimen Wissens spielen vertrauliche Passwörter und Parolen, rätselhafte Formeln und Klopfzeichen, verstohlene Signale und dem Außenstehenden unerklärliche Gesten, Symbole und dunkle Andeutungeneine Rolle, «die in den Logen umso sorgfältiger überliefert und beachtet werden, als niemand ihre
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