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Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition)

Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition)

Titel: Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition)
Autoren: Gerald Hörhan
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seid nie genug unter Druck gewesen, um euch an der Nachfrage des Arbeitsmarktes zu orientieren.
    Selbstverwirklichung ist, euch zu fragen, was die Welt braucht und was davon ihr bieten könnt.
    Ihr lasst euch von den vermeintlichen Sicherheiten des Sozialstaates darüber hinwegtäuschen, dass den Arbeitsmarkt die Wirtschaft bildet und die Wirtschaft ein Dschungel ist. In diesem Dschungel geht es ums Überleben. Einen Schimpansen, der dort verträumt die Orchideen studiert, statt sich dem Lebenskampf zu stellen, frisst der Leopard.

eins
Die Welt, in der ihr lebt
    Eure Illusionen über eure Zukunft haben verhindert, dass ihr in der Welt, in der ihr lebt, ankommt. In dieser Welt ist nichts mehr so, wie es für eure Eltern war. Um in dieser Welt erfolgreich sein zu können, müsst ihr ein paar Fakten akzeptieren.
    Erstens. Das gesamte westliche Wirtschaftssystem ist praktisch pleite. Amerika ist überschuldet und Europa erst recht. Die Hälfte der europäischen Staaten steht vor dem unmittelbaren Bankrott. Griechenland, Portugal, Spanien, Italien, Belgien, Zypern und womöglich sogar Frankreich und England. Niemand tut etwas gegen die Pleite Europas. Die Verwaltung bleibt aufgebläht und lahm. Bürokratie und Überregulierung verschlingen Milliarden. Die noch halbwegs gesunden Staaten können die europäische Abwärtsspirale nicht aufhalten. Sie sind selbst nicht so gesund, wie sie aussehen. Bei der Berechnung ihrer Staatsschulden übersehen sie gerne Kleinigkeiten wie zukünftige Pensionsverpflichtungen, die Verschuldungen von Ländern und Gemeinden oder Haftungen für Eisenbahnen, Krankenhäuser und ehemalige Staatsbanken. Lägen alle Schulden auf dem Tisch, könnten sich selbst die Mathematikmuffel unter euch ausrechnen, dass den gemütlicheren Teil der europäischen Nachkriegsgeschichte eure Eltern konsumiert haben.
    Wenn ihr nicht sehr rasch etwas daran ändert, kommt zuerst ein Absturz mit Tränen und dann, mit etwas Glück, der Wiederaufbau mit Blut und Schweiß. Anschließend seid ihr reif für die Rente, die ihr dann trotzdem nicht mehr bekommt.
    Zweitens. Europa enteignet euch schleichend über die Inflation. Amerika hat sich schon immer zur Inflation als Mittel gegen die Schuldenkrise bekannt. Der amerikanische Zentralbankchef Ben Bernanke hat bereits angekündigt, notfalls so lange Dollars drucken und von Helikoptern über Amerika abwerfen zu lassen, bis die Wirtschaft wieder wächst. In Europa ist die Tendenz die gleiche.
    Den Reichen ist die Inflation egal. Ihr Vermögen besteht in realen Anlagen wie Immobilien oder Firmenanteilen. Den Armen ist die Inflation ebenfalls egal. Sie haben nichts, was sie verlieren können. Die Mittelschicht und euch erwischt die Geldentwertung voll. Der Mittelschicht nimmt sie einen Teil ihrer Sparguthaben, die auf der Bank weniger wert werden. Euch nimmt sie einen Teil eurer Zukunft, weil ihr für euer Geld weniger bekommen werdet. Nicht nur weniger Entertainment, angesagte Klamotten und schicke Mobiltelefone, sondern auch weniger Gesundheit, weniger Sicherheit und weniger Bildung für eure Kinder. Denn der Staat kann diese Dinge bald nicht mehr bezahlen. Wenn ihr in Zukunft gute medizinische Behandlung wollt und für eure Kinder Schulen ohne Metalldetektoren, werdet ihr cash dafür bezahlen müssen. Die Mittel dafür frisst euch die Inflation weg.
    Drittens. Die europäische Solidarität geht zu Ende. Die rechten Populisten, die jetzt überall in Mode kommen, machen Schluss damit. Finnland und die Niederlande geben mit Geert Wilders und Timo Soini den Trend vor. In Österreich steigt Heinz-Christian Strache auf. Ihr simples Rezept zieht immer besser: Kein Geld für Pleitestaaten und keine Moscheen für ihr Land. Das Ganze garniert mit ein bisschen Jagd auf Banker und Leistungsträger sowie Wahlgeschenke für die Alten.
    Ausgerechnet ihr macht die Populisten stark. In Österreich wählt bereits jeder Zweite unter dreißig eine Rechtspartei. Ihr fallt auf deren platte Sprüche herein, weil ihr eben die ökonomischen und politischen Zusammenhänge nicht kapiert und zu faul oder zu frustriert seid, um euch damit auseinanderzusetzen. Dabei ist es ziemlich einfach: Die EU müsste in Ländern wie Griechenland viel konsequenter eingreifen. Wenn sie solche Länder im Stich lässt, ist das Projekt Europa tot. Mit den Migranten solltet ihr euch lieber solidarisieren, als euch gegen sie ausspielen zu lassen. Sie sitzen mit euch im selben Boot. Ihr werdet ihre Hilfe und ihre Tatkraft
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