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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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dich?“
    „Ja, gerne. Ich habe schon mit ein paar Polizisten geredet.“
    „Wollen wir uns nicht setzen?“ Er wartete, bis Zackary auf einem Sessel Platz genommen und sich eine weitere Zigarette angezündet hatte. „Gibt es Neuigkeiten über Nicks Befinden?“
    „Er wird gerade operiert. Mehr wissen wir nicht.“
    „Könnt ihr mir die drei Typen beschreiben?“
    „Sie trugen schwarze Strumpfmasken“, begann Zackary. „Einer der drei trug eine Uniformjacke.“
    Rachel fasste Zackarys Hand. „Der Typ, der auf Nick schoss, war nicht sehr groß. Schwarze Haare, braune Augen. Er hatte eine auffällige Narbe am linken Handgelenk.“
    „Was ist mit den beiden anderen?“
    „Der eine kicherte immer so merkwürdig“, erinnerte sich Zackary. „Ein hagerer, drahtiger Typ.“
    „Ich konnte ihn nicht so genau sehen“, warf Rachel ein. „Er hatte helles Haar. Strohblond, glaube ich. Die Waffen machten ihn nervös. Er schwitzte.“
    „Wie sieht es mit dem Alter aus?“
    „Schwer zu schätzen.“ Sie warf einen Blick auf Zackary. „Jung. Anfang zwanzig?“
    „ Ja, in etwa. Wie stehen die Chancen, dass sie geschnappt werden?“
    „Jetzt bereits besser als vorher.“ Alex schloss sein Notizbuch. „Ich will euch nichts vormachen, es wird schwierig sein. Aber vielleicht haben sie ja Fingerabdrücke hinterlassen, die in der Kartei sind. Aber wir werden an dem Fall arbeiten. Ich werde an dem Fall arbeiten“, verbesserte er. „Denn ich habe schließlich ein ganz besonderes Interesse daran, dass das aufgeklärt wird.“
    Zackary sah auf Rachel. „Kann ich mir vorstellen.“
    „Nicht nur wegen ihr“, warf Alex ein. „Mir geht es auch um den Jungen. Ich will beweisen, dass unser System funktioniert.“
    „Mr. Muldoon?“ Eine etwa fünfzigjährige Frau in einem grünen Kittel erschien im Raum. Als Zackary losging, gab sie ihm ein Zeichen, stehen zu bleiben. „Ich bin Dr. Markowitz. Ich habe Ihren Bruder operiert.“
    „Wie ... wie geht es ihm?“
    „Er ist ziemlich robust.“ Sie setzte sich auf die Stuhllehne, um ein wenig zu entspannen. „Wollen Sie alle technischen Details hören, oder soll ich zur Sache kommen?“
    „Geradeheraus.“
    „Es steht kritisch. Aber er hat großes Glück gehabt. Die Kugel hat sein Herz nur sehr knapp verfehlt. Die Chancen, dass er durchkommt, schätze ich zurzeit auf etwa fünfundsiebzig Prozent ein. Mit etwas Glück und dank seiner guten Kondition wird er in etwa vierundzwanzig Stunden über den Berg sein.“
    „Heißt das, dass er wieder auf die Beine kommt?“
    „Ich arbeite ungern so lange und hart an einem Patienten, um ihn dann zu verlieren, Mr. Muldoon.Aber wir behalten ihn vorläufig auf der Intensivstation.“
    „Darf ich ihn sehen?“
    „Ich werde Sie verständigen lassen, wenn er aus der Narkose aufwacht.“ Sie gähnte und wurde sich dabei klar, dass sie bereits den zweiten Sonnenaufgang in einem Operationssaal verbracht hatte. „Wollen Sie nicht lieber nach Hause gehen und sich ein paar Stunden ausruhen?“
    „Nein, danke.“
    Sie rieb sich die Augen und lächelte. „Er ist ein gut aussehender junger Mann, Mr. Muldoon. Ich freue mich, bald mit ihm ein Schwätzchen halten zu können.“ Sie warf einen Blick auf Alex. „Polizist?“
    „Ja, Ma’am.“
    „Ich erkenne euch sogar von weitem“, erklärte sie und ging.

12. KAPITEL
    D er Schmerz wurde nur noch von dem Schwindelgefühl übertroffen. Jedes Mal, wenn er aus der Bewusstlosigkeit auftauchen wollte, fühlte er es, bevor er wieder in diesen dämmrigen Kokon zurückgezogen wurde. Er wollte etwas sagen, aber die Worte ließen sich nicht in seinem Kopf formen, schienen so sinnlos und unzusammenhängend zu sein.
    Ein unablässiges Biepen drang an sein Ohr, ein penetrantes Geräusch, das er nicht als seinen eigenen Herzschlag erkennen konnte. Aber da waren auch Stimmen, leise, ein Murmeln nur, und manchmal fühlte er den Druck einer Hand, so als hielte jemand seine. Aber er hatte nicht die Energie, um sich ein klares Bild zu verschaffen. Die Müdigkeit überwältigte ihn immer wieder.
    Er hatte geträumt. Geträumt, er wäre auf See, in einem Hurrikan. Er sprang von Deck und fiel, aber er schlug nie auf. Er schwebte einfach nur im luftleeren Raum.
    Da waren auch noch andere Träume gewesen. Gesichter, schemenhaft. Zack hinter ihm an einem Flipper. Cash mit einer Zigarette an einem Bartresen lehnend. Rachel, wunderschön, wie sie ihn in einem hellerleuchteten Raum anlächelte. Rio, der am Herd stand und
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