Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geflüster auf Burg Schreckenstein

Geflüster auf Burg Schreckenstein

Titel: Geflüster auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
ich?“
    „Bei mir“, antwortete sie sanft. „Kennst du mich denn nicht mehr? Ich bin Beatrix.“
    „Und wo ist die Horn?“ fragte sie.
    Wild rollte er die Augen. „Sie war da! Grad eben. Fuchsteufelswild hat sie mich aus deinem Bett geschubst.“
    Isabella schmollte. „Jetzt bin ich aber beleidigt. Ich dachte, du schnarchst so süß, weil du von mir träumst…“
    Hier schlug das Gelächter über ihnen zusammen.
    „Ich kann nicht mehr!“ Ankes dunkle Stimme überschlug sich.
    „Wie schön, daß es regnet“, meinte Ingrid, „sonst hätten wir am Ufer fünferlei Seegeflüster…“
    „Genau!“ fiel ihr Sophie ins Wort. „Zusammen ist es doch viel lustiger.“ Und sie trank ihren Becher mit Bouillon leer.
    Ottokar folgte ihrem Beispiel. „Es lebe unser eigenes Gasthaus!“
    „Ab sofort ist das auch unser Gasthaus!“ korrigierte ihn Ingrid. „Wie nennen wir’s denn?“
    „Bei Paule! Bei Paule!“ wiederholten alle in bester Laune.
    Unvermittelt schaute Ottokar auf seine Uhr. „Polizeistunde!“ sagte er. Als die Gäste murrten, griff er nach dem Elektrokochtopf. „Moment! Vor der Heimfahrt spendiert euch der Wirt noch eine Runde heiße Bouillon. Ich hol’ nur rasch Wasser. Andi, komm mit, und besorg’ fünf Regenpelerinen.“
    Gemeinsam zogen die beiden Ritter an der schweren, eisenbeschlagenen Tür.
    „Was waren denn da für Komiker zugange?“ fragte Klaus, der ihnen zusah. Der schmale Treppenschacht war von unten bis oben mit Autoreifen blockiert.
    „Bea!“ entfuhr es Ingrid.
    „Zu schwer“, widersprach Andi, der vergeblich versuchte, einen Reifen aus dem Stapel herauszuziehen. „Die Winterreifen aus der Lehrergarage. Mit Felgen!“
    „Das geht nur, wenn man von oben abräumt“, meinte Ottokar. „Einer muß raus.“
    „Wie denn?“ Amanda lachte.
    Da stemmten sich die Ritter schon zu viert gegen die Wand neben Paules Kasten. Sie war hier aus einem Stück und steckte auf einer Achse. Schob man die rechte Hälfte hinaus, schwenkte die linke herein.
    „Der alte Weg zum Fluchtstollen“, erklärte Ottokar den Mädchen, „und zum Burgfried.“
    „Moment!“ rief Andi. „Es kommt schon jemand.“
    Keuchend, aber zügig räumte jemand die Autoreifen weg. Zuerst wurden zwei Hände, dann ein Kopf sichtbar.
    „Mensch, Dampfwalze! Gut, daß du kommst.“
    „Ist Bea bei euch?“ fragte der Muskelprotz.
    „Nein. Wieso?“
    Dampfwalze schilderte seine Begegnung mit dem rabiaten Wuschelkopf und trug dabei jedes einzelne Rad die Treppe hinauf. Erst bei den letzten vier konnte Andi drüberklettern und ihm helfen.
    „War mein Fehler!“ bekannte das Kraftgebirge vor den Mädchen. „Ich hätt ’ ihr nachgehen sollen. Aber ich war sicher, daß sie zu meinem Freund Florian will, und bin ganz entspannt auf mein Zimmer, weil ich ihr so schön Bescheid gesagt hatte. Jetzt bin ich dann auf einmal unruhig geworden und hab’ gedacht, ich muß doch mal nachsehen…“
    Mit vereinten Kräften brachten die elf die zwanzig Autoräder in die Lehrergarage zurück.
    „War sie wohl doch nicht!“ keuchte Anke.
    „Im Zorn hat die Kräfte…“, meinte Sophie.
    „Aha! Ihr Schlitten ist fort!“ Dampfwalze lachte. „Dann dürfte sie noch unterwegs sein. Ohne Luft ist das doch ein ganz schönes Stück. Die Pumpe hab’ ich, und der Radstall ist abgeschlossen.“
    Es regnete noch immer. Im Durchgang warteten sie auf Andi mit der Pelerinen. Die Bouillon war vergessen.
    Dampfwalze räusperte sich. „Ich will niemand verdächtigen, aber so vor einer Stunde standen die Minis enorm streichsüchtig rum…“
    Ottokar schüttelte den Kopf. „Das ist kein Ritterstreich.“
    „Überhaupt nicht lustig“, fügte Klaus hinzu.
    Bei der Dunkelheit im nassen Gras mehr rutschend als gehend, kamen sie den Hang herunter. Auf dem Bootssteg schaltete Dampfwalze seine Taschenlampe ein.
    Mehrstimmiger Aufschrei: „Das Elektroboot ist weg!“
    „Also doch Bea! Wie ich gesagt habe“, schimpfte Ingrid.
    „Die Kanaille!“ zischte Amanda.
    Dampfwalze hörte nicht hin. Ganz auf Spurensuche konzentriert, öffnete er die Tür des Bootshauses und leuchtete hinein. „Seht euch das an!“
    Sämtliche Schreckensteiner Ruderboote lagen randvoll im Wasser.
    „Also doch nicht Bea“, vermutete Isabella.
    „Doch Bea!“ widersprach ihr Andi. „Das Wasser ist hier keinen Meter tief. Wenn du dich reinstellst, kannst du die Boote aufschaukeln, bis es auf einer Seite reinschwappt.“
    „Diese Kanaille!“ wiederholte Amanda.
    „Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher