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Geflüster auf Burg Schreckenstein

Geflüster auf Burg Schreckenstein

Titel: Geflüster auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Florian den Kopf, schaute aber offenbar nicht grüblerisch genug drein.
    „Er weiß was! Ich seh’s ihm an“, befand Ottokar. „Los, sag schon!“
    „Damit ihr mich auslachen könnt“, wehrte Florian ab.
    „Quatsch nicht!“ fuhr Mücke dazwischen. „Die Gemeinschaft braucht dringend eine Idee gegen das ständige Zweiergeflüster…“
    Klaus fiel dem Chefredakteur ins Wort. „Nicht nur Räder nach Rosenfels bringen, auch was für die Burg tun…“ Ottokar beugte sich vor. „Nun sag schon, was du weißt. Geschwindelt wird hier nicht. Also, was ist…?“
    „Ist es gruselig?“ fragte Ottokar.
    Florian wiegte den Kopf hin und her.
    „Ist es lustig?“ wollte Andi wissen.
    „Hoffentlich!“ antwortete der Bedrängte, in sein Schicksal ergeben. „Für die Betroffene wohl weniger.“
    Zufrieden klatschte Dampfwalze in die Hände. „Was hab’ ich gesagt? Mein Freund…“
    „Halt die Luft an. Laß ihn erzählen!“ fauchte Mücke. Tief atmete Florian durch und hoffte insgeheim, seine Idee möge keine Zustimmung finden. „Wenn ihr meint… Also…“ – Er schaute auf seine Uhr. In fünfzehn Minuten mußte er zur Arbeitsstunde auf seinem Platz sitzen. – „Ja, also… ein typischer Schreckenstein-Streich wird das nicht, aber es entspricht dem Auftrag.“
    Überflüssige Stühle wurden weggeschoben, die Großen steckten die Köpfe zusammen, es wurde still im Saal. Die Minis und alle andern lauschten vergeblich.

    Vom Ritterrat in die Folterkammer eingeladen zu werden, war eine Ehre, die – um es mit Andis Wort zu umschreiben nur einer Gipfelerscheinung zuteil wurde. Insofern gehörten auch Ingrid, Sophie und Anke in diese Kategorie, denn sie waren als genaue Kennerinnen von Beas Schwachstellen ebenfalls anwesend und sehr nützlich. Das Elektroboot lag, von Pummel und Eugen bewacht, unter einem scharfen Licht am Steg.
    Hans-Jürgen, wie immer mit Notizen befaßt, las den erarbeiteten Ablauf vor.
    „Ein Megaprogramm!“ stellte Ingrid fest und lächelte, als sei sie stolz auf Florian.
    Dampfwalze, der neben seinem neuen Freund auf der Streckbank saß, tönte gar wie ein Onkel. „Was hab’ ich euch gesagt…?“
    Mücke kam zur Sache. „Morgen nach dem Mittagessen startest du.“
    Florian nickte.
    „Mit dem Rad oder mit dem Bus?“
    „Ich werde abgeholt.“
    „Und wann bist du zurück?“ fragte der Schulkapitän. Er mußte den Rex verständigen.
    „Ich hoffe zum Abendessen. Garantieren kann ich’s nicht. Ist ja ziemlich weit…“
    „Und hast du dann schon…?“ Weiter kam Sophie nicht.
    „…wenn’s klappt, alles dabei.“ Ein bißchen mulmig fühlte sich Florian jetzt doch. Was hatte er sich da aufgeladen! Was war, wenn die Tante sich weigerte? Oder wenn sonst etwas danebenging? Er mußte sich absichern. Jetzt. Vor allen.
    „Ich bin zwar erst kurz hier“, begann er, „aber soviel weiß ich schon: Ein richtiger Schreckensteiner Streich ist das nicht. Eher eine Gefälligkeit. Rosenfels will eine Gruselkiste – wir liefern den Rahmen, die Technik und die Gänsehaut. Mehr nicht. Damit das klar ist: Der Umgang mit Beatrix bleibt eure Sache. Wir fassen sie nicht an…“
    „Sehr gut formuliert!“ lobte Mücke.
    „So sei es denn, daß es so sei!“ sagte Ingrid.
    „Na also!“ meinte Ottokar. „Wird schon klappen. Du begibst dich auf die Reise, und wir basteln inzwischen am elektrischen Grusel . Wahrscheinlich muß ich morgen nach Neustadt…“
    „ Psycho-elektro-phono-Paulo !“ alberte Klaus treffend.
    Ingrid sah ihren Bruder an, und beide sagten strahlend: „Das wird ein Denkzettel fürs Leben!“

    Pünktlich und bereits gewendet stand der Wagen an der Abzweigung. Sie kamen zu zweit.
    „Das ist Ottokar“, stellte Florian vor. „Und sie ist Agathe. Ich hab’ dir ja schon von ihr erzählt.“
    Ottokar nickte. „Sie leiten die Pension von seiner HellsehTante , sind schon über zwanzig und Florians Vertraute!“
    „So so …“, sagte Agathe.
    Florian weihte sie in das Vorhaben ein.
    Sie staunte. „So, so… Wie seid ihr denn darauf gekommen?“
    „Nach dem Quarantäne-Streich war das doch naheliegend“, meinte Florian.
    In Neustadt setzten sie Ottokar ab. Er würde für den Rückweg den Omnibus nehmen. Florian und Agathe fuhren weiter — ohne bei Florians Eltern oder bei seinem Freund Jens vorbeizuschauen. Zehn Kilometer vor dem Ziel bog Agathe von der Hauptstraße in den Grenzwald ab.
    Florian überkamen Zweifel. „Wie ist sie heute?“ fragte er.
    „Sehr munter!“
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