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Gefangene der Liebe

Gefangene der Liebe

Titel: Gefangene der Liebe
Autoren: Sandra Marton
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sie vor dem Kartell, weil die Drogen, die sie hatte schmuggeln sollen, nicht an ihrem Zielort angekommen waren. Oder sie besaß die Drogen selbst und wollte das Geschäft ohne Mittelsmänner machen. Über beide Möglichkeiten wären die Drogenbarone nicht glücklich. Denn den Mittelsmann zu übergehen gehörte nicht zu ihren Methoden und widersprach ihrem Stil.
    Eine Frau auf der Flucht vor ihrem Verlobten oder Killern hätte den ersten Flug nach Hause genommen.
    Eine Frau jedoch, die mit gestohlenem Kokain unterwegs war, würde versuchen, ihre Verfolger abzuschütteln – beispielsweise indem sie in die Berge fuhr.
    Mia hatte zwar behauptet, die kürzeste Route nehmen zu wollen, doch vermutlich hatte sie gelogen. Das hätte Matthew an ihrer Stelle nämlich auch getan.
    Also hörte er auf seinen Instinkt und nahm die längste Strecke nach Bogotá.
    Trotz des schlechten Zustands der Straße kam er gut voran, da so gut wie kein Verkehr herrschte. Aus Cartagena hatte er sich eine Thermoskanne Kaffee und einige belegte Brote mitgenommen. Bei Einbruch der Dunkelheit hielt Matthew am Straßenrand und aß zu Abend. Er war müde, aber da Mia bereits einen erheblichen Vorsprung hatte, musste er sich beeilen.
    In jeder Stadt fragte er an Tankstellen und Restaurants, ob jemand Mias Wagen gesehen habe, und zeigte ihr Foto herum. Aber niemand hatte sie gesehen. Zwei Stunden vor Tagesanbruch fuhr er den Geländewagen in ein Dickicht, wobei er die Fenster geschlossen hielt. Als er sicher war, dass man den Wagen von der Straße nicht mehr erkannte, stellte er die Klimaanlage an, legte sich seine Neun-Millimeter-Automatik, die er immer bei sich trug, auf den Schoß und schlief ein.
    Bei Sonnenaufgang machte er sich wieder auf den Weg, kamkurz darauf in eine Stadt und fuhr langsam ihre Straßen ab.
    Plötzlich entdeckte er Mias Mietwagen vor einem Hotel, das schon bessere Tage gesehen hatte.
    Er stellte den Wagen auf dem behelfsmäßigen Parkplatz ab, ging zur Rezeption und drückte auf die Klingel. Eine Minute später tauchte ein unausgeschlafener Typ mit halb aufgeknöpftem Hemd und ungekämmtem Haar auf.
    â€žWünscht der Herr ein Zimmer?“
    Matthew lächelte freundlich und behauptete, bereits eines zu haben. Dann legte er Mias Foto auf den Tresen und sagte, seine Freundin sei vor ihm eingetroffen. Dummerweise habe er die Zimmernummer vergessen, und jetzt wollte er sie überraschen.
    Der Mann sah ihn nur starr an.
    Ohne ein weiteres Wort legte Matthew einige Banknoten auf den Tresen, die der Portier schnell einsteckte, bevor er ihm einen Zimmerschlüssel mit der Nummer 204 reichte.
    Nachdem Matthew die Treppe hochgegangen war, durchquerte er einen langen, kaum beleuchteten Korridor und stand schließlich vor der richtigen Tür, an der er vorsichtshalber erst mal lauschte. Nichts rührte sich.
    Langsam steckte er den Schlüssel ins Schlüsselloch, drehte ihn herum und öffnete lautlos die Tür.
    Keine Spur von Mia, aber Matthew entdeckte die Utensilien einer Frau: eine Handtasche, einen Koffer und einige Kleidungsstücke auf dem Bett.
    Ihr Duft hing in der Luft. Ein Duft, der ihm schon in ihrem Zimmer in Hamiltons Villa aufgefallen war. Eine leichte feminine Note, die er mit einer Wiese weißer Blumen verband, die sich bis zu einem hellblauen Horizont erstreckte.
    Sehr leise schloss Matthew die Tür hinter sich.
    Im Koffer lagen lediglich zwei T-Shirts, an denen noch das Preisschild baumelte, eine weiße Baumwollhose und weiße Baumwoll-Dessous. Kein Kokain.
    Ob Hamilton sie am liebsten in weißer Wäsche sah? Oder wollte Mia, dass er sie so sah?
    Matthew verzog das Gesicht.
    Gehörte sie ihm, trüge sie Seidenwäsche – in hellen Rosatönen oder elfenbeinfarben. Das passte zu ihrem kaffeebraunen Haar und den dunklen Augen. G-Strings würden ihre Hüften betonen. Und beim BH würde er darauf achten, dass er die Brüste umschmeichelte und sie hervorhob. Auch ein durchsichtiger BH wäre sexy, wegen der Brustspitzen, die sich darunter abzeichneten.
    Bei dieser Vorstellung reagierte Matthews Körper sofort.
    Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Erotische Fantasien über eine Frau, die weggelaufen war und deren Verlobter nicht wusste, ob sie überhaupt noch lebte. Zwar konnte er diesen arroganten Hamilton nicht leiden, doch so etwas verdiente selbst der nicht.
    Matthew riss sich zusammen, suchte schnell
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