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Gefangene der Liebe

Gefangene der Liebe

Titel: Gefangene der Liebe
Autoren: Sandra Marton
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verloren hatte.
    Vor Jahren war er schon einmal hier gewesen und hatte sich geschworen, nie mehr zurückzukehren. Doch das musste in einem anderen Leben gewesen sein – so jedenfalls kam es ihm vor.
    Auch damals hatte er in diesem Café gesessen, am gleichen Tisch, vermutlich sogar auf demselben Stuhl, mit dem Rücken zur Wand. Den aufmerksamen Blick auf den belebten Platz gerichtet, um sofort gewarnt zu sein, falls Probleme auftauchten.
    Bis heute waren die Erinnerungen an seinen ersten Aufenthalt in Cartagena, die ihn immer wieder mitten in der Nacht aus dem Schlaf rissen, noch sehr lebendig.
    Doch darüber wollte er jetzt nicht nachdenken.
    Offensichtlich hatte sich hier nichts verändert. Die gleichen Gerüche lagen über der Stadt, der Verkehr war genauso lebhaft wie früher, und sogar die Menschenmenge auf dem Platz setzte sich noch immer aus Soldaten, Polizisten und Touristen zusammen, Letztere mit Juwelen behängt und mit dicken Brieftaschen und Handys ausgerüstet – eine Freude für jeden Taschendieb.
    In Cartagena blieb man besser auf der Hut.
    Das wusste Matthew aus Erfahrung. Dabei hatte er sich eingebildet, ohnehin sehr vorsichtig und wachsam zu sein, doch leider nicht genug, wie sich herausstellte.
    Aber er wollte jetzt nicht daran denken. Die Vergangenheit war tot.
    Und Alita auch.
    Matthew trank sein Bier aus.
    Heute saß er als Privatperson hier, nicht als Agent eines Geheimdienstes, bei dem schwarz weiß bedeutete und weiß schwarz und nichts so war, wie es schien.
    Mit seinen einunddreißig Jahren lag ihm die Welt zu Füßen.
    Den athletischen Körperbau hatte er von seiner Mutter geerbt, einem indianischen Halbblut, die smaragdgrünen Augen von seinem texanischen Vater. Über eine seiner Wangen zog sich eine hauchdünne Narbe – ein Andenken aus einer eisigen Winternacht in Moskau, in der ein tschetschenischer Freiheitskämpfer ihm nach dem Leben getrachtet hatte.
    Die Frauen liebten diese Narbe. „Damit siehst du richtig gefährlich aus“, hatte eine zierliche Blondine ihm erst vor einigen Nächten ins Ohr geflüstert. Woraufhin er der Kleinen gezeigt hatte, wie gefährlich er wirklich sein konnte.
    Und er war reich.
    Unglaublich reich – was er allein seiner Firma verdankte. Von seinem Vater hatte er keinen Cent gesehen. Wenn der eigene Vater einen jahrelang nicht beachtet oder einen bei den seltenen Begegnungen kritisiert, ist das eine ziemlich gute Leistung, dachte Matthew von Zeit zu Zeit.
    Der Reichtum floss aus der Arbeit für Knight, Knight & Knight. Die Firma gehörte Matthew und seinen beiden Brüdern und hatte sich auf Risikomanagement spezialisiert. Vom Alter her trennte die Brüder jeweils ein Jahr, und alle drei hatten die gleiche harte Schule des Lebens hinter sich. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter waren sie von klein auf ihrem machtbesessenen Vater ausgeliefert. Als Teenager rebellierten sie, studierten einige Semester, gingen dann zu den Sondereinsatzkommandos beim Militär und heuerten anschließend beim Geheimdienst an.
    Cameron, Alexander und Matthew Knight führten ein aufregendes Leben. Gefahr und Frauen – so hießen Matthews Drogen. Von beidem konnte er nie genug bekommen.
    Außerdem durfte ein Krieger sich nie von seinen Gefühlen leiten lassen.
    â€žÂ¿Otra cerveza, señor?“
    Matthew sah auf und nickte. Einzig und allein das Bier gefiel ihm noch an Cartagena.
    Vor fünf Jahren hatte der Geheimdienst ihm eine Undercover-Agentin von der Drogenfahndung zur Seite gestellt. Gemeinsam sollten sie ein Drogenkartell unterwandern. Nach außen spielten sie ein Liebespaar, das Geld brauchte, um sich selbstständig zu machen. Natürlich war das nur ein Deckmantel, aber Alita machte sich einen Spaß daraus, Matthew zu necken, und versicherte ihm, er würde ganz oben auf der Liste stehen, falls sie sich jemals für einen Mann interessieren sollte. Matthew nahm es mit Humor.
    Bis irgendjemand sie auffliegen ließ.
    Vier bis an die Zähne bewaffnete Männer überfielen sie auf offener Straße und schleppten sie zu einer abbruchreifen Hütte im Dschungel. Dort schlugen sie Matthew bewusstlos. Als er wieder zu sich kam, waren er und Alita an Stühle gefesselt.
    Jetzt kannst du mal zusehen, wie ein Mann einer Frau Freude bereitet, Gringo. Nach diesem Satz hatte sich einer der Entführer unter dem Gejohle seiner Kumpane auf Alita gestürzt.
    Wie
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