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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft
Autoren: Ruth Langan
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feiert mit uns.“
    Eine schöne junge Frau kam über die Wiese auf die Männer zu. In den Armen wiegte sie ein Baby, das die rundlichen Finger nach einer Strähne ihres mahagonifarbenen Haars ausstreckte. Der Highlander legte beschützend den Arm um ihre Schultern.
    Als die Frau Morgan ansah, setzte sein Herz einen Schlag aus. Ein Blick in diese Augen, und er wusste, wen er vor sich hatte. Brennas Schwester.
    „Ihr seid Meredith. Und Ihr“, wandte er sich an den Highlander, „müsst Brice Campbell sein.“
    Meredith lächelte ihm herzlich zu. „Dann seid Ihr Morgan Grey, nicht wahr? Brenna hat uns viel von Euch erzählt. Und nur Gutes.“
    „Von Euch weiß ich auch so einiges“, erwiderte Morgan lachend. Er erblickte ein junges Mädchen, das auf sie zuschlenderte. Megan, in einem fließenden Gewand in der Farbe ihres Haars. Megan, die kampflustige kleine Wildkatze. Kaum hatte sie Morgan erkannt, als sie auch schon nach ihrem Dolch griff.
    „Ich komme in Frieden, Megan“, versicherte Morgan ihr.
    „Ja. Brenna hat davon geschwärmt, welch ein edler und eindrucksvoller Mann der ,Wilde der Königin' sei. Ich erinnere mich lediglich nur an einen hochmütigen englischen Soldaten. Aber an diesem besonderen Tag werde ich nicht mit meiner Schwester streiten.“
    „Dann seid Ihr es also, die heute heiratet?“ „Ich? Nein, ich nicht.“ Megan warf stolz den Kopf zurück. „Es gibt auf der ganzen Welt keinen Mann, der mein Herz gewinnen wird.“
    „Wer ist denn die Braut?“ wollte Morgan wissen.
    Megan blickte verwirrt zwischen ihrer Schwester und Morgan hin und her. „Ich dachte, Ihr wüsstet es. Brenna heiratet heute.“
    Morgan war wie vor den Kopf geschlagen. Er sah nichts mehr und hörte nichts mehr und umklammerte die Zügel, bis seine Handflächen brannten. Dann breitete sich der Schmerz in ihm aus, auf den Schmerz folgte trotziger Stolz und dann eine brennende Wut.
    Brenna hatte ihn nie geliebt. Hätte sie sonst so schnell einen anderen gefunden? Nein, sie hatte ihn nur benutzt, ihn und seine Freundschaft mit der Königin. Um sich ihre Freiheit zu erschleichen.
    „Richtet Lady Brenna meine Glückwünsche aus!“
    „Ihr könnt ihr selbst gratulieren“, sagte Meredith sanft. Sie hatte den Schmerz in seinen Augen gelesen und floss vor Mitleid über. „Brenna ist zu ihrem Lieblingsplatz gegangen, um vor der Trauung allein zu sein. Dort könntet Ihr sie treffen.“ „Es ist nicht wichtig, Mylady. Ich muss zu meinen Leuten zurück. Sie warten am anderen Ufer.“
    „Brice wird Euch den Weg zeigen“, entgegnete Meredith, als hätte Morgan nichts gesagt. Sie warf dem Mann neben sich einen unauffälligen Blick zu.
    Morgan beobachtete, wie der hünenhafte Highlander in den Sattel stieg und fortritt. Und obwohl er keineswegs die Absicht hatte, wendete er sein Pferd und folgte ihm.
    Der Ritt ging über Hügel und Wiesen, an Dörfern vorbei quer über ein Feld, durch einen Wald, der immer dichter wurde. Als er sich öffnete, standen die Reiter vor einem Heidefeld.
    Morgan starrte auf das blaue Meer, atmete tief den lieblichen Duft ein. Warm streichelte die Brise seine Haut. Was er sah, roch und fühlte, vermischte sich mit Erinnerungen. Er sah ein Bild vor sich. Ein ähnliches Heidefeld. Brenna, klein und ein-sam in diesem weiten Heidefeld. So tapfer, bei ihrer aussichtslosen Flucht. Welch eine erstaunliche Frau.
    Morgan sah sich um. Der Highlander war nirgends zu sehen. Aber mitten aus dem Wogenden Blau tauchte eine weiß gekleidete Gestalt auf. Morgans Herz begann zu rasen. Ohne zu überlegen, trieb er sein Pferd voran.
    „Brenna!“
    Beim Klang seiner Stimme drehte sie sich um. Ein Lächeln ging über ihr Gesicht. „Morgan. Die Königin sagte, dass du kommen würdest.“
    „Die Königin?“ Er runzelte die Stirn. „Wann hast du mit ihr gesprochen?“
    „Vor ein paar Stunden.“
    „Hier? Sie ist hier in Schottland?“
    „Ja. Sie ist zu meiner Hochzeit gekommen!“
    Seine Miene verdüsterte sich. Wie konnte sie so locker über etwas reden, das ihm das Herz brach? „Lange habt Ihr nicht gewartet, Mylady.“
    „Zu lange. Aber mein Liebster war fort, und deshalb die Wartezeit!“
    „Er ist Soldat?“
    „Ja.“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu und lächelte.
    Er starrte auf ihr weißes Kleid, das sich im Wind an ihren Körper schmiegte. „Ich habe nicht gewusst, was für eine grausame Frau du bist, Brenna.“
    „Wer ein Volk zu führen hat, der muss sein Herz gegen viele Dinge härten. Das hat mir
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