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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft
Autoren: Ruth Langan
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wir darüber reden. Ich kehre morgen nach Frankreich zurück. Aber nur, weil Ihr mir nicht erlaubt, bei Euch zu bleiben. Eines aber sollt Ihr wissen. Meinem Herzen könnt Ihr nicht befehlen. Mein Herz wird hier bleiben, bei Euch. Ich liebe Euch und werde Euch immer lieben.“
    » „Das sagt das Kind in Euch. Aus dem edlen Bedürfnis heraus, dem Schwächeren zu helfen, glaubt Ihr, mich zu lieben. Aber wenn Ihr erst wieder in Frankreich seid, werdet Ihr mir dankbar sein, dass ich Euch Eure Freiheit gelassen habe. Die Freiheit, so zu lieben, wie Ihr es verdient!“
    Adriennes Augen blitzten. „Das Kind in mir? Nein, Mylord! Die Frau in mir sagt diese Worte. Ich werde immer dankbar sein, Euch kennen gelernt zu haben.“ Ihre Stimme wurde leiser. „Aber ich werde Euch nie dafür danken, dass Ihr mich fortgeschickt habt!“
    Sie wandte sich schnell ab, doch Richard hatte die Tränen in ihren Augen gesehen. Ohne zu überlegen, ergriff er ihre Hand. Mit schmerzerfüllter Stimme flüsterte er: „In Gottes Namen, Adrienne, geh. Bitte geh, bevor ich schwach werde! “
    „Wie ... ergreifend!“
    Die höhnische Stimme ließ Adrienne und Richard herumfahren. Hinter ihnen stand Lord Windham.
    Richard maß ihn mit einem spöttischen Blick. „Nanu, Lord Windham. Man könnte meinen, Ihr wäret schon wieder unglücklich gestürzt.“
    Windham blickte an seiner zerrissenen und blutigen Kleidung hinab. „Ja, diesmal war der Sturz besonders tief. Der Sturz in Ungnade sozusagen.“ Sein böses Lachen hallte durch den stillen Garten.
    „Wie soll ich das ver...“
    Windham zog seinen Degen und betrachtete ihn eingehend. „Mein Leben lang wurde ich bei meinem Aufstieg zur Macht von einem Mann behindert.“ Er machte eine Pause und heftete den Blick auf Richard. „Und das war Euer Bruder.“
    „Morgan? Wovon redet Ihr, Windham?“
    „Morgan Grey denkt, ich sei erledigt“, zischte Windham, während er einen Schritt auf Richard zuging. „Aber noch hat er nicht gewonnen. Noch gibt es einige Möglichkeiten, ihn zu
    verletzen.“
    Ganz instinktiv stieß Richard Adrienne unsanft zur Seite. „Ihr geht sofort hinein!“ befahl er in einem Ton, den sie noch nie von ihm gehört hatte. „Und Ihr dreht Euch nicht um! Habt Ihr verstanden?“
    Windhams Lächeln wurde brutal und grausam. „Ihr wollt dem hübschen Kind den Anblick Eures Todes ersparen?“ Adrienne zuckte zusammen. „Was sagt Ihr da?“
    „Geh, Adrienne! Ich befehle es!“
    „Nein, Mylord.“ Obwohl sie totenbleich vor Angst war, rührte Adrienne sich nicht von der Stelle. „Ich habe Euch letzte Nacht gehorcht, und es war ein Fehler. Diesmal bleibe ich. Lieber sterbe ich an Eurer Seite, als ohne Euch zu leben.“
    „Was für jämmerliche Gegner“, spottete Windham. „Der eine ohne Beine und der andere ein Weib. Eine Herausforderung ist das nicht gerade für einen Kämpfer wie mich.“
    Plötzlich fühlte Richard sich wie früher vor einem Kampf. Sein Herz begann zu rasen, seine Handflächen wurden feucht, und tief in seinem Inneren sammelten sich Kräfte, die sich entladen mussten. All das spürte er jetzt. Dieselbe vibrierende Anspannung wie damals, als wäre es nie anders gewesen. Er würde kämpfen. Adriennes Leben hing von ihm ab. Sein eigenes war nicht wichtig.
    Als Windham den Degen hob, duckte er sich und wartete ab. Dann, kurz bevor Windham zustieß, umklammerte er das Messer, das in seinem Schoß lag und das Windham nicht gesehen hatte, und ließ seinen Arm vorschnellen. Mit einem wütenden Fluch wich Windham zurück und hielt sich seinen blutenden Arm. Sein Degen war zu Boden gefallen.
    „Das werdet Ihr mir büßen, Grey! Für jede Wunde, die Ihr mir zufügt, erhaltet Ihr und die Frau das Zehnfache zurück. Bis Ihr mich anfleht, Euch zu töten.“ Als er sich nach seinem Degen bückte, trat ein zierlicher Fuß auf den juwelenverzierten Griff. Verdutzt blickte er auf und sah in die zornblitzenden Augen der Französin.
    „Ihr werdet Richard nichts tun.“
    „Nichts tun?“ Windham stieß sein böses Lachen aus. „Ich werde ihn töten. Und dich auch, kleine Närrin.“
    Richard beobachtete voll Entsetzen den Kampf der beiden um den Degen. Als Windham aber ausholte und Adrienne so heftig ins Gesicht schlug, dass sie zu Boden stürzte, schlug sein Entsetzen in rasende Wut um.
    „Nein!“ Bevor Windham mit dem Degen zustoßen konnte, nahm Richard seine ganze Kraft zusammen und stemmte sich aus dem Stuhl hoch. Er riss Windham mit sich, und dann lagen beide
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